Ein gemietetes Hausboot liegt an einem Steg bei Sonnenuntergang.

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Hausboot mieten – Infos, Kosten & praktische Tipps

Für den Urlaub ein Hausboot zu mieten, wird in Deutsch­land immer beliebter: Mittler­weile können Haus­boot­urlauber mehr als 700 Kilometer an Wasser­straßen im Bundes­gebiet erkunden. Besonders geeignet ist die Region der Mecklen­burgischen Seen­platte, wo zahl­lose Seen und Flüsse optimale Bedingungen bieten. Mit einem gemieteten Boot können Sie an- und ab­legen, wann immer Ihnen der Sinn danach steht, und die schön­sten Regionen mal aus einer ganz anderen Perspektive betrachten.

Hausboot mieten - Urlaub auf dem Hausboot

Immer mehr Touristen lernen die Vorzüge von einem Haus­boot zu schätzen. Als Wohn­stätte und Transport­mittel in einem bieten Haus­boote Komfort und Ab­wechslung und ermöglichen es, zu Wasser die Land­schaft zu erkunden. Haus­boote für den Urlaub gibt es in den unterschied­lichsten Klassen und Aus­stattungen, aber für die meisten gilt:

  • Hausboote sind haupt­sächlich für Fahrten auf Binnen­gewässern (Seen, Kanäle und Flüsse) vorgesehen
  • Bis zu zwölf Personen können mitfahren; die meisten Haus­boote verfügen über Kojen für zwei bis sechs Personen
  • Die Höchst­geschwindigkeit liegt bei etwa 10 bis 12 Stunden­kilometern
  • In der Regel sind Küche, Toilette, Heizung, Warm­wasser und Strom vorhanden
  • Die Vorräte an Treibstoff, Wasser und Gas reichen je nach Verbrauch für ein bis zwei Wochen

Wer nicht gleich ein eigenes Hausboot kaufen möchte, kann seine schwimmende Ferien­unterkunft bei diversen Anbietern mieten. Die typische Hausbootsaison dauert von März bis Oktober, mancherorts bieten Anbieter auch den Verleih im Winter an. Auf­grund der steigenden Beliebt­heit sollten Sie Ihren Haus­boot Urlaub recht­zeitig reser­vieren.

Am Tag der Anreise bekommen Sie Ihr gemietetes Haus­boot in seinem Heimat­hafen übergeben. Dabei weist Sie der Besitzer in die Hand­habe des Bootes und der Aus­stattung ein. An­schließend können Sie sich auf Ihrem Haus­boot ein­richten und den Urlaub beginnen.

Welche Vorteile hat der Urlaub auf dem Hausboot?

Der Urlaub auf dem Hausboot befriedigt unterschiedlichste Ansprüche. Abenteurer kommen ebenso auf ihre Kosten wie Urlauber auf der Suche nach Ent­spannung, und für Kinder verspricht die unmittel­bare Nähe zum Wasser Spiel und Spaß. Weitere Vor­teile sind:

  • Unabhängigkeit: Auf einem Hausboot sind Sie vom Festland unab­hängig. Ihr Boot verfügt in der Regel über Tanks für Frisch- und Ab­wasser sowie einen Generator für die Strom­versorgung. Auch Ihren Tages­ablauf können Sie selbst bestimmen, ange­fangen vom Früh­stück bis zum Abend­essen.
  • Spontanität: Als Hausboot­kapitän können Sie Ihren Urlaub nach Plan gestalten oder ganz spontan entscheiden. Außer der Übergabe zu Beginn und Ende gibt es keine Fixpunkte. Das bedeutet maximale Flexi­bilität, denn Sie bestimmen nach Lust und Laune, ob Sie weiter­fahren oder an­legen möchten, ob Sie einen Tag bleiben oder die ganze Woche.
  • Mobilität: Wer im Urlaub etwas erleben möchte, ist auf einem Hausboot gut aufge­hoben. Wenn Ihnen der Sinn danach steht, können Sie jeden Tag in einem neuen Hafen fest­machen und auf Entdecker­tour gehen. Mit einem Hausboot sind Sie mobil und können auf dem Wasser Ihre Liebling­sziele ansteuern.
  • Entspannung: Ebenso lässt es sich auf einem Hausboot im Urlaub wunder­bar entspannen und entschleunigen. Das geruhsame Hafen­leben, gemächliche Ausflüge und die typischen Wasser­geräusche eignen sich bestens, um abzu­schalten und die Seele baumeln zu lassen.
  • Nähe zum Wasser: Noch näher geht es nicht – auf einem Hausboot sind Sie in der ersten Reihe. Lange Wege zum Strand oder Schwimm­bad entfallen; Sie können direkt von ihrer eigenen Terrasse aus ins Wasser springen. Vor allem für Kinder stellt dies einen großen Spaß­faktor dar.
  • Umweltfreundlichkeit: Wer klimafreundlich reisen möchte, kann ohne Flug­reise bereits in Deutsch­land seinen Hausboot­urlaub antreten. Einige Anbieter haben zudem bereits umwelt­freundliche Boote mit Elektro­motor und Solar­zellen im Pro­gramm.
  • Perspektivenwechsel: Im Urlaub mal etwas ganz anderes sehen – das geht nicht nur im Ausland. Vom Wasser aus betrachtet sieht sogar die eigene Region auf ein­mal ganz anders aus.

Welches Hausboot passt zu mir?

Wer für seinen Urlaub ein Hausboot chartern möchte, hat die Wahl zwischen ver­schiedenen Boots­typen:

  • Klassische Hausboote: Wer von Hausboot spricht, meint meist ein Boot mit Schwimm­körpern oder abge­flachtem Rumpf und einem kasten­förmigen Aufbau. Diese Hausboote sind für kurze und längere Urlaubs­aufent­halte bestens aus­gestattet: Sie bieten in den Innen­räumen Steh­höhe und meist eine komfortable Möblierung. Damit stehen sie der her­kömmlichen Ferien­wohnung in nichts nach. Hinzu kommt die variable Aus­stattung mit Terrasse, Sauna und Bade­platt­form.

    Vorteil: Hoher Komfort, viel Bewegungs­freiheit, viel Platz.
    Nach­teil: Meist schwache Motori­sierung, erfordern auf­grund der Größe spezielle Liege­plätze.
  • Segelyachten und Motorboote: Sogenannte Kajütboote verfügen unter Deck über eine mehr oder weniger geräumige Kajüte mit Schlaf­kojen, Pantry-Küche und Toilette.

    Vorteil: Große Mobilität, da diese Boote in erster Linie zum fahren/segeln aus­gelegt sind.
    Nachteil: Wenn man nicht gerade eine Luxus­yacht bucht, geht es hier aufgrund der klassischen Boots­form meist recht beengt zu.
  • Schwimmende Häuser: Den größten Komfort zu Wasser bieten meist sogenannte Floating Houses oder schwimmende Ferien­häuser. In Größe und Ausstattung ähneln sie kleinen Einfamilienhäusern – mit der Besonder­heit, dass sie sich auf dem Wasser befinden. Wichtigstes Merkmal: Schwimmende Häuser sind fest mit dem Ufer ver­bunden und können sich nicht eigen­ständig fort­bewegen, da sie keinen Motor haben.

    Vorteil: Großer Komfort; Wasser und Strom sind über feste Leitungen verfüg­bar; keine Tanks für Wasser/Ab­wasser notwendig.
    Nachteil: Kein Orts­wechsel möglich.

Tipp: Wer lieber festen Grund unter den Füßen haben möchte, kann auch ein umge­bautes Boots­haus mieten. Diese Unter­künfte haben einen direkten Zu­gang zum Ufer und bieten zu­gleich den vollen Kom­fort eines fest­stehenden Hauses.

Hausboot mieten ohne Führerschein – geht das?

Grundsätzlich kann man in Deutschland ein Hausboot mieten und fahren ohne Führer­schein. Die meisten Haus­boote darauf aus­gelegt, dass man sie auch führer­schein­frei fahren darf. Denn die Führer­schein­pflicht betrifft vor allem die Motor­leistung: In den meisten Revieren benötigen Sie in Deutsch­land ab einer Nutz­leistung von 15 PS einen Bootsführerschein. Bei Haus­booten liegt die Motor­leistung in der Regel darunter, daher können Sie ein Haus­boot mieten zum selber fahren.

