Gothaer Ratgeber Katzenseuche: Eine kranke Katze liegt eingekuschelt in einer Decke.

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Katzenseuche: Symptome, Behandlung & Impfung

Der Begriff Seuche klingt für uns wahr­scheinlich erst mal sehr be­drohlich. Und leider ist diese Katzen­krankheit auch gar nicht so un­ge­fährlich für unsere kleinen Samt­pfoten. Doch mit den heutigen Methoden kann die Katzen­seuche gut be­handelt werden, auch wenn es kein all­gemeines Heil­mittel gibt. Was genau die Katzen­seuche ist, was die Symptome sind und wie man sie be­handeln kann, erfahren Sie in diesem Rat­geber.

Katzenseuche: Was ist das?

Parvovirose, auch unter Katzen­seuche bekannt, ist eine In­fektions­krank­heit bei Katzen. Die Krank­heit wird durch das Feline Panleukopenievirus (FPV) aus­gelöst und ist hoch an­steckend. Vor allem junge Katzen, kranke Katzen oder auch un­geimpfte Katzen sind stark von der Katzen­seuche gefährdet.

Das Felinen Parvovirus bzw. Felinen Pan­leu­kopenie­virus ist ziemlich wider­stands­fähig und sehr lang­lebig. Das Virus kann bei Raum­temperatur mehrere Monate lang an Spiel­zeugen, Möbeln oder Kissen über­leben. Zu­dem ist es ziemlich resistent gegen die meisten Des­infektions­mittel, weshalb eine er­folgreiche voll­ständige Beseitigung des Virus eine Heraus­forderung darstellt. Es gibt aber spezielle Desinfektions­mittel, welche eine Ab­tötung der Viren be­wirken können.

Wie überträgt sich denn die Katzen­seuche? Die Übertragung des Feline Panleukopenievirus erfolgt über Aus­scheidungen von infizierten Katzen zum Beispiel durch Kot. Wenn sich Viren bereits auf Spiel­zeugen oder Ähnlichem befinden, können diese eben­falls zwischen Art­genossen durch Kontakt mit den Schleim­häuten über­tragen werden. Aber auch Läuse oder Flöhe können das Virus über­tragen. Bei neu­geborenen Katzen­babys ist das Er­krankungs­risiko sehr hoch, da diese noch kein aus­ge­bildetes Immun­system haben und die Anti­körper der Katzen­mutter nur für einen kurzen Zeit­raum schützen. Ist die Mutter selbst Träger des Virus, kann dieser leider direkt von ihr (sogar an die noch un­ge­borenen Katzen­babys und somit bereits vor der Geburt) über­tragen werden.

Ist Katzenseuche auf den Menschen übertragbar?

Die Parvovirose (Katzenseuche) ist für Menschen un­gefährlich, da sich das Virus nicht auf den menschlichen Körper über­tragen kann. Es handelt sich also nicht um eine so­genannte Zoonose. Aller­dings sind nicht nur Katzen potenzielle Über­träger des Virus – auch Wasch­bären zum Beispiel können sich mit dem Virus an­stecken und es dem­ent­sprechend über­tragen.

Symptome einer Katzenseuche

Nach der ersten Neu­infektion mit dem Virus dauert es etwa ein bis zwei Wochen, bis die ersten Symptome auf­treten. Da sich das Virus vor allem auch im Darm aus­breitet, kann dieser schon relativ schnell im Kot nach­ge­wiesen werden. Die Aus­scheidung des Virus über den Kot dauert in der Regel bis zu 14 Tage an. Doch woran er­kennt man denn nun eine Katzen­seuche?

Das sind die typischen Symptome:

  • Durchfall und blutiger Kot
  • Dehydratation durch Flüssig­keits­verlust und mangelnde Wasser­aufnahme
  • Erbrechen
  • Fieber und Apathie
  • Appetitlosigkeit bis hin zur Ver­weigerung von Futter­aufnahme
  • Schwaches Immun­system

Bei schlimmem und längerem Ver­lauf, vor allem durch an­haltenden Durch­fall, kann sich der Zustand der kleinen Samt­pfote schnell ver­schlimmern. Es können weitere Infektionen des Darms durch Darm­bakterien auf­grund des ge­schwächten Immun­systems folgen. Oft ist dann nicht nur der Darm be­troffen. Auch Lunge oder Leber werden von neuen Bakterien be­fallen. Der Gesund­heits­zustand der Katze kann sich somit drastisch ver­schlechtern und tödliche Folgen haben. Die be­troffenen Katzen können zum Beispiel an einer Blut­ver­giftung sterben.

Durch eine Infektion im Mutter­leib kann bei den Katzen­babys eine Unter­ent­wicklung des Klein­hirns hervor­gerufen werden. Dies führt zu neuro­logischen Problemen, sich durch eine Störung der Be­wegungs­koordination äußert. Eine weitere Folge können Herz­muskel­ent­zündungen bis hin zum Herz­versagen sein.

Gothaer Ratgeber Katzenseuche: Zwei kleine Katzen kuscheln miteinander.

