Gothaer Ratgeber Parodontitis: Ein Vater bringt seiner Tochter bei, wie man seine Zähne gründlich putzt.

Parodontitis: Darum ist Zahn­pflege so wichtig

In der Schule, beim Zahn­arzt oder zu Hause – die meisten haben wohl schon öfters ge­hört, wie wichtig das regel­mäßige Zähne­putzen ist. Und wenn man mal ehrlich ist, ist die Zahn­seide doch oft nur für das gute Ge­wissen im Bade­zimmer­schrank und wird kurz vor dem jährlichen Zahn­arzt­besuch raus­geholt. Doch eine gründliche Zahn­reinigung ist tatsächlich ziemlich wichtig, um schlimme Zahn­krank­heiten wie Paro­dontitis vor­zu­beugen. Denn eine Paro­dontitis hat nicht nur Aus­wirkungen auf unsere Zahn­gesundheit, sondern auch auf den allgemeinen Gesund­heits­zustand. Was eine Paro­dontitis eigentlich ist, ob diese be­handelt werden kann und ob sie heil­bar ist, erfahren Sie in unserem Gothaer Rat­geber.

Was ist Parodontitis?

Bei einer Parodontitis handelt es sich um eine Ent­zündung des Zahn­fleisches. Diese Ent­zündung wird durch Bakterien ver­ur­sacht. Bei einer nicht be­handelten Paro­dontitis besteht die Gefahr von Zahn­verlust, da die Bakterien über einen längeren Zeit­raum nicht nur das Zahn­fleisch, sondern auch den Zahn­halte­apparat befallen. Die Folge davon: Das Gewebe kann den Zahn nicht mehr halten und der Zahn fällt aus oder muss sogar gezogen werden.

Unterschied zwischen Paro­dontitis und Paro­dontose

Die Begriffe Paro­dontitis und Paro­dontose werden oft fälsch­licher­weise gleich­gesetzt. Doch es gibt einen Unter­schied bei diesen Erkrankungen. Bei einer Paro­dontitis handelt es sich wie bereits bekannt um eine Ent­zündung des Zahn­fleisches. Eine Paro­dontose ist aller­dings eine normale und alters­bedingte Ver­änderung des Zahn­fleisches und wird nicht durch Bak­te­rien ver­ursacht. Im Gegen­satz zu einer Paro­dontitis birgt eine Paro­dontose zunächst also keine Gesund­heits­risiken. Doch auch bei einer Paro­dontose ist eine gründliche Zahn­pflege besonders wichtig, da die frei­liegenden Zahn­hälse anfälliger für Bakterien sind und somit ein erhöhtes Risiko für eine Paro­dontitis besteht.

Dadurch, dass eine Paro­dontitis durch Bak­terien ver­ur­sacht wird, ist die Krank­heit tat­sächlich auch an­steckend. Die Bak­terien werden zum Beispiel durch Speichel­aus­tausch über­tragen (z. B. beim Küssen). Die Krank­heit muss nicht immer un­be­dingt aus­brechen, man kann sie jedoch in sich tragen.

Ursachen und Symptome von Paro­dontitis

Eine Parodontitis wird durch Bakterien ver­ur­sacht. Es gibt bestimmte Faktoren, welche das Risiko einer Er­krankung an Paro­dontitis erhöhen können wie zum Beispiel Rauchen oder schlecht behandelter Diabetes.

Eine der Hauptursachen ist eine mangelnde Mundhygiene. Die Bak­te­rien können sich bei schlechter Zahn­pflege besser ansiedeln und somit eine Ent­zündung des Zahn­fleisches aus­lösen. Wird diese Ent­zündung nicht behandelt, füllen sich die Zahn­fleisch­taschen mit bakteriellen Zahn­belag auch unter Plaque bekannt. Wird dieser Plaque nicht recht­zeitig ent­fernt, kann es zu einer Paro­dontitis kommen.

Weitere Risiko­faktoren für Paro­dontitis sind eine falsche Er­nährung, Stoff­wechsel­er­krankungen (bspw. Diabetes oder rheumatoide Arthritis) oder nicht be­handelter Zahn­stein. Häufig tritt die Krank­heit auch inner­halb der Familie ver­mehrt auf – ob dies genetische Gründe haben könnte, ist aller­dings unklar.

Welche Symptome treten bei einer Parodontitis auf?

In den meisten Fällen bemerkt man eine Paro­dontitis nicht sofort. Die Krank­heit schleicht sich sozu­sagen an und macht sich erst im fort­ge­schrittenen Stadium richtig be­merk­bar. Die ersten Anzeichen für eine anfängliche Paro­dontitis ist eine Zahnfleischentzündung,welche sich durch folgende Symptome be­merk­bar macht:

  • Rötungen des Zahnfleisches
  • Zahnfleischbluten
  • Schwellungen des Zahnfleisches
  • Empfindlich reagierende Zähne (z. B. auf Druck)

Im weiteren Verlauf treten dann Sym­ptome wie frei­liegende Zahn­hälse, Eiter­aus­tritt aus dem Zahn­fleisch, Mund­geruch und Ver­änderung der Zahn­stellung auf.

