Kommt es zu einem Asthmaanfall, sollte man vorbereitet sein und möglichst Ruhe bewahren.
Die gute Nachricht vorweg: Ist das Asthma kontrolliert, kommt es nur selten zu einem Asthmaanfall. Trotzdem ist es wichtig, im Fall der Fälle vorbereitet zu sein und die Vorzeichen zu erkennen. Das gibt Sicherheit und hilft Ihnen, nicht panisch zu werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin. Er/Sie erklärt Ihnen, wie Sie sich verhalten sollen, und erstellt gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Notfallplan. Der Plan hilft Ihnen und Dritten, richtig und besonnen zu reagieren.
Gut vorbereitet
Ein Asthmaanfall kündigt sich meist an. Zeichen sind zunehmende Atemnot, ein Beklemmungsgefühl in der Brust, festsitzender Husten und zäher Schleim. All das macht Angst.
Im Notfall gilt:
- Versuchen Sie, ruhig zu bleiben. Panik macht alles schlimmer
- Falls möglich, messen Sie Ihren Peak-Flow-Wert, um herauszufinden, wie stark Ihre Bronchien verengt sind
- Nehmen Sie eine atemerleichternde Position ein. Atmen Sie mit der Lippenbremse aus
- Benutzen Sie das vom Arzt/von der Ärztin verordnete Notfallspray, so wie Sie es mit ihm/ihr besprochen haben (in der Regel zwei bis vier Hübe)
- Warten Sie zehn Minuten. Bleiben Sie weiter in der atemerleichternden Position und atmen Sie mit der Lippenbremse aus
- Tritt keine Besserung ein, nehmen Sie – wie mit dem Arzt/der Ärztin besprochen – weitere zwei bis vier Hübe Notfallspray und Kortisontabletten
- Geht es Ihnen auch nach weiteren zehn Minuten nicht besser, rufen Sie oder ein Dritter den Notarzt unter 112
Üben für den Ernstfall
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin Ihre Notfallmedikamente in einer kleinen Notfallbox zusammenstellen. Üben Sie die atemerleichternden Positionen, probieren Sie, wie es ist, gebremst zu atmen. Wiederholen Sie die Übungen, bis Sie sie verinnerlicht haben. Sie helfen Ihnen, wenn Ihnen regelrecht die Luft wegbleibt. Weiterer Vorteil: Die Übungen stärken Ihre Lungen. Wenden Sie sie deshalb auch regelmäßig im Alltag an.
Lippenbremse
Atmen Sie beim Ausatmen gegen den Druck der leicht aufeinanderliegenden Lippen. Durch die gebremste Ausatmung bleiben die Atemwege länger offen. Das Atmen wird leichter.
Zärtliches Husten
Schonendes Husten, sogenanntes Huffling, lindert den Hustenreiz und lockert den Schleim, der besser abgehustet werden kann.
Kutschersitz
Setzen Sie sich bequem hin, die Ellenbogen liegen auf den Knien. Atmen Sie mit leicht vorgebeugtem Kopf durch die halb geschlossenen Lippen.
Torwarthaltung
Gehen Sie leicht in die Hocke. Stützen Sie die Arme auf die Oberschenkel, die Fingerspitzen zeigen nach innen. Das entlastet den Brustkorb.
Abstützen
Beugen Sie sich im Stehen leicht nach vorn. Stützen Sie die Arme zum Beispiel auf einem Tisch ab und drücken Sie die Schultern hoch. Wichtig: Atmen Sie mit der Lippenbremse.