Darüber hinaus hängt es vom Revier ab, ob Sie gegebenen­falls einen anderen Nach­weis benötigen. Den sogenannten Charter­schein brauchen Sie beispiels­weise in Deutsch­land auf der Mecklen­burgischen Seen­platte für Boote mit mehr als 15 PS. Diesen be­kommen Sie nach einer drei­stündigen Ein­weisung in Theorie und Praxis in der Regel direkt beim Ver­charterer. So können Sie Ihr Haus­boot führer­schein­frei mieten.

Info: Gänzlich ohne Führer­schein und Kennt­nisse kommen Sie aus, wenn Ihr Haus­boot auf seinem Liege­platz bleibt. Wer lediglich die Nähe zum Wasser sucht, kann führer­schein­frei ein fest vor Anker liegendes Haus­boot oder ein schwimmendes Haus mieten.

Wenn Sie das Hausboot mieten, ohne im Besitz eines Bootsführerscheins zu sein, erhalten Sie vor Reise­beginn eine Ein­weisung durch den Ver­charterer. Sie lernen:

  • Steuern und Manövrieren des Bootes inkl. Probe­fahrt
  • Verkehrsregeln
  • Schallsignale und Betonnung
  • die Funktionsweise der Aus­stattung (z. B. Küchen­geräte, Hei­zung, Wasser)

Wer ein Hausboot chartern möchte, muss zudem weitere Voraus­setzungen erfüllen: Der Boots­führer muss min­destens 18 Jahre alt sein. Außer­dem wird in der Regel ein gültiger Auto­führer­schein verlangt.

Wie viel kostet der Hausbooturlaub?

Die Miete für ein Hausboot ist zum einen von der Größe, zum anderen von der Reise­zeit abhängig. Klassische Haus­boote kosten in der Neben­saison je nach Größe meist zwischen 800 und 2.500 Euro. In der Haupt­saison können die Kosten bis auf 4.000 Euro klettern. Die Preise gelten pro Boot unab­hängig davon, wie viele Personen an Bord kommen. Ein Haus­boot zu mieten wird daher günstig, wenn Sie mit einer größeren Gruppe Urlaub machen.

Beachten Sie: Bei den meisten Ver­charterern gilt eine Mindest­miet­dauer von drei Tagen. So können Sie zum Beispiel ein Haus­boot für ein Wochen­ende mieten. Ins­besondere in der Haupt­saison werden Haus­boote allerdings oft nur wochen­weise ver­liehen. Wer wenig Zeit hat, kann auch die Kurz­woche (fünf Tage von Montag bis Freitag) wählen.

Je nach Anbieter sind Extras wie beispiels­weise die Boots­versicherung und der Liege­platz im Heimat­hafen in den Kosten bereits ent­halten. Sicherheits­halber sollten Sie zu den reinen Charter­preisen diese Zusatz­leistungen mit ein­kalkulieren:

  • Charterschein (30 bis 100 Euro)
  • Endreinigung (zwischen 100 und 150 Euro)
  • Treibstoff (Verbrauch 3 bis 10 Liter pro Stunde)
  • Wasser (ca. 5 Euro pro Kubikmeter)
  • Zusatzausstattung wie Geschirr, Bettwäsche, Toiletten­papier (Komplett­paket für ca. 50 Euro)
  • Müllentsorgung (abhängig von Hafen und Menge)
  • Abpumpen des Fäkalientanks (ca. 20 Euro)
  • Liegeplätze in Fremd­häfen (ca. 20 Euro pro Nacht)
  • PKW-Parkplatz im Heimat­hafen (etwa 50 Euro pro Woche)
  • Reiserücktrittsversicherung (ab ca. 30 Euro)
  • Miete für Fahrräder, Schlauchboote, Sonnen­schirm usw. (z. B. Fahr­rad für 50 Euro pro Woche)
  • Kaution (zwischen 1.000 und 2.000 Euro, wird erstattet bei Rück­gabe des un­versehrten Bootes)

Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte zudem eine Skipper­haftpflicht­versicherung ab­schließen, z. B. die Gothaer Skipperhaftpflicht. Diese Versicherung deckt Schadens­fälle ab, die in der Privathaftpflicht nicht ent­halten sind, z. B. Schäden, die Sie beim An­legen an den Hafen­anlagen verur­sachen.

