Mutter und Sohn machen sich mit dem Thermostat für die neue Wärmepumpe vertraut

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Wärmepumpe: Funktion, Kosten & Absicherung

Aufgrund des Heizgesetzes ist die Zahl der ein­ge­bauten Wärme­pumpen im Jahr 2023 sprung­haft ange­stiegen. Ein Trend, der sich wohl in den kommen­den Jahren so fort­setzen wird. Denn im Gegen­satz zur Öl- und Gas­heizung nutzen Wärme­pumpen für den Betrieb in erster Linie erneuer­bare Ener­gien. Somit sind sie oftmals das Mittel der Wahl, um dem im April 2023 beschlos­senen Gebäude­energie­gesetz (GEG) auch in Zukunft zu ent­sprechen. In unserem Rat­geber werden neben der Frage: "Was ist und wie funktio­niert eine Wärme­pumpe?" viele weitere Fragen rund um die Themen Kosten, Förde­rungen und Versiche­rung beant­wortet.

Wie funktioniert eine Wärme­pumpe?

Die Wärmepumpenheizung ist in aller Munde, doch wie sie wirklich funk­tioniert, das wissen die wenig­sten. Lesen Sie im Folgen­den mehr über die Wärme­pumpen­funktion:

Das Grundprinzip der Wärme­pumpe ist es, Umge­bungs­wärme bzw. Umge­bungs­ener­gie in nutz­bare Wärme zu verwan­deln. Mit dieser Energie kann ein Gebäude geheizt oder Wasser erwärmt werden. Die soge­nannte Wärme­quellen­anlage ist das Bauteil, das bei der Wärme­pumpe die Funk­tion erfüllt, die Umge­bungs­ener­gie "einzu­sam­meln". Die Umge­bungs­wärme kann aus der Luft, dem Grund­wasser oder der Erde gewon­nen werden und wird zur eigent­lichen Wärme­pumpe geleitet. Eine Schlüssel­rolle spielt hier das einge­setzte flüssige Kälte­mittel. Dieses wird schon bei geringen Tem­pera­turen gas­förmig. Dafür ist die "gesammelte" Wärme aus der Umge­bung bereits aus­reichend – auch bei Minus­graden. Das so ent­stehende Gas wird dann in einem Kom­pressor kompri­miert, wo­durch Wärme erzeugt wird. Diese wird schließ­lich an das Heizungs­system abge­geben. Dadurch verflüssigt sich das Kälte­mittel wieder – so schließt sich der Kreis­lauf.

Wärmepumpen Arten

In der Hauptsache werden drei Arten von Wärme­pumpen unter­schieden. Die Bezeich­nungen richten sich nach der Quelle der Wärme und dem Medium, an das die Wärme abgegeben wird. Dies ist in den meisten Fällen das Wasser im Heiz­system. So gibt es die Luft­wärme­pumpe, die auch als Luft-Wasser-Wärme­pumpe bezeichnet wird. Und die Grund­wasser­wärme­pumpe, auch Wasser-Wasser-Wärme­pumpe genannt. Dann noch die Erd­wärme­pumpe, auch unter den Namen Sole­wärme­pumpe oder Sole-Wasser-Wärme­pumpe bekannt.

Wärmepumpe Luft Wasser

Wärmepumpe Erdwärme

Wärmepumpe Wasser Wasser

Besondere Wärmepumpen

Wärmepumpe Kosten

Wenn Sie überlegen, eine Wärme­pumpe anzu­schaffen, ist die erste Frage, die sich Ihnen wahr­schein­lich stellt: "Was kostet eine Wärme­pumpe?" Je nach Modell der Wärme­pumpen­heizung unter­scheiden sich die Kosten der Wärme­pumpen erheb­lich. Es gibt nicht den einen Wärme­pumpen-Preis. In etwa können Sie mit einer Preis­spanne zwischen 18.000 und 40.000 Euro rechnen. Natürlich kommt es beim Preis auch immer auf die indivi­duellen Bege­ben­heiten vor Ort an und auch darauf, für welches Gerät Sie sich ent­scheiden. Wie sich die Kosten im Einzel­nen zusammen­setzen, ent­neh­men Sie der nach­folgen­den Tabelle mit Durch­schnitts­werten für die gängig­sten Wärme­pumpen­arten:

WärmepumpenartKosten AnschaffungErschließung WärmequelleInstallationKosten gesamt
Luft-Wasser-Wärmepumpe8.000 -16.000 Euro-3.500 - 5.000 Euro19.000 Euro
Erdwärmepumpe mit Flächen­kollektoren12.000 -15.000 Euro4.000 - 8.000 Euro3.000 - 5.000 Euro25.000 Euro
Erdwärmepumpe mit Sonden12.000 -15.000 Euro6.000 - 13.000 Euro3.000 - 5.000 Euro31.000 Euro
Wasser-Wasser-Wärme­pumpe9.000 - 18.000 Euro9.000 - 14.000 Euro8.000 - 10.000 Euro38.000 Euro

