Eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach macht Sie unabhängiger.

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Durch eine Photovoltaik-Anlage die Energie­wende mitge­stalten und Geld sparen

Mit einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) produ­zieren Sie Ihren eigenen Öko­strom und werden ein Stück unab­hängiger von der Energie­ver­sorgung und den steigen­den Strom­preisen.

Inzwischen setzen schon viele private Haus­halte auf erneuer­bare Energien. Welche Vor- und Nach­teile sich hieraus ergeben, ob Ihre Immo­bilie geeig­net ist und wie nach­haltig eine PV-Anlage wirklich ist, erfahren Sie in diesem Rat­geber.

Was ist Photovoltaik und wie funktio­niert eine PV-Anlage?

Eine PV-Anlage besteht aus mehreren Solar­modulen, die in ihrem Inneren Solar­zellen ent­halten. Bei Sonnen­ein­strah­lung nehmen die Solar­zellen das Licht auf und wandeln die Sonnen­energie in Strom um. Über einen Wechsel­richter wird der erzeugte Gleich­strom dann in Wechsel­strom (Haus­halts­strom mit 230 Volt) umge­wandelt. Somit produ­ziert die PV-Anlage Strom und Sie können über einen Strom­zähler ablesen, wieviel Strom erzeugt wurde.

Eine Photovoltaik-Anlage lohnt sich vor allem dann, wenn Sie den Strom größten­teils selbst im Haus­halt verbrau­chen – zum Beispiel für eine Lade­station für Elektro­autos oder eine Wärme­pumpe. Sollte die Photo­voltaik-Anlage einmal mehr Strom pro­du­zieren als Sie verbrau­chen, können Sie die Über­schüsse jeder­zeit in das öffent­liche Strom­netz ein­speisen. Somit tragen Sie im Kleinen zur Energie­wende bei und alle profi­tieren von Ihrer erneuer­baren Energie.

Lohnt sich eine PV-Anlage und kommt mein Haus für eine Installa­tion in Frage?

Nicht jedes Haus eignet sich für den opti­malen Betrieb einer Photo­voltaik-Anlage. Die folgen­den Punkte sollten Sie bei der Planung beachten:

  • Viel direkte Sonnenein­strahlung: Schatten durch andere Gebäude oder hohe Bäume sollte es nicht geben
  • Ausrichtung und Neigung des Daches: Für einen maxi­malen Strom­ertrag ist das ideale Dach nach Süden aus­ge­richtet und hat einen Neigungs­winkel zwischen 30 und 45 Grad. Möchten Sie so viel Photo­voltaik-Strom wie möglich selbst nutzen und einen konstant hohen Ertrag über den Tag verteilt haben, sind flacher geneigte Ost- bzw. West­dächer eine gute Voraus­setzung dafür
  • Ausreichend Dachfläche: Je mehr Fläche zur Verfügung steht, desto kosten­günstiger wird die Anlage pro selbst­produ­zierter Kilo­watt­stunde Strom
  • Material des Daches: Die Installa­tion ist bei Dächern aus Blech, Reet oder Schiefer nicht möglich

Ob eine Solarstromanlage das Richtige für Sie ist, hängt von Ihren persön­lichen Zielen ab. Wenn Sie etwas für die Umwelt tun möchten, lautet die Antwort eindeutig: Ja! Aber auch unter rein wirt­schaft­lichen Gesichts­punkten lohnen sich die meisten Photo­voltaik-Anlagen.

Die PV-Anlage rechnet sich umso schneller, je mehr Solar­strom Sie direkt selbst verbrauchen. Schließ­lich ist der selbst­erzeugte Strom vom Dach günstiger als der Strom, den Haushalte aus dem Netz ziehen.

Ist eine PV-Anlage wirklich gut für die Umwelt?

Neben den ökonomischen Vorteilen einer eigenen PV-Anlage schätzen viele auch die Unab­hängig­keit von Energie­konzernen sowie die öko­logi­schen Vorteile. Im Gegen­satz zu fossilen Brenn­stoffen ist die Sonnen­energie eine un­erschöpf­liche Energie­quelle und wird CO2-neutral gewonnen. Dennoch gibt es bis heute keine Strom­erzeu­gungs­technik, die völlig ohne Umwelt­wirkun­gen auskommt.

Während der Nutzungsphase verur­sacht die Photo­voltaik keine Emissio­nen und hat deshalb eine sehr gute Umwelt­bilanz. Bei der Produk­tion und Ferti­gung der Module ent­stehen jedoch Emissionen und die Entsor­gung verur­sacht Abfall. In Deutsch­land brauchen Solar­zellen im Normal­fall unge­fähr ein Jahr, bis sie so viel Energie produ­ziert haben, um die Herstel­lung auszu­gleichen. Im Gegen­zug kann eine Photo­voltaik-Anlage über Jahr­zehnte Strom produ­zieren.

In der Praxis halten die Module länger als die von den meisten Herstel­lern garan­tierten 20-30 Jahre. Ausran­gierte, aber noch funktions­fähige Module können als Gebraucht­ware wieder einge­baut werden. Auch bei defekten Photo­voltaik-Elementen ist ein voll­wer­tiges Recy­cling der Inhalts­stoffe grund­sätzlich mög­lich. Ein Gebraucht­markt für Solar­module ist in Deutsch­land zwar vorhan­den, hat aber noch deutlich Ausbau­poten­zial im Sinne der Kreis­lauf­wirt­schaft.

