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Ein Boot zu kaufen, bedeutet für viele Menschen die Erfüllung eines Traumes. Mit dem eigenen Boot rücken Freiheit, Unabhängigkeit und Abenteuer in greifbare Nähe. Dennoch will der Kauf gut überlegt sein, denn ein Boot ist ebenso wie ein Auto ein komplexes Gerät voller Technik. Auch die Kosten gilt es abzuwägen: Nicht nur die Anschaffung, sondern insbesondere auch Wartung und Pflege können teuer und zeitaufwändig sein. Käufer*innen sollten ihr Traumboot sorgfältig auswählen und bei der Besichtigung genau hinschauen.
Inhaltsverzeichnis
Wer sich ein eigenes Boot anschaffen möchte, steht vor einer schier unüberschaubaren Auswahl an Bootstypen, Marken und Herstellern. Welches Motorboot, Angelboot oder Segelboot Sie kaufen, ist eine wichtige und langfristige Entscheidung. Wer mit Arbeit und Familie bereits stark eingespannt ist, hat wahrscheinlich an einem pflegeleichten Kunststoffboot mehr Freude als am arbeitsaufwändigen Holzsegler.
Generell unterscheidet man in erster Linie zwischen Motor- und Segelbooten. Darüber hinaus werden Wasserfahrzeuge meist anhand ihrer Rumpfform und Ausstattung in weitere Kategorien eingeteilt. Beliebte Freizeitboote sind beispielsweise:
Welches Boot Sie kaufen möchten, hängt natürlich von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Doch auch wenn Sie sich mit der eigenen Yacht einen Traum erfüllen, sollten Sie bei der Auswahl die sachlichen Kriterien nicht vernachlässigen. Ein Boot benötigt viel Pflege und Wartung. Schätzen Sie Ihre eigene Situation vor allem im Hinblick auf Ihre finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten nüchtern ein. Neben dem Kaufpreis und optischen Vorlieben sollten Sie zudem weitere Kriterien beachten, um lange Freude an Ihrem Boot zu haben. Wichtig sind insbesondere:
Die meisten Bootsfahrer*innen entscheiden intuitiv, ob sie ein Segelboot oder Motorboot kaufen. Sie wollen allein mit der Kraft des Windes dahingleiten und der Natur ganz nah sein – oder schnell von A nach B gelangen und die Kraft der Maschinen unter sich spüren. Beide Bootstypen haben Vor- und Nachteile. Für Unentschlossene hier ein kleiner Überblick:
Motorboot | Segelboot |
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PRO | PRO |
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CONTRA | CONTRA |
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Diese Fragen helfen Ihnen bei der Auswahl des perfekten Bootes:
Ein eigenes Hausboot zu kaufen, stellt für viele den ultimativen Traum von Freiheit dar. Die schwimmenden Häuser bieten nahezu alles, was man zum Leben braucht. Aufgrund ihrer Form und Ausstattung eignen sie sich meist weniger für Touren, bieten ihren Bewohnern aber deutlich mehr Komfort als klassische Boote. Wer ein Hausboot kaufen will, sollte wissen:
Während Sie für Neuboote in der Regel zum/zur Bootshändler*in gehen, sind die Bezugsmöglichkeiten größer, wenn Sie ein Boot gebraucht kaufen wollen. Mittlerweile kann man in Deutschland ein Boot relativ einfach über Ebay Kleinanzeigen kaufen, oft sogar in der Nähe. Schon hier können Sie eine Vorauswahl treffen: Ein gewissenhafter Verkäufer bzw. eine gewissenhafte Verkäuferin inseriert sein/ihr Fahrzeug mit aussagekräftigen Bildern und einer genauen Beschreibung des Zustands.
Ein Boot sollten Sie nicht online kaufen – in jedem Fall ist ein Besichtigungstermin empfehlenswert. Hier ist es natürlich praktisch, wenn Sie Ihr Boot in der Nähe kaufen können. Nehmen Sie sich genug Zeit und machen Sie nach Möglichkeit eine Probefahrt. So bekommen Sie ein Gefühl für das Boot und die eventuell anstehenden Arbeiten. Bei einem gebrauchten Boot lohnt es sich, den Zustand sehr genau zu prüfen. Nur so können Sie einschätzen, ob das Objekt zu Ihren zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten passt. Wenn Sie selbst noch ungeübt in der Bewertung von Booten sind, lassen Sie sich am besten von einem/einer erfahrenen Bootsbesitzer*in begleiten.
Insbesondere bei einem Privatkauf sollten Sie das Boot genau untersuchen. Wenn Sie ein gebrauchtes Boot in Deutschland kaufen, ist in der Regel die Gewährleistung ausgeschlossen – nach dem Kauf entdeckte Mängel sind somit Problem des Käufers bzw. der Käuferin. Ein gebrauchtes Boot günstig zu kaufen, kann also im Nachhinein doch noch ins Geld gehen. Daher empfiehlt es sich, eine*n Sachverständige*n hinzuzuziehen. Diese*r untersucht Boot und Ausrüstung auf versteckte Mängel und erstellt auf Wunsch ein Gutachten. Das Honorar richtet sich oft nach der Größe des Bootes und kann bei Freizeitbooten zwischen sechs und zehn Metern beispielsweise zwischen 300 und 600 Euro für die reine Begutachtung liegen.