Zuschuss Wärmepumpe

Am 8. September 2023 wurde durch das Parla­ment nicht nur das neue Heizungs­gesetz beschlos­sen, sondern auch die künftigen Zuschüsse geregelt. Fest­gelegt sind diese in der Förder­richt­linie der Bundes­förderung für effi­ziente Gebäude (BEG), welche im Detail beim Bundes­amt für Wirt­schaft und Ausfuhr­kontrolle (BAFA) einseh­bar ist.

BAFA - Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Zusammenfassend gibt es ab 2024 eine Grund­förderung von 30 Prozent bei einem Heizungs­tausch. Wer bis 2028 seine Heizung aus­tauscht, bekommt weitere 20 Prozent Geschwin­dig­keits­bonus. Abhängig vom Jahres­ein­kommen (maxi­mal 40.000 Euro) können noch einmal 30 Prozent Förde­rung möglich sein. Insge­samt können 70 Prozent Förde­rung für eine Wärme­pumpe erreicht werden.

Aller­dings sind die förder­fähigen Investi­tions­kosten für einen Heizungs­tausch auf 30.000 Euro begrenzt. Bei einem Förder­satz von 70 Prozent ist dem­nach ein maxi­maler Zu­schuss von 21.000 Euro möglich. Wenn Sie zusätz­lich zur Wärme­pumpe weitere Effizienz­maß­nahmen, wie die Däm­mung des Gebäu­des, durch­führen wollen, gibt es dafür weitere Zuschüsse.

Die Wärmepumpe versichern

Eine spezielle Wärmepumpe Ver­siche­rung braucht es nicht, denn in der Regel ist die Wärme­pumpe durch die Wohn­gebäude­versiche­rung mit abge­sichert. Trotz­dem sollten Sie bei Ihrem Versicherer vorsichts­halber nach­fragen, denn da Teile der Wärme­pumpen­anlage häufig im Freien stehen, sind diese für Schäden anfäl­liger und es kann darauf ankom­men, ob die Wärme­pumpe am Gebäude ange­bracht ist oder frei­stehend. Eine Erweite­rung um die soge­nannte Elementar­schaden­versiche­rung ist zudem sinn­voll, denn nur dann sind Schäden, die durch Rück­stau, Über­schwem­mungen oder Erd­rutsche ent­stehen, mitver­sichert. Sollten durch Ihre Wärme­pumpe Schäden an der Umwelt oder anderen Personen und deren Eigen­tum entstehen, greift die private Haft­pflicht­versicherung.

Die Gothaer Wohngebäudeversicherung umfasst beispiels­weise auch Photo­voltaik-, Solar- und Wärme­pumpen­anlagen sowie alle Rohre für Klima-, Wärme­pumpen-, Solar­heizung oder Sprink­ler­an­lagen inner­halb und außer­halb des Ge­bäudes.

Die Gothaer Gebäudeversicherung über­nimmt bei Schäden an Ihrer Wärme­pumpe auch die Kosten für Repara­turen bis hin zum Wieder­aufbau. Elementar­gefahren, wie z. B. Über­schwem­mungen, sind zusätz­lich versicher­bar. Was Sie für die günstige Wohn­gebäude­ver­siche­rung der Gothaer zahlen würden, können Sie mit unserem Online-Rechner ganz leicht heraus­finden.

Handwerker installieren Wärmepumpe

Wärmepumpe Altbau & Wärme­pumpen Mehr­familienhaus

Wenn Sie Ihren Altbau oder Ihr Mehr­familien­haus mit einer Wärme­pumpe aus­statten wollen, so ist dies natür­lich mög­lich. Doch gerade bei Häusern mit älterer Bau­sub­stanz oder mehre­ren Miet­parteien sollten Sie sich neben der passen­den Wärme­pumpen­art auch über weitere Maß­nahmen Gedan­ken machen. Dazu gehören die Däm­mung oder Vergla­sung des Gebäu­des sowie die Erneue­rung der Heiz­körper, damit sich die Wärme­pumpe auch ren­tiert. Eine unter­dimen­sio­nierte Wärme­pumpe bietet beispiels­weise in der kalten Jahres­zeit nicht genug Leis­tung. Bei einer über­dimen­sio­nierten Anlage ist da­gegen die Wirt­schaft­lich­keit nicht mehr ge­geben. Wenn keine Fuß­boden­heizung vorhan­den ist, sollten zumin­dest groß­flächige Heiz­körper oder eine Decken­heizung vorhan­den sein. Denn sind die Heiz­körper nicht groß genug, um mit einer nie­drigen Vorlauf­tempe­ratur arbei­ten zu können, über­steigen die Betriebs­kosten schnell den Nutzen.

