Eine ältere Frau lässt sich bei einer Ärztin untersuchen. Eine ältere Frau lässt sich bei einer Ärztin untersuchen.

Ratgeber Brustkrebs-Früherkennung

Brustkrebs oder Mammakarzinom ist der häufigste bösartige Tumor der Brustdrüse des Menschen. Je früher Brustkrebs entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen.

Wir wollen Ihnen in diesem Ratgeber die Möglichkeiten der Früherkennung näherbringen und sie ermutigen, Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, um bösartige Veränderungen frühestmöglich zu erkennen und diese mit möglichst wenig belastenden Maßnahmen und höheren Erfolgschancen behandeln lassen zu können.

Brustkrebs-Früherkennung: Warum es so wichtig ist

Brustkrebs ist mit etwa 30 Prozent aller Krebsfälle häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Es erkranken in Deutschland rund 55.000 Frauen jährlich neu an Brustkrebs, davon mehr als ein Drittel im Alter unter 60 Jahren. Auch wenn es die häufigste Krebsart bei Frauen ist, so ist Brustkrebs aber nicht die gefährlichste, denn erkennt man den Brustkrebs in einem frühen Stadium, ist er meistens heilbar. Ergebnisse internationaler Studien zeigen, dass durch regel­mäßige Früherkennung mittels Mammographie und konsequent durchgeführter Therapien die Sterblichkeitsrate erheblich gesenkt werden kann.

Grundsätzlich gilt also: Je früher die Veränderungen erkannt und abgeklärt werden, desto besser sind die Heilungschancen.

Nur wer die eigene Brust in festen zeitlichen Abständen abtastet und ihre Besonderheiten kennt, ist in der Lage, Veränderungen des Brustdrüsen­gewebes wahrzunehmen. Die weitere Unter­suchung bei einem qualifizierten Arzt oder einer qualifizierten Ärztin ist dann eine entscheidende Voraussetzung für eine frühzeitige und zutreffende Diagnose und rechtzeitige Behandlung.

Brustkrebs Symptome

Wenn der Brustkrebs sich noch in einem frühen Stadium befindet, wird dieser im Normalfall nicht durch Schmerzen entdeckt. Es gibt dafür aber andere Anzeichen, die durch Tasten und Beobachten auf einen Tumor in der Brust hindeuten könnten:

  • Die Größe oder Form der Brust verändert sich
  • Ein tastbarer Knoten in Brust oder Achselhöhle
  • Absonderung klarer oder blutiger Flüssigkeit aus der Brustwarze
  • Rötungen und/oder Hautveränderungen der Brust
  • Eingezogene Brustwarze

Wenn eines dieser Symptome zutreffen sollte, sollte man sich umgehend von einem qualifizierten Arzt oder einer qualifizierten Ärztin untersuchen und beraten lassen.

Eine Frau tastet ihre Brust ab und fühlt einen Knoten.

Brustkrebs: Ursachen und Risikofaktoren

Brustkrebs entsteht durch die Veränderung von genetischen Informationen von Zellen, sodass diese beginnen, sich unkontrolliert zu teilen. Mit der Zeit bilden sich dann Knoten oder Wucherungen im Brustgewebe. Wie genau es zu solchen Ver­änderungen der Zellen kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die mal mehr, mal weniger beeinflussbar sind.

Zu den Risikofaktoren gehören:

  • Alter (das Risiko ist bei älteren Menschen am höchsten)
  • Erbliche Verlagerungen (Vorgeschichten bei engen Verwandten)
  • Vorgeschichte: Bereits aufgetretene Tumore im Körper
  • Mehr als 40 "Menstruationsjahre"
  • Späte oder keine Schwangerschaft

Etwa fünf bis zehn Prozent aller Brustkrebserkrankungen werden durch nachweisbare Genveränderungen (Mutationen) verursacht, die auf einen familiären Brustkrebs hinweisen.

Der Lebensstil spielt dabei nur bedingt eine Rolle. Mangel an Gemüse und Obst, Rauchen und Alkoholmissbrauch gelten allgemein als krebsfördernde Faktoren. Lebt man also einen gesunden Lebensstil, kann man generell das Risiko an Krebs zu er­kranken zwar verringern, aber nicht vollständig vermeiden.