Sollte ich eine Photovoltaik-Anlage mieten oder kaufen?

Ob Sie eine Photovoltaik-Anlage mieten oder kaufen sollten, hängt von vielen Faktoren ab und sollte im Vorfeld in Ruhe abge­wogen werden. Neben dem Kauf gibt es auch PV-Anlagen zur Miete oder Pacht. Betrachtet man die Lauf­zeit der Ange­bote von meist 18 bis 20 Jahren, über­steigen die Miet­kosten oft deutlich die Anschaf­fungs­kosten beim Kauf einer Anlage.

Der Grund dafür ist, dass vermietende Unter­nehmen die Photo­voltaik-Anlage nicht nur anschaf­fen und instal­lieren müssen, sondern auch Kosten für Finan­zierung, Wartung, Repara­turen und Versiche­rung einkalku­lieren.

Wenn Sie eine Anlage mieten, dürfen Sie den Solar­strom selbst kosten­los verbrau­chen. Den Über­schuss an Strom speisen Sie wieder in das Netz ein und erhalten die Einspeise­ver­gütung aus dem EEG. Meist ist eine Miete oder Pacht am Ende dennoch deutlich teurer als ein Kauf. Dafür müssen Sie sich in der Regel nicht um die Wartung, Instand­haltung und Versiche­rung kümmern.

Nachhaltigkeit weiterdenken – gibt es Erweite­rungen oder Alter­nativen zur PV-Anlage?

Eine Photovoltaik-Anlage kann ein guter Schritt zu einem energie­effizien­ten Haus sein. Bei energe­tischen Maß­nah­men ist es aber wichtig, das Gebäude als Ganzes zu betrachten. Ein Beispiel: Die Energie­ein­sparung ist deutlich höher, wenn Sie Ihr Haus umfas­send san­ieren. Besonders effektiv und umweltfreundlich sind Kombinationen sich ergänzender Systeme wie eine PV-Anlage mit Wärmepumpe, Wallbox oder Stromspeicher.

Die Photovoltaik-Anlage produziert Strom und kann diesen direkt für die Wärme­pumpe bereit­stellen, um Heiz­energie zu erzeugen. Hier­durch lassen sich die Betriebs­kosten enorm senken, und die gesamte Anlage arbeitet zudem noch umwelt­freund­licher. Aber auch hierbei gibt es einiges zu beachten, damit die gesamte Anlage effizient und rentabel arbeitet – sprechen Sie mit einem Experten bzw. einer Expertin, um die Systeme auf Ihr Gebäude abzustimmen. Nicht zu jedem Gebäude passt eine Wärme­pumpe. Eine gute Dämmung sowie ein groß­flächiges Wärme­verteil­system, etwa eine Fuß­boden­heizung, sind empfehlens­wert.

Auch Wallbox und Photovoltaikanlage ergänzen sich gut, denn mit einer eigenen PV-Anlage kann das E-Auto mit günstigem und grünem Solar­strom geladen werden. Mit dem eigenen E-Auto ist der Drei­klang aus PV-Anlage, Wall­box und Strom­speicher ideal. Ohne Strom­speicher müssten Sie Ihr Elektro­auto immer genau dann laden, wenn Ihre Solar­anlage mehr Strom produ­ziert als gerade im Haus­halt benötigt wird. Mit einem Strom­speicher können Sie hin­gegen sorglos den über­schüssig erzeugten Solar­strom zwischen­speichern und zu jeder Tages­zeit laden. Aber auch hier kommt es auf Ihre indivi­duelle Situa­tion an und es sollte gut geplant sein.

Für Wohnungen kann auch eine Mini-Solar­anlage für den Balkon interes­sant sein. Egal, für welchen Ansatz Sie sich ent­scheiden – einen Vorteil teilen alle genannten Geräte: Sie ermög­lichen einen privaten Beitrag zum Klima­schutz und gestalten die Energie­wende aktiv mit.

Welche Versicherung brauche ich für meine Photo­voltaik-Anlage?

Photo­voltaik­versicherungen

Für die Absicherung großer Photo­voltaik­anlagen, Solar­thermie­anlagen oder solar­thermischen Parabol­kraftwerken, ist eine spezielle Photo­voltaik­versiche­rung empfehlens­wert.

Fazit

  • Eine Photovoltaik-Anlage lohnt beson­ders, wenn der Strom größ­ten­teils im Haus­halt selbst ver­braucht wird
  • PV-Anlagen sind bei langer Nutzung die deut­lich umwelt­freund­lichere Alter­native zu kon­ven­tioneller Energie­erzeugung
  • In der Regel ist der Kauf einer PV-Anlage auf lange Sicht günstiger als Miete oder Pacht
  • Kombinationen aus PV-Anlage, Wall­box, Wärme­pumpe und Strom­speicher ergän­zen sich oft sehr gut
  • Photovoltaik-Anlagen können in der Wohn­gebäude­versiche­rung mit einge­schlossen werden
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