Junger Mann leidet unter Magenschleimhautentzündung zu Hause

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Was tun bei einer Magenschleim­hautentzündung?

Magendrücken und -schmerzen sowie Übelkeit sind typische Anzeichen für eine akute Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Die chronischen Formen bleiben dagegen oft lange unbemerkt. Dabei ist die Magenschleimhautentzündung eine echte Volkskrankheit. Rund jeder fünfte Erwachsene hat bereits unter einer ärztlich diagnostizierten Gastritis gelitten (GEDA 2009). Je nach Art der Erkrankung variieren bei der Magenschleimhautentzündung die Symptome und die Behandlung. Patienten bzw. Patientinnen können durch ihr Verhalten viel zur Linderung der Beschwerden beitragen, wenn sie wissen, worauf es ankommt.

Was ist eine Magenschleim­hautentzündung?

Der Magen ist ein beutelartiger Hohlmuskel, der innen mit Schleimhaut ausgekleidet ist. Er dient als Zwischenspeicher für die aufgenommene Nahrung, die hier durchmischt und zu einem Speisebrei zerkleinert wird. Dabei wird der Inhalt mit der Magensäure, die Enzyme für die Verdauung von Proteinen enthält, vermengt. Die Säure produzieren spezielle Zellen in der Magenschleimhaut, während andere Zellen dafür sorgen, dass die Innenwand des Magens ständig von einer schützenden Schleimschicht benetzt ist. So kann die aggressive Magensäure das Organ nicht verletzen.

Wird der schützende Schleim durchlässig für die Säure, reizt diese die empfindliche Schleimhaut. In der Folge entsteht eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Diese kann sehr plötzlich ("akut") auftreten und schnell und unkompliziert wieder ausheilen oder schleichend beginnen und chronisch verlaufen. Außerdem kann eine akute Magenschleimhautentzündung unbehandelt zu einer chronischen Form werden. Es treten je nach Typ der Magenschleimhautentzündung Symptome in unterschiedlicher Ausprägung auf. Daher unterscheiden Mediziner*innen bei der chronischen Verlaufsform nach Typ A, B und C.

Akute Magenschleimhaut­entzündung

Die akute Magenschleimhautentzündung tritt plötzlich auf und sorgt für typische Beschwerden wie Brennen in der Magengegend oder saures Aufstoßen. Zu den häufigsten Symptomen zählen unter anderem:

  • Völlegefühl
  • Magenschmerzen
  • Aufstoßen
  • Sodbrennen
  • Blähbauch
  • Blähungen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Druckempfindlichkeit am Oberbauch
  • Rückenschmerzen

Als Auslöser für die Symptome kommen viele verschiedene Faktoren in Betracht. Dazu gehören:

  • Akute Infektionen mit Bakterien, Viren oder Pilzen
  • Zu viele Reizstoffe wie Kaffee, Nikotin, scharfe Speisen oder Alkohol
  • Psychischer Stress, Depressionen, Angstzustände
  • Starke körperliche Belastungen wie Unfälle, Operationen oder schwere Verbrennungen
  • Verätzungen durch Säuren oder Laugen
  • Strahlentherapie

Eine akute Magenschleimhautentzündung heilt in der Regel innerhalb weniger Tage aus, sofern Sie die auslösenden Faktoren meiden und fett- sowie zuckerarme Schonkost zu sich nehmen. Suchen Sie eine*n Mediziner*in auf, wenn sich die Beschwerden trotz der Verhaltensänderungen nicht zeitnah bessern, um die Ursache abklären zu lassen. So verhindern Sie einen chronischen Verlauf oder das Übersehen anderer Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen.