Im Falle einer Brustkrebserkrankung ist für die Überlebenswahrscheinlichkeit das frühere Erkennen der bösartigen Veränderung allerdings entscheidender als die individuelle Risikokonstellation.

Brustkrebs erkennen: Die Selbstuntersuchung

Wie bereits erläutert, nimmt die Tast-Selbstuntersuchung eine besonders wichtige Stellung bei der Erkennung von Brusterkrankungen ein. Um sich mit den Besonderheiten der eigenen Brust vertraut zu machen, ist ein regel­mäßiges monatliches Abtasten der Brust ratsam. Nur eine Frau, die weiß, wie sich das eigene Brustgewebe anfühlt, kann Abweichungen erkennen. Durch die Verwendung von Körperlotion oder Seife kann die Empfindlichkeit der tastenden Finger erhöht werden.

Der beste Zeitpunkt zum Abtasten ist zu Beginn der zweiten Zykluswoche, also circa eine Woche nach Einsetzen der Menstruation, da dann die Brust am weichsten ist und sich die vor der Regel normalerweise auftretenden knoten­artigen Schwellungszustände wieder normalisiert haben. Frauen, die keine Menstruation mehr haben, sollten einen bestimmten Tag im Monat zur Selbstuntersuchung festlegen. Frauen, die eine Hormontherapie (bspw. Anti-Baby-Pille) durchführen, sollten die Selbstuntersuchung ca. eine Woche nach Beginn einer neuen Monats­packung vornehmen.

Brustkrebs Früherkennung Abtasten: So geht’s:

1. Schritt: Vor dem Spiegel mit seitlich angelegten Armen die Brust mit den Augen kontrollieren: Sehen Sie Veränderungen bei der Größe, Form oder Farbe der Haut? Veränderungen im Bereich der Brustwarzen?

2. Schritt: Dann beide Arme hinter dem Kopf verschränken und beide Brüste ebenfalls mit den Augen auf die oben beschriebenen Veränderungen hin kontrollieren

3. Schritt: Im Stand die Hand flach auf die gegenüberliegende Brust legen und von der Innenseite bis zur Außenseite abtasten: mit der rechten Hand die linke Brust und mit der linken Hand die rechte Brust

4. Schritt: Die Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und dosiert drücken. Tritt Flüssigkeit aus, gilt es darauf zu achten, aus wie vielen Öffnungen und in welcher Farbe

5.Schritt: Abschließend mit der flachen Hand die Achselhöhle abtasten.

Sollten Sie Auffälligkeiten bei der Selbstuntersuchung entdecken, suchen Sie umgehend einen Arzt oder eine Ärztin auf. Die Selbstuntersuchung reicht allerdings nicht als einzige Maßnahme zur Brustkrebs Früh­erkennung aus, denn kleine Knoten und Gewebeveränderungen unter 2cm können beim Abtasten nicht immer entdeckt werden.

Bestimmte Arten des Brustkrebses bilden nicht einmal Knoten, sondern können nur durch den sogenannten Mikrokalk unter der Lupe auf einer Mammographie (Röntgenaufnahme der Brust) erkannt werden. Mikrokalk entzieht sich dem tastenden Finger selbst dann, wenn die gesamte Brust mit Milchgangkrebs durchsetzt ist.

Brustdrüsen: Das erschwert die Früherkennung

Grundsätzlich gibt es fett- und drüsenreiche Brüste. Drüsenreichtum ist ebenso angeboren wie Augenfarbe, Haarfarbe oder Körpergröße. Im Laufe des Lebens unterliegt die Milchdrüse einem Alterungsprozess mit Abbau und Rückentwicklung der Drüse. Es hängt unter anderem vom Drüsenaufbau ab, wie sicher und zu welchem Zeitpunkt die Früherkennung möglich ist. Je höher der Fettanteil, desto besser ist die Früherkennung von Brustkrebs möglich.

Bei Frauen mit drüsenreicher Brust ist die Früherkennung von Brustkrebs schwieriger . Hier kann der Arzt bzw. die Ärztin neben der Mammographie zusätzliche Untersuchungen mit Ultraschall veranlassen, um die Wahrscheinlichkeit der frühen Erkennung von Verände­rungen zu erhöhen.