Auch ist bei der Anschaffung einer Wärme­pumpe für Alt­bauten aus kosten­tech­nischer Sicht zu beachten, dass unter anderem die Verle­gung von Erdwärme­körben oder der Flächen­kollek­toren bei einem Neu­bau oft­mals deut­lich güns­tiger ist. Denn die Bau­maschinen sind bereits vor Ort und die Bohrungen können ein­facher durch­ge­führt werden, da das Grund­stück noch nicht bebaut ist. Wer sich für die Nach­rüstung einer Wärme­pumpe im Altbau oder Mehr­familien­haus ent­scheidet, wählt häufig eine Luft­wärme­pumpe. Das liegt daran, dass die nach­träg­liche Installa­tion dieser Wärme­pumpen­art deut­lich un­kompli­zierter ist.

Wärmepumpe: Vor- und Nachteile

Generell kann als Vorteil der Wärme­pumpe ange­sehen werden, dass es sich dabei um ein eher war­tungs­freies System handelt. Es funktio­niert unab­hängig von fossilen Brenn­stoffen und gilt damit als emissions­arm. Zudem sind Wärme­pumpen, voraus­gesetzt die Bedingungen stimmen, effizienter als alle anderen Heiz­systeme.

Als Nachteile kann man die teilweise hohen Anschaf­fungs­kosten sehen sowie mög­liche nötige bau­liche Verände­rungen. Auch die Abhängig­keit vom Strom­preis ist ein Nach­teil. Die Vor- und Nach­teile einer Wärme­pumpe unter­scheiden sich zudem je nach Art:

WärmepumpenartVorteileNachteile
Luft-Wasser-Wärmepumpe• Wärmequelle Luft ist überall vor­handen
• Anschaffungskosten sind gering
• Unkomplizierte Installation
• Geräusche der Außeneinheit
• Wirkung eher mittelmäßig
• Vergleichsweise hohe Strom­kosten
Erdwärmepumpe mit Flächen­kollektoren oder Sonden• Geringe Stromkosten
• Erzeugt keinen Lärm
• Auch zum Kühlen geeignet
• Hoher Aufwand bei der Erschlie­ßung der Wärme­quelle
• Bei Kollektoren keine Boden­ver­siege­lung möglich
Wasser-Wasser-Wärme­pumpe• Niedrige Stromkosten
• Wirkungsgrad hoch
• Minimale Geräusch­entwicklung
• Standortabhängig
• Genehmigungspflichtig
• Aufwändige Installation

Wärmepumpen Effizienz: Was ist die JAZ?

Den Wärmepumpen-Verbrauch können Sie in etwa an der Jahres­arbeits­zahl (JAZ) der jewei­ligen Wärme­pumpe ab­lesen. Diese Zahl zeigt an, wie viel Strom nötig ist, um die Wärme für ein volles Jahr bereit­zu­stellen. Es gilt: Je höher der JAZ-Wert, desto geringer die Heiz­kosten. Ein Wert zwischen drei und fünf gilt als effizient.

Fragen & Antworten zur Wärmepumpe

Wie viel Stromverbrauch hat eine Wärme­pumpe im Jahr?

Wie teuer ist die Installation einer Wärme­pumpe?

Was kostet eine Luft-Wasser-Wärme­pumpe?

Fazit

Wenn Sie einen Neubau vorbe­reiten, ist es durch­aus sinn­voll, auch hin­sicht­lich der neuen gesetz­lichen Rege­lungen, direkt eine Wärme­pumpe einzu­planen. Auch wenn Sie aktuell eine neue Heizung benö­tigen, kann der Einbau einer Wärme­pumpe von Vorteil sein. Aller­dings sind dabei die Bedingun­gen vor Ort ent­schei­dend. Wichtig ist, ob der Einsatz ohne weitere bau­liche Maß­nah­men (Fuß­boden­heizung, Heiz­körper, Däm­mung…) mög­lich ist und Ihr Budget nicht überschreitet.

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Die Bauphase - egal ob Moderni­sie­rung oder Neu­bau - ist häufig mit vielen großen und kleinen Lebens­ver­ände­rungen verbun­den. Unsere Berater*innen analy­sieren mit Ihnen gemein­sam Ihren Ver­siche­rungs­schutz und beraten Sie zu sinn­vollen Anpas­sungen und Ergän­zungen.

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