Diagnose Parodontitis

Sobald Sie eins der oben genannten Symptome be­merken, sollten Sie direkt einen Zahn­arzt oder eine Zahn­ärztin auf­suchen und Ihre Zähne kontrollieren lassen. Eine Er­krankung an einer Paro­dontitis kann der Zahn­arzt oder die Zahn­ärztin in der Regel ohne großen Aufwand schnell fest­stellen.

Bei der Untersuchung wird die Tiefe der Zahn­fleisch­taschen mit einer Spezial­sonde aus­ge­messen, welche dann Aus­kunft darüber gibt, wie weit die Ent­zün­dung fort­ge­schritten ist. Ab einer Taschen­tiefe von 3,5 Millimeter besteht der Ver­dacht auf eine Paro­dontitis. Ab einer Tiefe über 5,5 Millimeter liegt eine mittel­schwere bis schwere Paro­dontitis vor. In manchen Fällen werden auch Rönt­gen­auf­nahmen von den Zähnen ge­macht, um den Zustand der Knochen­substanz be­urteilen zu können. Häufig wird die Messung der Taschen­tiefen mit einer Unter­suchung des Blutes kombiniert, um den Grad der Ent­zün­dung möglichst genau fest­stellen zu können. Der Grad der Ent­zün­dung ent­scheidet nämlich darüber, wie auf­wendig die weitere Be­hand­lung wird und was die nächsten Schritte für den Zahn­arzt oder die Zahn­ärztin sind.

Ein Zahnarzt untersucht eine Frau auf Parodontitis.

Parodontitis Behandlung – beim Zahn­arzt oder selber behandeln?

Sollte eine Parodontitis von einem Zahn­arzt oder einer Zahn­ärztin dia­gnos­tiziert werden, ist es not­wendig, diese auch von einem Zahn­arzt oder einer Zahn­ärztin pro­fessio­nell behandeln zu lassen.

Bei der Behandlung wird die Ent­zün­dung an den betroffenen Stellen ent­fernt. Die Behandlung beginnt in der Regel mit einer professionellen Zahn­reinigung, um die Zahn­beläge zu ent­fernen. Im weiteren Verlauf werden dann die Zahn­fleisch­taschen gründlich ge­reinigt. Je nach Tiefe der Zahn­fleisch­taschen kann dies mehrere Sitzungen bedeuten und auch unter einer lokalen Be­täubung ab­laufen. In schweren Fällen (Zahn­fleisch­taschen mit einer Tiefe über sieben Millimeter) ist in der Regel ein chirurgischer Ein­griff not­wendig. In manchen Fällen werden die Ent­zündungen auch gezielt mit Anti­biotika be­handelt, ins­besondere dann, wenn sich Eiter gebildet hat.

Mit einem Abstand von ein bis zwei Monaten er­folgt dann der erste Kontroll­termin in der Zahn­arzt­praxis.

Nach dieser Erstbe­handlung folgt dann die Lang­zeit­be­handlung des Patienten oder der Patientin. Die Betroffenen müssen dann in regel­mäßigen Ab­ständen zur Kontrolle, damit neu auf­tretende Ent­zündungen direkt be­handelt werden können. Für einen guten Heilungs­prozess ist die Selbst­be­handlung aller­dings eben­falls beson­ders wichtig. Betroffene, die unter einer Paro­dontitis leiden, müssen verstärkt auf gute Zahn­pflege und Mund­hygiene achten. Auch eine gesunde Er­nährung ist förderlich für den Heilungs­prozess. Man sollte im Ideal­fall wenig Kohlen­hydrate und wenig Zucker zu sich nehmen.

Was kostet eine Parodontitis Behandlung?

Wie hoch die Kosten für die Paro­dontitis Behandlung ausfallen, hängt in der Regel vom Schwere­grad der Er­krankung und Art der Be­hand­lung ab. Bei einer fort­ge­schrittenen Paro­dontitis können nämlich mehrere Sitzungen beim Zahn­arzt oder bei der Zahn­ärztin not­wendig sein.

Die Behandlung startet wie bereits erwähnt mit einer professionellen Zahnreinigung. Die Kosten für die Zahnreinigung liegen zwischen 100 und 300 Euro. Je nach gewählter Methode für die Diagnose und Be­hand­lung kommen dann weitere Kosten auf den Patienten oder die Patientin zu. Für eine chirurgische Be­handlung zahlt man zum Beispiel circa 100 Euro pro Zahn, die Preise sind aller­dings von der gewählten Zahn­arzt­praxis ab­hängig. Nach­sorge und die Lang­zeit­be­handlungen stellen eben­falls einen Kosten­faktor dar.