Brustkrebs-Früherkennung: Kosten

Eine regelmäßige Früherkennungs­unter­suchung ist freiwillig, jedoch sollte jede Frau die jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt oder bei der Frauenärztin in Anspruch nehmen, denn das Gute ist: Die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren können zusätzlich zur jährlichen Tastunter­suchung alle zwei Jahre zum Mammographie-Screening gehen. Frauen, die sich in dieser Altersgruppe befinden, werden persönlich oder schriftlich alle zwei Jahre zum Mammographie-Screening eingeladen. Ihre Anschrift wird dazu vom amtlichen Melderegister an eine öffentliche Stelle übermittelt, die ausschließlich für den Versand und die Organisation der Einladungen ein­gerichtet wurde. Die Teilnahme ist freiwillig, die Kosten werden aber von der jeweiligen Krankenversicherung getragen.

Das Mammographie-Screening ist in Deutschland Bestandteil des gesetzlichen Krebsfrüh­erkennungs­programms. Seit 2004 werden Strukturen für ein bundesweites Mammographie-Screening für Frauen aufgebaut. Durch das Screening soll der Brustkrebs möglichst frühzeitig bei Frauen entdeckt werden, bei denen noch keine Anzeichen für diese Erkrankung vorliegen.

Eine Ärztin untersucht eine Frau mit einem Ultraschallgerät an der Achselhöhle.

Diagnose - so kann Brustkrebs diagnostiziert werden

Die Mammographie ist eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brust, die es möglich macht, das Brustgebe in unterschiedlichen Ebene zu betrachten und gezielte Teil- oder Vergrößerungsaufnahmen zu erstellen. Für Ärzte bzw. Ärztinnen werden Strukturen, Verästelungen oder Unregelmäßigkeiten erkennbar und sie können einzelne Details analysieren. Sollten Sie noch Ihre Periode be­kommen, dann ist es empfehlenswert, die Mammo­graphie in der zweiten Zykluswoche (8. Bis 14. Tag) durchzuführen. Dann ist am wenigsten Flüssig­keit in der Brust eingelagert. Die Brust ist dann weniger druck-und schmerz­empfindlich und somit besser zwischen den Aufnahmeplatten zusammendrückbar.

Falls alte Mammographie Aufnahmen vorhanden sind, bringen Sie diese unbedingt zum Vergleichen mit. Der entsprechende Arzt oder die entsprechende Ärztin kann dann kleinere neu auf­getretene Veränderungen besser erkennen und sofort abklären.

Neben der „normalen“ Mammographie gewinnt die digitale Mammographie (d. h. elektronische Speicherung und Weiter­verarbeitung von Aufnahmen) an Bedeutung. Durch diese Methode kann unter anderem die Strahlenbelastung deutlich reduziert werden.

Gibt es gesundheitliche Risiken durch eine Mammographie?

Experten und Expertinnen haben auf die Frage eine eindeutige Antwort: Die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken, steigt durch eine Mammographie nicht.

Bei der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) tritt keinerlei Strahlen­belastung auf und kann so oft wie notwendig wiederholt werden. Die Ultraschalltechnik eignet sich gut für Frauen mit dichtem Drüsengewebe und für die Darstellung von Zysten (gutartigen Geschwüre in der Brust).

Die Kernspintomographie ist ein Verfahren, bei dem mit Magnet­feldern gearbeitet wird. Die Kernspintomographie der Brust kann unterstützend notwendig werden, wenn andere Unter­suchungen keine klaren Befunde ergeben haben.

Die alleinige Ultraschall­untersuchung sowie das Kernspintomogramm sind bei der Vorsorge oder als Screening-Untersuchung nicht geeignet, da die dabei erhobenen Befunde eine zu geringe Aussagekraft bezüglich der Unterscheidung zwischen gutartigen und möglicherweise bösartigen Abweichungen haben. Beide Methoden eignen sich zur ergänzenden Abklärung unklarer Röntgen-und/oder Tastbefunde.

Mit keinem der bildgebenden Verfahren ist für die betroffene Frau bei einem Knoten oder verdäch­tigen Befund zu 100% sicher zu sagen, ob die Ver­änderung gut-oder bösartig ist. Es muss ggf. Gewebe aus dem betroffenen Bezirk entnommen (biopsiert) und von Spezialisten und Spezialistinnen mit Hilfe des Mikroskops begutachtet werden.

Mit Hilfe der Biopsie kann zuverlässig abgeklärt werden, ob der Tumor bösartig ist. Die Konse­quenzen sind schließlich weitreichend: Operation – ja oder nein?

