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Tollwut ist eine lebensbedrohliche Krankheit, sowohl für Menschen als auch für Tiere. Hundehalter*innen können Ihren Vierbeiner mit einer vorsorglichen Tollwutimpfung schützen. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über die die Tollwutimpfung beim Hund, über die Symptome und den Krankheitsverlauf von Tollwut und ab wann eine Tollwutimpfung notwendig und verpflichtend ist.
Inhaltsverzeichnis
Tollwut ist eine Infektionskrankheit, die sowohl für den Menschen als auch für Tiere in den meisten Fällen tödlich endet. Bei Tollwut oder auch Rabies handelt es sich um eine Zoonose, das heißt Tiere und Menschen können sich gegenseitig mit dem Virus infizieren. Das Virus gelangt zum Beispiel durch Bisse, das Ablecken von offenen Wunden auf der Haut oder durch Schleimhäute in den Körper.
Die Viren der Tollwuterkrankung, auch unter Lyssaviren bekannt, greifen bei einer Infektion die Nervenzellen an, sodass Symptome wie Verhaltensänderungen und Lähmungserscheinungen auftreten.
Tollwut ist in vielen Ländern weit verbreitet, vor allem in Ländern, in denen viele Wildtiere leben. Deutschland gilt seit 2008 als tollwutfrei. Bei Verdacht einer Infektion gilt daher Meldepflicht.Das heißt, dass ein Amtstierarzt oder eine Amtstierärztin informiert werden muss, damit eine Verbreitung der Krankheit verhindert werden kann. Außerdem darf bei einem Verdacht einer Tollwuterkrankung aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr für den Menschen keine Behandlung erfolgen. Ein solcher Hund wird auf Anweisung des zuständigen Veterinäramts isoliert und sehr wahrscheinlich eingeschläfert.
Bei einer Tollwuterkrankung greifen die Viren gezielt das Nervensystem an. Der Krankheitsverlauf lässt sich in drei Phasen einteilen: Die Prodromal-Phase, die Exzitations-Phase und das Paralyse-Stadium. Die Phasen dauern alle wenige Tage an, können sich überschneiden und unterschiedlich stark ausfallen.
Eine genaue Diagnose kann in der Regel leider erst erfolgen, wenn das Tier nicht mehr lebt, da das Gehirn untersucht werden muss. Davor kann anhand der Symptome lediglich ein Verdacht geäußert werden.
Die Impfung gegen Tollwut kann bereits bei Welpen durchgeführt werden. Für eine Grundimmunisierung sind drei Impfungen notwendig. Die erste Impfung wird bei Welpen ab einem Alter von drei Monaten empfohlen. Die zweite Impfung erfolgt dann einen Monat später und die dritte ein Jahr später. Eine Auffrischung ist je nach verwendetem Impfstoff bzw. Herstellerangaben und Empfehlungen der Tierärztin bzw. des Tierarztes in der Regel alle drei Jahre notwendig
Die Tollwutimpfung kann mittlerweile als Kombi-Impfung durchgeführt werden, das heißt, man kann den Hund gegen mehrere Krankheiten gleichzeitig impfen lassen wie zum Beispiel gegen Zwingerhusten.
Bei einer Impfung bekämpft das Immunsystem den Erreger und bildet Antikörper. Dieser Prozess ist für jeden Körper anstrengend und kann auch Nebenwirkungen verursachen. Nach einer Impfung sollten Sie darauf achten, dass Ihr Hund für mindestens einen Tag Ruhe hat. Insbesondere nach Anwendung eines Kombi-Impfstoffs ist die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten, erhöht.
Typische Nebenwirkungen nach einer Tollwutimpfung sind:
Die Nebenwirkungen verschwinden in der Regel nach zwei Tagen. Sollten Sie beobachten, dass die Symptome nicht abklingen oder sich sogar verschlimmern, suchen Sie einen Tierarzt oder eine Tierärztin auf.
Gibt es eine Pflicht, seinen Hund gegen Tollwut impfen zu lassen? In Deutschland gibt es keine Pflicht, seinen Hund gegen Tollwut impfen zu lassen, allerdings müssen Sie für Reisen innerhalb der Europäischen Union eine wirksame Tollwutimpfung vorweisen können. Eine Tollwutimpfung gilt ab 21 Tagen (gezählt ab dem Tag der Impfung) als wirksam. Zusätzlich muss die Impfung regelmäßig, in den meisten Fällen alle drei Jahre aufgefrischt werden.
Informieren Sie sich daher bei Ihrem Tierarzt oder bei Ihrer Tierärztin rechtzeitig, ob die Tollwutimpfung noch gültig ist, wenn Sie mit Ihrem Hund verreisen möchten. Zusätzlich ist ein EU-Ausweis (blauer Impfausweis) und ein Nachweis eines Mikrochips für eine Reise innerhalb der EU erforderlich.
Bei der Wiedereinreise aus bestimmten Nicht-EU-Ländern (Drittländern) kann unter Umständen auch der Nachweis über einen ausreichend hohen Antikörpertiter im Blut des Hundes verlangt werden. Die genauen Aus- und Einreisebedingungen sollten rechtzeitig vor der geplanten Reise geprüft werden. Hier hilft die Tierärztin bzw. der Tierarzt oder das zuständige Veterinäramt gerne weiter.
Die Kosten für eine Tollwutimpfung orientieren sich an der Allgemeinen Gebührenordnung (GOT). Für die Einzelimpfung zahlt man daher zwischen 30 und 50 Euro. Entscheidet man sich für eine Kombi-Impfung, das heißt, man impft gegen mehrere Krankheiten gleichzeitig liegt der Preis bei 60 bis 70 Euro. Eine Hundekrankenversicherung bietet Ihnen finanzielle Unterstützung bei den Kosten für Vorsorgebehandlungen wie zum Beispiel Impfungen.
Möchte man einen Hund aus dem Ausland in die EU transportieren oder auch innerhalb der EU über die Grenzen bringen, gelten die allgemeinen Reisebestimmungen für Welpen und Hunde. Somit sind eine wirksame Tollwutimpfung, ein Mikrochip und ein gültiger EU-Impfausweis notwendig.
Welpen können somit erst ab einem Alter von 15 Wochen legal über die Grenzen überführt werden, da eine Tollwutimpfung erst dann wirksam sein kann. Werden die Auflagen nicht befolgt, gilt der Hund als illegal eingeführt. Die Strafen fallen je nach Land unterschiedlich aus. Es können hohe Bußgelder und Freiheitsstrafen für Händler und Vermittler verhängt werden. Auch für den Tierarzt oder die Tierärztin, welcher bzw. welche die Händler oder Vermittler deckt, drohen Strafen.
Die Impfung gegen Tollwut ist zwar keine allgemeine Pflicht, wird aber von den Tierärzten und Tierärztinnen empfohlen und ist auch für Reisen innerhalb der EU notwendig. Sobald eine Infektion erkennbar ist, sind die Heilungschancen nahezu bei null. Es gibt seltene Fälle, bei denen der Hund überlebt hat – die Krankheit verläuft aber in der Regel tödlich.
Mit einer Impfung können Sie Ihren Vierbeiner vor der tödlichen Krankheit schützen, denn auch wenn Deutschland als tollwutfrei gilt, gibt es keine Garantie, dass sich Tiere nicht trotzdem noch mit dem Virus infizieren können. Auch die Ständige Impfkommission für die Veterinärmedizin (StIkoVet) des Friedrich-Löffler-Instituts empfiehlt die Impfung gegen Tollwut ausdrücklich.
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