Die gesetzliche Kranken­ver­sicherung übernimmt in der Regel einen großen Teil der Kosten einer Paro­dontitis Behandlung. Trotzdem können Kosten bei der Therapie ent­stehen, welche von Ihnen selbst gezahlt werden müssen.

Eine Zahnzusatzversicherung bietet Ihnen finanzielle Unter­stützung bei an­fallenden Kosten von Zahn­be­handlungen. Die Gothaer Zahnzusatzversicherung über­nimmt in der Regel die Kosten für Parodontal­be­handlungen zu 100 Prozent.

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Folgeerkrankungen einer nicht be­handelten Paro­dontitis

Die Zahnkrankheit Paro­dontitis hat oft noch weiteren Ein­fluss auf den mensch­lichen Körper. Denn Be­troffene, welche unter Paro­dontitis leiden, haben ein er­höhtes Risiko für Herz-und Hirn­infarkte oder Herz-Kreislauf-Erkran­kungen wie zum Beispiel einen Schlag­anfall. Eben­falls erhöht sich das Risiko an rheuma­tischer Arthritis oder Morbus Alzheimer zu erkranken.

Doch wie kommt es dazu, dass eine Paro­dontitis solche schweren Folge­er­krankungen ver­ur­sachen kann? Bei einer schweren Paro­dontitis, welche nicht be­handelt wird, setzen die Paro­dontitis Bakterien mit der Zeit Ent­zündungs­boten­stoffe frei. Diese Boten­stoffe gelangen dann in die Blut­bahn und ver­teilen sich im Körper. Die Bakterien suchen sich dann Stellen im Organis­mus, an denen sie sich ein­nisten können. Sobald sie sich dort fest­ge­setzt haben, besteht das Risiko, dass an diesen Stellen Ent­zün­dungen aus­ge­löst werden.

Parodontitis vorbeugen – so geht die richtige Prophylaxe

Das A und O um eine Paro­dontitis vor­zu­beugen, ist eine gründliche und regel­mäßige Zahn­pflege. Experten und Expertinnen empfehlen hier mindestens zwei Mal täglich Zähne­putzen für zwei bis drei Minuten; das Säubern der Zahn­zwischen­räume zum Beispiel mit Zahn­seide und die Ver­wendung von Mund­spülungen, um Ent­zündungen des Zahn­fleisches vorzubeugen.

Eine professionelle Zahn­reinigung beim Zahn­arzt oder bei der Zahn­ärztin kann eben­falls sinn­voll sein. Diese wird ein bis zwei Mal im Jahr empfohlen.

Eine gesunde und ausge­wogene Er­nährung, Ver­zicht auf Rauchen und Ver­zicht auf viel Zucker können eben­falls das Risiko, an Paro­dontitis zu er­kranken, minimieren.

Es gibt aber auch die Möglich­keit einer Früh­er­kennung. Sie können beim Zahn­arzt oder bei der Zahn­ärztin eine paro­dontale Grund­unter­suchung (PGU) durch­führen lassen. Durch diese Unter­suchung kann der Zahn­arzt oder die Zahn­ärztin die Zahn­hals­apparate unter­suchen und kontrollieren, in welchem Zustand sich diese befinden. Sollte bei der Unter­suchung raus­kommen, dass sich die Apparate bereits in einem schlechten Zustand be­finden, prüft der Zahn­arzt oder die Zahn­ärztin, ob die Ur­sache ein Befall von Paro­dontitis Bakterien sein könnten. Gegebenen­falls kann dann mit einer früh­zeitigen bzw. recht­zeitigen Therapie be­gonnen werden.

Fazit

Eine unbehandelte Paro­dontitis kann sich stark negativ auf den eigenen Gesund­heits­zustand aus­wirken. Daher ist es umso wichtiger, regel­mäßig einen Zahn­arzt oder eine Zahn­ärztin auf­zu­suchen, um einer­seits die Zähne regel­mäßig kontrollieren und anderer­seits eine regel­mäßige professionelle Zahn­reinigung auch unter Zahnprophylaxe bekannt, durch­führen zu lassen. Achten Sie für ein gesundes Zahn­gefühl auf eine gründliche und regel­mäßige Zahn­pflege.

Fragen & Antworten zur Parodontitis

Ist Parodontitis heilbar?

Wird eine Parodontitis Be­handlung von der Kranken­kasse über­nommen?

Was kann man selbst bei Paro­dontitis tun?

Was sollte man bei Paro­dontitis nicht mehr essen?

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