Zur Orientierung finden Sie hier eine Liste mit den wichtigsten Punkten, auf die Sie bei der Besichtigung achten sollten:
Boot
Dokumente
Idealerweise wissen Sie bereits vor dem Erwerb, wo Sie Ihr Boot lagern möchten. Wer ein Schlauchboot oder kleineres Angelboot kaufen möchte, findet dafür meist noch einen Platz im Garten oder in der Garage. Die Unterbringung von größeren Fahrzeugen gestaltet sich oft schwieriger. Viele wünschen sich zumindest für die Sommermonate einen Hafenliegeplatz, doch die sind leider manchmal schwer zu haben. Allerdings gibt es praktische Alternativen: Trailerbare Yachten können Sie auf einen Anhänger verladen und beispielsweise auf dem eigenen Grundstück oder einem Stellplatz abstellen. Darüber hinaus stellen manche Anbieter Hallen oder Freigelände zur Verfügung. Einige bieten zudem Bootspflege und Transport als Service an.
Ein kleiner Überblick über die Vorteile der beiden gängigsten Optionen:
Wasserliege | Landliegeplatz |
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In den vergangenen Jahren sind die Liegeplätze in Deutschland wie im Ausland knapper geworden. In den meisten Marinas sind mittlerweile alle Plätze belegt. Einige führen eine Warteliste, andere vergeben frei gewordene Plätze an aktuelle Bewerber. Wer auf der Suche nach einem Liegeplatz ist, braucht Zeit und Glück – oder die Flexibilität, auf ein weniger gefragtes Revier auszuweichen.
Info: In vielen Häfen gibt es Beschränkungen hinsichtlich der Länge und des Tiefgangs. Wenn Sie sich für eine größere Yacht interessieren, sollten Sie vorab klären, ob Schiffe dieser Größe in Ihrem Wunschhafen zugelassen sind. Generell finden kleinere Boote eher einen Liegeplatz. Da die meisten Sportboote zwischen 6 und 10 Metern lang sind, gibt es für diese oftmals die meisten Plätze.
Viele Bootseigner*innen entscheiden sich, ihr Boot in den Wintermonaten an Land unterzubringen. Dies hat mehrere praktische Gründe:
Wer sein Sportboot nicht auf dem eigenen Grundstück unterbringen kann, kann dafür einen Winterlagerplatz anmieten. Optimal ist die Unterbringung in einer dafür vorgesehenen Halle. Professionelle Betreiber*innen bieten meist auch die technischen Voraussetzungen für Wartung und Pflege.
Wie viel das eigene Boot kosten wird, hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Die Preisspanne beim Bootskauf ist enorm. Von wenigen hundert Euro für die renovierungsbedürftige Jolle bis zum mehrstelligen Millionenbetrag für die hochseetaugliche Yacht ist alles möglich. Ein kleiner Überblick über die Preise für Neuboote:
Wie beim Autokauf gilt natürlich auch beim Bootserwerb, dass besondere Extras wie etwa die Wunschausstattung den Preis in die Höhe treiben. Wenn man sich ein Neuboot zulegt, kommen zum reinen Kaufpreis für das Boot auch noch die Anschaffungskosten für die Ausrüstung hinzu.
Tipp: Wenn die Anschaffungs- und Folgekosten für das eigene Boot doch teurer als gedacht werden, lohnt sich vielleicht eine Eignergemeinschaft. Bei dieser erstehen Sie das Boot gemeinsam mit einer oder mehreren Parteien. Zudem bieten einige Händler*innen auch Leasing-Optionen und Charterkauf an.
Liegeplatzgebühren, Reparaturen, Versicherungen – mit der Anschaffung allein ist es nicht getan. Eine Faustregel besagt, dass Bootseigner*innen jährlich etwa 10 Prozent des Neupreises für den Unterhalt ausgeben. Ein Boot für 50.000 Euro kostet den/die Besitzer*in demnach 5.000 Euro im Jahr, während die Yacht für 120.000 Euro schon 12.000 Euro jährlich kostet. Diese Regel gilt für Neuboote ebenso wie für Gebrauchtboote, wobei individuelle Faktoren natürlich für Ausnahmen sorgen können. Bootskäufer*innen sollten mit zusätzlichen Ausgaben für diese Punkte rechnen:
Welche Bootsversicherungen Sie brauchen, hängt von individuellen Faktoren ab. Bei der Gothaer haben Sie die Wahl zwischen der Bootshaftpflicht, der Skipperhaftpflicht und der Bootsversicherung für Kaskoschäden.
Unser Rechenbeispiel zeigt, welche Kosten nach dem Bootskauf auf Eigentümer*innen zukommen können. Für ein Kajütsegelboot mit einer Länge von neun Metern und einem Liegeplatz in Hamburg fallen in einem Jahr beispielsweise folgende Kosten an:
Wer ein solches Kajütboot kaufen möchte, muss folglich mit Unterhaltskosten von 3.060 Euro im Jahr rechnen, sofern alle Arbeiten am Boot selbst durchgeführt werden.
Ein eigenes Boot ist für viele die Erfüllung eines Traumes. Damit dieser aber nicht zum Alptraum wird, sollten Sie bei der Auswahl sorgfältig vorgehen. Hinsichtlich finanzieller Belastung und Arbeitsaufwand muss das Boot zu Ihnen und Ihrer Lebenssituation passen. Dann steht den glücklichen Stunden auf dem Wasser nichts mehr im Weg.
Mit unserer günstigen Bootshaftpflicht sind Sie weltweit bei einem Unfall oder Schaden durch den Gebrauch Ihres Bootes geschützt.
Mit unserer Skipperhaftpflicht sind Sie und Ihre Crew im Schadensfall finanziell bestens abgesichert – und zwar weltweit mit Ausnahme der USA und Kanada.