Chronisch-bakterielle Magenschleim­hautentzündung

Unter den chronischen Gastritiden ist die bakterielle Form (Typ B) die häufigste. Meist löst das Bakterium Helicobacter pylori die Symptome aus. Dieser Keim hat sich an die unwirtlichen Bedingungen im Magen angepasst und kommt bei rund 50 Prozent der Erwachsenen vor, wobei die Häufigkeit mit zunehmendem Alter steigt. Er gilt als Risikofaktor für Magengeschwüre und Magenkrebs. Übertragen wird das Bakterium von Mensch zu Mensch, die genauen Wege sind noch unklar. Allerdings scheint enger Kontakt vonnöten zu sein, da es zu familiären Häufungen kommt.

Das Bakterium neutralisiert die Magensäure in seiner direkten Umgebung und kann so überleben. Die meisten Betroffenen entwickeln eine chronische Magenschleim­hautentzündung ohne Symptome. Maximal verspüren sie nach den Mahlzeiten ein leichtes Völlegefühl oder müssen aufstoßen. Erst wenn es zu Geschwüren im Magen oder im Zwölffingerdarm kommt, treten deutliche Beschwerden (z. B. bohrende Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Gewichtsverlust oder starke Abneigung gegen bestimmte Speisen) auf.

Die Diagnose der chronisch-bakteriellen Magenschleim­hautentzündung ist über eine Probenentnahme mit anschließender Laboruntersuchung im Rahmen einer Magenspiegelung möglich. Auch ein spezieller Atemtest oder eine Stuhluntersuchung können Aufschluss geben. Die Behandlung zielt auf das Beseitigen (Eradikation) der Bakterien ab. Patient*innen erhalten ein Mittel, das die Magensäureproduktion hemmt und die Schleimhaut schützt sowie zwei verschiedene Antibiotika gegen den Erreger. Die Behandlung dauert in der Regel zwischen sieben und 14 Tagen.

Chronische Magenschleim­haut­entzündung vom Typ C

Die chronische Magenschleimhaut­entzündung vom Typ C wird auch chemisch-toxische Gastritis genannt und macht nahezu ein Drittel der chronischen Magenschleimhautentzündungen aus. Auslöser sind bei dieser Form chemische Stoffe, die die Magenschleimhaut reizen und/oder die Magensäureproduktion anfachen. Zu den typischen Auslösern gehören:

  • Verschiedene Schmerz- und Entzündungshemmer wie Acetylsalicylsäure (Markenname Aspirin), Diclofenac oder Ibuprofen (nichtsteroidale Antirheumatika, kurz NSAR)
  • Alkohol
  • Rauchen
  • Säuren und Laugen
  • In den Magen zurücklaufende Gallenflüssigkeit (Gallereflux)

Oft verursacht diese Form der Magenschleimhautentzündung keine Symptome, die Erkrankung fällt erst auf, wenn eine Magenblutung auftritt. Macht sich die Krankheit früher bemerkbar, kommt es zu ähnlichen Beschwerden wie bei einer akuten Gastritis. Allerdings sind die Probleme meist nur leicht ausgeprägt, oft treten lediglich ein oder zwei leichte Symptome auf (z. B. Völlegefühl und Blähungen).

Falls Sie regelmäßig frei verkäufliche Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure einnehmen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, um Alternativen zu finden. Bei verordneten Medikamenten kann häufig eine Umstellung auf andere Medikamente helfen. Lösen Alkohol oder Nikotin die Magenschleimhautentzündung aus, hilft nur die starke Reduzierung des Konsums. Im Idealfall geben Sie diese Genussmittel ganz auf.

Autoimmungastritis

Die Autoimmungastritis (Typ A) ist die seltenste Form der Magenschleim­hautentzündung. Bei dieser Autoimmunerkrankung greift das körpereigene Immunsystem die Zellen an, die die Magensäure produzieren und es entsteht daraufhin eine chronische Magenschleimhautentzündung. Weil die säureproduzierenden Zellen zerstört werden, wird immer weniger Magensäure abgegeben. Darauf reagiert der Körper mit der Ausschüttung des Hormons Gastrin, das die Säureproduktion anregen soll. Ein Zuviel des Hormons schädigt die Magenschleimhaut weiter.