Diagnose Brustkrebs – was nun?

Was passiert, wenn Brustkrebs wirklich diagnostiziert und aus dem Verdacht eine erschreckende Tatsache wird? Eine Diagnose ist meistens mit Ängsten und Sorgen verbunden, doch zunächst sollte man Ruhe bewahren. Der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin wird zunächst mit Ihnen den Befund ausführlich besprechen und Sie über verschiedene Vorgehensweisen aufklären. Sie wählen dann gemeinsam eine für Sie geeignete Therapie bzw. Kombination von verschiedenen Verfahren (Operation und/oder Chemo-, Strahlen-oder Hormontherapie) aus und beginnen mit der Behandlung.

Es ist sinnvoll, sich unter anderem mit nachfolgenden Fragen auf das Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin vorzubereiten:

  • Wie groß ist der Tumor und wie schnell wächst er?
  • Wie lange wird die Behandlung dauern?
  • Welche Folgen und Nebenwirkungen hat die Therapie?
  • Wie hoch sind die Heilungschancen?
  • Muss die Brust entfernt werden?
  • Was kann Ich selbst zur Heilung beitragen?
  • An welchen Arzt oder an welche Ärztin kann Ich mich wenden? Welche Klinik ist geeignet?
  • Wo kann ich weitere Informationen erhalten? (z.B. Krebsberatungsstellen, Selbsthilfegruppen etc.
  • Welche Behandlungen empfehlen Sie und warum?

Brustkrebs beim Mann: Ursachen, Diagnose und Behandlung

Auch Männer können an Brustkrebs erkranken, obwohl der Mann eine andere Anatomie und einen anderen Hormonhaushalt hat. In den meisten Erkrankungsfällen ist die Entstehung des Brustkrebses abhängig vom Sexual­hormon Östrogen, d.h. der Brustkrebs kann sich nur mit Östrogen entwickeln und wachsen. Obwohl es als weibliches Hormon bekannt ist, besitzen auch Männer dieses Hormon, was wiederrum erklärt, warum auch Männer an Brustkrebs erkranken können. Die Anzahl der Fälle ist allerdings ziemlich gering – es macht rund ein Prozent aller Brustkrebsfälle aus.

Starkes Übergewicht, Lebererkrankungen oder auch Hormonzufuhr für eine Geschlechtsumwandlung erhöhen den Östrogenspiegel bei Männern und somit auch das Risiko an Brustkrebs zu erkranken.

Die Symptome von männlichem Brustkrebs können Knoten und Entzündungen im Brustbereich, verhärtete oder vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle, Flüssigkeits­absonderung aus der Brustwarze oder Veränderung der Brusthaut sein. Wenn sich der Brustkrebs bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, kann sich dieser bei Männern auch durch Skelettmetastasen bemerkbar machen. Die Folgen davon sind Knochenschmerzen, Husten, Gelbsucht, Atemnot Gewichtsverlust, verminderte Leistungs­fähigkeit oder Leberschwäche.

Bei einer Diagnose werden in der Regel dieselben Behandlungen und Therapien wie bei Frauen angeboten und durch­geführt. Da Brustkrebs bei Männern meistens hormonell bedingt ist, bietet sich hier zusätzlich eine antihormonelle Therapie an.

Aber auch bei Männern gilt: Je früher der Brustkrebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Allerdings gibt es für Männer derzeit keine Brustkrebs-Früherkennungsprogramm, sodass der Krebs meistens erst in späteren Stadien entdeckt wird.

Ein Arzt berät einen älteren Mann.

Fazit

Sie als Patient*in spielen bei der Früherkennung und auch bei weitergehenden Untersuchungen zur Abklärung einer Verdachtsdiagnose die Hauptrolle. Sie sollten aktiv Entscheidungen über Ihre Gesundheit und damit auch über Ihr Leben treffen. Dafür ist es wesentlich, sich zu vergegenwärtigen, dass Sie eine Vielzahl an Rechten haben.

