Die Studienlage zu Behandlungen mit Akupunktur ist widersprüchlich. Einige Untersuchungen zeigen keine Effekte, andere Studien belegen bei bestimmten Beschwerden leichte Verbesserungen. Häufig werden Arbeiten, die eine Wirkung feststellen, aufgrund methodischer Schwächen von der Fachwelt kritisiert. Dabei spielt es auch eine Rolle, ob sie sich auf deutsche Untersuchungen konzentrieren oder internationale Forschungen miteinbeziehen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO erkennt die Therapie mit den feinen Nadeln, die in bestimmte Akupunkturpunkte gesetzt werden, seit rund 50 Jahren an. Seit 2019 hat die Organisation die Verfahren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) in den offiziellen Katalog der Krankheiten und Behandlungen aufgenommen. Die WHO-Liste umfasst zahlreiche Erkrankungen und Beschwerden, bei denen Akupunktur hilfreich sein kann.
Dazu gehören:
- Kopfschmerzen und Migräne
- Beschwerden an der Wirbelsäule (z. B. HWS- oder LWS-Syndrom, Ischialgie, Lumbalgie)
- Gelenkbeschwerden (z. B. Schmerzen an Knien, Hüften, Schultern oder Ellbogen)
- Magen- und Darmbeschwerden (von der akuten Magen-Darm-Grippe bis zur Übersäuerung des Magens oder einer chronischen Darmentzündung)
- Geburtsschmerzen
- Asthma bronchiale
Für viele weitere Krankheitsbilder und Symptome liegen Erfahrungsberichte über die positive Wirkung von Akupunktur vor. Selbst wenn "nur" der Placeboeffekt dafür sorgt, dass sich die Patient*innen besser fühlen, ist das ein Erfolg. Wie sagte bereits der griechische Arzt Hippokrates etwa 400 v. Chr.: Wer heilt, tut Recht.
Internationale Studienanalysen der Cochrane Collaboration zeigen laut Stiftung Warentest zudem deutliche Effekte bei der Behandlung von chronischen Rücken- und Gelenkschmerzen sowie Migräne. Auch bei Übelkeit soll Akupunktur demnach hilfreich sein.