Wie bei den anderen chronischen Magenschleim­hautentzündungen können lange Zeit keine Symptome auftreten. Allerdings produzieren die angegriffenen Zellen auch den sogenannten Intrinsic Factor, der unerlässlich für die Aufnahme von Vitamin B 12 durch die Darmschleimhaut ist. Auf Dauer entsteht so ein Vitaminmangel, der zu Blutarmut, Müdigkeit und Schwäche führen kann. Die Diagnose erfolgt über eine Blutuntersuchung, um Antikörper gegen die körpereigenen Zellen nachzuweisen. Die Behandlung ist leider nur symptomatisch möglich, zusätzlich ist es wichtig, die Vitaminversorgung sicherzustellen, da der Körper kein Vitamin B 12 aus der Nahrung aufnehmen kann.

Was sollte ich bei einer Magenschleimhautentzündung essen?

Damit sich Ihr Magen bei einer akuten Gastritis erholen kann, sollten Sie ein bis zwei Tage auf Essen verzichten und nur Wasser, milde Tees (z. B. Kamillentee) sowie fettarme Brühe konsumieren. Essen Sie danach Schonkost in kleinen Portionen. Geeignet sind Haferschleim, Zwieback, Reis, Weißbrot, mageres gekochtes Fleisch, fettarmer Fisch und leicht verdauliches Gemüse. Bauen Sie den Speiseplan langsam auf und erweitern Sie ihn z. B. um magere Milchprodukte, leichte Aufläufe und fettarmes Gebäck. Verzichten Sie auf Folgendes:

  • Kaffee und schwarzen Tee
  • Alkohol
  • Scharf Gewürztes
  • Zuckerreiche Speisen
  • Fettreiche Speisen
  • Frittiertes
  • Zitrusfrüchte
  • Obstsaft

Diese Lebensmittel regen die Säureproduktion an und verschlimmern die Beschwerden häufig. Bei der seltenen Autoimmungastritis dagegen fehlt es an Magensäure, hier kann ein Glas Zitronenwasser zu den Mahlzeiten hilfreich sein.

Gastritis: Das richtige Verhalten lindert die Beschwerden

Nicht nur Schonkost unterstützt die Heilung einer Magenschleimhautentzündung. Eine Wärmflasche auf dem Oberbauch und einige Tage Bettruhe lindern die Schmerzen, ebenso fördert der Verzicht auf Nikotin die Genesung. Auch verschiedene Medikamente wie beispielsweise sogenannte Protonenpumpenhemmer können die Beschwerden bessern. Als Versicherte*r einer privaten Krankenvollversicherung z. B. mit dem Tarif MediVita der Gothaer genießen Sie den Vorteil, dass Ihre Medikamentenkosten zu 100 % erstattet werden und eine Eigenbeteiligung, wie in der gesetzlichen Krankenkasse üblich, entfällt. Lösen Stress oder Ängste die Magenbeschwerden aus, sind Entspannungstechniken hilfreich und führen langfristig zu einer Verbesserung. Auch hier unterstützt Sie Ihr Versicherer mit entsprechenden Angeboten.

Fazit

Eine Magenschleimhautentzündung ist eine häufige Erkrankung, die in verschiedenen Formen auftritt. Mit der richtigen Behandlung lassen sich die Beschwerden meist schnell lindern. Ist für eine langfristige Verbesserung eine Veränderung des Lebensstils erforderlich, steht privat Versicherten eine größere Bandbreite an Therapieangeboten zur Verfügung, was für den Behandlungserfolg durchaus förderlich ist.

Fragen & Antworten zur Magenschleimhautentzündung

Wie lange dauert eine Magenschleimhautentzündung?

Wann ist eine Magenspiegelung bei einer Magenschleimhautentzündung erforderlich?

Was kann eine Magenschleimhautentzündung auslösen?

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