Hierzu gehören zum Beispiel:

  • Freie Wahl des Arztes oder der Ärztin
  • Information rund um das Thema Vorsorge und Ihre Erkrankung
  • Aufklärung durch entsprechende Experten und Expertinnen
  • Diagnostik und Therapie unter Berücksichtigung fachärztlicher Qualitätsstandards
  • Sachgerechte Organisation und Dokumentation der Therapie
  • Einsicht in die Krankenunterlagen wie beispielweise Untersuchungsbefunde, Arztbriefe

Bei Bedarf können Sie die Befunde auch an sich nehmen, um sie zum Beispiel einem anderen Arzt oder einer anderen Ärztin vorzulegen. A und O für einen sicheren Umgang mit Ihrer Erkrankung ist ein vertrauensvolles Verhältnis zu Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Fühlen Sie sich frei, Fragen zu stellen. Auch die Gothaer steht Ihnen immer gern beratend zur Seite.

Glossar

Entnahme von Gewebe mittels eines Instruments. Die Bezeichnung richtet sich entweder nach dem Entnahmeort oder nach der Entnahmetechnik.

Offene Biopsie: Entnahme von Gewebe mittels eines Skalpells; bei Brustkrebs Operation und Gewebe­entnahme durch Öffnung der Brust.

Die Brustdrüse gehört zu den großen Hautdrüsen. Sie wird zunächst bei beiden Geschlechtern in gleicher Weise angelegt. Bei Mädchen vergrößern sich die Drüsen­anlagen während der Pubertät unter dem Einfluss weiblicher Geschlechts­hormone. In Verbindung damit wird auch ein mit Fettgewebe durchsetzter Bindegewebs­körper gebildet, der erst während der Schwangerschaft voll in das sich entfaltende Drüsen­gewebe einbezogen wird und vorher als Platzhalter fungiert. Die Brustdrüse liegt beweglich auf dem großen Brustmuskel und besteht aus 15 bis 20 Einzeldrüsen, Bindegewebe und individuell unterschiedlich viel Fettgewebe.

Behandlung mit chemischen Subs­tanzen mit dem Ziel einer Wachstums­hemmung der Tumorzelle. Meist handelt es sich um eine zytosta­tische Chemo­therapie, d. h. die Bekämpfung des Tumors durch zellteilungs­hemmende Medika­mente.

Die Histologie bezeichnet die "Wissenschaft von den Körper­geweben". Im medizinischen Kontext ist speziell die Untersuchung eines Gewebes gemeint, das im Verdacht steht, bösartige Tumore oder Geschwülste aufzuweisen. Als Ergebnis dieser Untersuchung erhält der betreuende Arzt/die betreuende Ärztin bzw. der Patient/die Patientin einen histologischen Befund.

Invasiv heißt wörtlich übersetzt "eindringend". Als invasiv bezeichnet man deshalb medizinische Techniken, die im Inneren des Körpers ausgeführt werden. Gleichzeitig beschreibt dieser Begriff Krebs­zellen, die in das benach­barte Binde­gewebe hineinwuchern.

Bei der Kernspintomographie (Magnet­resonanz­tomo­graphie, MRT) wird im Gegensatz zu einer Röntgen­untersuchung nicht mit Röntgen­strahlen, sondern mit Magnet­feldern und Radio­wellen gearbeitet. Eingesetzt wird sie, weil mit ihr sehr genaue und differen­zierte Darstel­lungen aller Körper­gewebe vorge­nommen werden können – vor allem bei nicht­knöchernen Strukturen wie Weich­teilen, Organen, Gelenk­knorpeln, Meniskus oder auch Gehirn. Schon minimale Verände­rungen im Körper, etwa kleine Entzündungs­herde, können auf diese Weise entdeckt werden. Für Strukturen mit einem geringen Wasser­gehalt (wie Knochen) oder luftreiche Regionen (wie die Lunge) ist die Kern­spintomo­graphie jedoch nicht geeignet. Mikrokalk, der für eine bestimmte Brust­tumorart kenn­zeichnend ist, lässt sich mit dieser Methode nicht darstellen. Hier ist die Mammo­graphie die erste diagnostische Maßnahme zur Abklärung von Veränderungen.

Die meisten Organe und Gewebe des Körpers sind bei radiologischen Unter­suchungen nur sehr schwer vonein­ander zu unter­scheiden. Der Einsatz von Kontrast­mittel kann notwendig werden, um zwischen den Strukturen sowie gesundem und krankem Gewebe zu differen­zieren. Oft verspüren Patienten während des Einsatzes ein zum Teil intensives Wärme­gefühl, manchmal auch einen unange­nehmen Geschmack. Diese Begleit­erscheinungen sind harmlos und verschwinden meist unmittelbar nach der Injektion.