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Wo sind die schönsten Reiseziele für Hausboote?

An immer mehr Orten kann man seinen Urlaub auf dem Hausboot verbringen. Wer nicht weit fahren möchte, kann schon ein Hausboot in Deutsch­land mieten. Eine kleine Übersicht der belieb­testen Optio­nen:

  • Ein Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Seenplatte: Mehr als 1.000 Seen warten hier darauf, von Urlaubern entdeckt zu werden. Für einen Urlaub benötigen Sie hier keinen Bootsführerschein.
  • Ein Hausboot mieten auf der Müritz: Als Herzstück der Mecklenburgischen Seenplatte gilt die Müritz, der größte See im deutschen Binnen­land. Am Ufer der Müritz können Sie die Natur genießen oder malerische Städte besichtigen.
  • Ein Hausboot mieten in Holland: In den Niederlanden können Sie Hausboote bis 15 Meter und mit maximal 20 PS ohne Führer­schein mieten. Besonders beliebt sind Touren auf den Grachten, etwa in Amster­dam oder Utrecht.
  • Ein Hausboot mieten in Brandenburg: Brandenburg punktet mit zahlreichen Gewässern und grüner Natur. Für Haus­boote ist die Region gut erschlossen. Vercharterer und Anlege­stellen finden Sie an nahe­zu jedem Gewässer.
  • Ein Hausboot mieten in Berlin: Die Hauptstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten lässt sich hervorragend vom Wasser aus erkunden. Für die Tour durch die Innenstadt auf der Spree benötigen Sie allerdings den Sportbootführerschein Binnen sowie das Sprech­funk­zeugnis für den Binnen­funk.
  • Ein Hausboot mieten in NRW: Nordrhein-Westfalen bietet sich für entspannende Fahrten auf Seen und Kanälen an. Hier lohnt es sich, Fahr­räder dabei zu haben, denn die Region lässt sich abseits der Wasser­straßen auch sehr gut bei einer Rad­tour erkunden.
  • Ein Hausboot mieten in Frankreich: Annähernd 8.000 Kilometer umfasst das französische Wasser­straßen­netz. Damit bietet Frank­reich seinen Hausboot­urlaubern das größte Fahr­gebiet in Europa. Besonders beliebt sind der Canal du Midi im Süden des Landes, die Saône in Burgund und die Regionen Elsass und Lothringen.

Darüber hinaus lassen sich viele weitere Ziele mit einem Haus­boot entdecken. Oft können Sie bereits ein Haus­boot in der Nähe mieten.

Checkliste für den Hausboot-Urlaub – Was muss mit?

Natürlich brauchen Sie für den Sommer­urlaub auf der Müritz andere Dinge als für die Rund­reise im Winter. Doch unab­hängig von der Art Ihres Bootsurlaubes sollten Sie diese Dinge mit an Bord nehmen:

  • Schuhe mit rutschfester Sohle
  • Handschuhe (für die Handhabung von Tauen auch im Sommer)
  • Regenkleidung
  • Sonnenbrille und Sonnenschutz
  • Fernglas
  • Taschenlampe
  • Abzieher, um feuchte Tische und Bänke von Wasser zu befreien
  • Wäscheklammern
  • Trinkwasser
  • Zutaten wie Salz, Pfeffer und Zucker
  • Schwimm- oder Taucher­brille

Fazit

Hausbooturlaube erfreuen sich immer größerer Beliebt­heit. Wenn Sie im Urlaub Ab­wechslung, Entspannung und die Nähe zum Wasser schätzen, bietet sich der Urlaub auf einem gemieteten Haus­boot an.

Fragen & Antworten

Was kostet ein Hausboot am Tag?

Was kostet ein Wochenende auf einem Hausboot?

Kann jeder ein Hausboot mieten?

Kann man ein Hausboot alleine fahren?

Wo kann man den schönsten Hausboot Urlaub machen?

Wo kann man in Deutschland auf einem Hausboot Urlaub machen?

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