Lymphknoten sind linsen- bis bohnen­große Organe. Sie sind ein wichtiger Teil des Immunsystems, denn sie filtern das Gewebs­wasser einer Körperregion. In ihrer Funktion (Filterstationen des körpereigenen Abwehrsystems) können sie zum Beispiel Krebszellen zerstören oder Infekte, Fremd- und Giftstoffe abwehren. Der Hauptab­flussweg aus der Brust sind die Lymphknoten der Achselhöhle. Der erste Lymphknoten im Abfluss der Brust wird als Wächter­lymph­knoten (so genannter Sentinel Lymph­knoten) bezeichnet. Eine gutartige Lymph­knoten­schwellung tritt meist infolge von Infektionen auf und ist ein Zeichen für die gesteigerte Immun­abwehr. Bösartige Lymph­knoten­vergröße­rungen treten bei bestimmten Krebs­erkran­kungen auf.

Die Mammographie ist eine spezielle Röntgen­unter­suchung für die weibliche Brust. Bei der Unter­suchung werden von der Brust in verschiedenen Positionen Röntgen­bilder aufgenommen.

Krankheitsherd, der durch die Verschlep­pung von krank­heits­erregendem Material (Tumorzellen, Bakterien) aus einem ursprüng­lichen Krankheits­herd entsteht. Im engeren Sinne werden darunter auf dem Blut- oder Lymphweg verbreitete Absied­lungen fern des ursprüng­lichen Tumors verstanden.

Senologie bezeichnet die gesamte Lehre von der Brust und ihren möglichen Erkran­kungen. Spezialisten für die Behandlung von Brust­erkrankungen nennt man Seno­logen. Das Wort Senologie ist eine Wort­schöpfung aus dem franzö­sischen „le sein“ (übersetzt: „die Brust“) und dem griechischen Wort „logos“ (übersetzt: „das Wort, der Begriff, die Lehre“).

Die Ultraschalluntersuchung ist eine Diagnose­methode, bei der mit Hilfe von Ultraschall­wellen verschiedene Körper­regionen bildlich darge­stellt werden können. Gerade bei jungen Frauen, deren Bindegewebe noch dicht und fest ist, ist dies die bild­gebende Methode der ersten Wahl. Sie findet Anwendung in vielen Bereichen der Medizin – und wird häufig bei der erstmaligen Diagnose und bei Verlaufs­kontrollen von Erkrankungen eingesetzt. Da sie keine Strahlen­belastung darstellt, ist die Ultraschall­unter­suchung risikolos. Deshalb ist auch die Unter­suchung von Schwangeren problemlos möglich.

Fragen & Antworten zur Brustkrebs-Früherkennung

Schwellungen, Entzündungen oder Rötungen im Brustbereich sind typische Symptome bei Brustkrebs. Auch Flüssigkeits­absonderung aus der Brustwarze oder eine Vergrößerung der Lymph­knoten im Bereich der Achsel oder des Schlüssel­beins können auf eine Brustkrebs­erkrankung hinweisen.

Übergewicht, erhöhter Alkohol- und Nikotin­konsum und Bewegungs­mangel sind Risiko­faktoren. Doch die meisten Faktoren, die die Erkrankung an Brustkrebs erhöhen, sind nicht beein­flussbar. Darunter fallen erbliche Verlagerungen, Vorerkran­kungen in der Familie, dichtes Brustgewebe oder zunehmendes Alter.

Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmen­dem Alter. Das höchste Erkrankungs­risiko besteht zwischen dem 50. Und 70. Lebens­jahr. Dennoch können auch junge Frauen und Männer an Brustkrebs erkranken – im Vergleich allerdings sehr selten.

Gothaer Versicherung vor Ort. Finden Sie persönliche Berater*innen in Ihrer Nähe.

Berater*in in der Nähe

Sie haben Fragen zur Gothaer Kranken­voll­versicherung?

Sie möchten sich mit der Gothaer Kranken­voll­ver­sicherung umfang­reich absichern? Haben noch offene Fragen oder brauchen weitere Informa­tionen? Wir beraten Sie gerne persönlich oder telefonisch.

Das könnte Sie auch interessieren