Behandlung einer Katzenseuche

Um das Feline Panleukopenievirus nach­zu­weisen, gibt es einige ver­schiedene Methoden. Bei Ver­dacht sollten Sie un­be­dingt eine Tier­arzt­praxis auf­suchen – aber bitte un­be­dingt vorher an­rufen und Bescheid geben! Dort kann dann ent­weder der Kot oder das Blut an­hand eines Schnell­tests unter­sucht werden. Im Verdachts­fall und bei sehr schwer­wiegenden Symptomen ist es wichtig, die Tier­arzt­praxis oder –klinik vorab zu informieren. So kann das er­krankte Tier von Beginn an von anderen ge­trennt werden und es kann in besonderem Maße auf die Hygiene ge­achtet werden. Da die Er­krankung hoch­an­steckend ist und somit andere Tiere in der Praxis (z. B. im Warte­zimmer) ge­fährdet, vor allem Tiere mit anderen Vor­er­krankungen, einem ge­schwächten Immun­system oder einem un­voll­ständigen Impf­schutz.

Eine spezielle ant­ivirale Be­handlung gegen die Katzen­seuche gibt es nicht. "Eine intensive tierärztliche Be­handlung ist dennoch sehr sinn­voll, da die Über­lebens­chancen der Katze stark an­steigen“, erläutert unser Experte Christian Prachar – Tierarzt und Produkt­manager der Tier­kranken­ver­sicherung bei der Gothaer. Es gibt be­stimmte Be­handlungs­schritte, welche den Gesund­heits­zustand des kleinen Vier­beiners stabilisieren können. Wie hoch die Heilungs­chancen sind, hängt aller­dings von all­gemeinem Gesund­heits­zustand, Alter und Impf­status ab. Ohne Be­handlung liegt die Über­lebens­chance nur bei etwa 10 Prozent, mit recht­zeitig be­gonnener und intensiver Therapie steigt sie auf über 90 Prozent.

Zuerst sollte die infizierte Katze von anderen Art­genossen ge­trennt werden. Falls Sie mehr als eine Katze be­sitzen, welche auch im gleichen Haus­halt lebt, sollten Sie diese auch un­be­dingt zu einem Tier­arzt oder einer Tier­ärztin bringen und unter­suchen lassen, zum Beispiel an­hand einer Kot­probe, auch wenn dieses Tier noch keine Symptome zeigt. Der Tierarzt bzw. die Tierärztin kann Ihnen, falls notwendig, ein Antibiotikum gegen mögliche Sekundärinfektionen verschreiben. Dieses verhindert die Ausbreitung von krankmachenden Bakterien im gesamten Körper, die im geschwächten Körper schnell zu weiteren schwer­wiegenden Probleme führen können. Anti­biotika helfen aller­dings nicht gegen das Virus. Ein wichtiger Bestand­teil der Be­handlung ist eine aus­reichende Wasser­zufuhr und eine Ver­ab­reichung von speziellen Infusions­lösungen, da die kleine Samt­pfote durch den Durch­fall viel Flüssig­keit und Elektrolyten ver­liert. Durch die Futter­ver­weigerung kann auch eine Nahrungs­zufuhr durch eine Sonde not­wendig sein. Mit Immun­präparaten und Schmerz­medikamenten kann die Be­handlung be­gleitet werden und die Be­handlung für die Katze er­träglicher ge­macht werden. In schlimmen Verlaufs­fällen kann eine Blut­transfusion not­wendig sein.

Nach abgeschlossener Be­handlung sollten Sie außer­dem über eine Wurmkur für Ihre Katze nachdenken. Bei einer Infektion mit der Katzen­seuche ist es nicht un­wahr­scheinlich, dass sich Ihre Katze auch mit Würmern infiziert haben könnte, da sich die Infektions­wege ziemlich ähnlich sind. Un­ge­achtet dessen sind regel­mäßige Wurm­kuren generell zu empfehlen, ihre Tier­ärztin oder ihr Tier­arzt berät sie dies­bezüglich gern.

Solche Tier­arzt­kosten können eine hohe Be­lastung darstellen. Mit einer passenden Tierkrankenversicherung finden Sie die passende Unter­stützung.

Ist eine Impfung gegen Katzenseuche sinnvoll?

Wie auch beim Katzenschnupfen ist eine Impfung gegen die Katzen­seuche sinn­voll. Die Impfung ermöglicht den Schutz vor einer Infektion bzw. vor einem schwer­wiegenden Ver­lauf, falls es doch zu einer Infektion kommt. Die "Ständige Impf­kommission Veterinär­medizin“ (StIKo Vet) empfiehlt, dass jede Katze gegen das Feline Pan­leukopenie­virus geimpft sein sollte. Bei Impf­stoffen gegen Katzen­seuche handelt es sich um so­ge­nannte Core-Vakzinen, was bedeutet, dass die klare Em­pfehlung be­steht, dass jedes Tier zu jedem Zeit­punkt im Leben mittels dieser Impfung gegen die Er­krankung ge­schützt sein sollte.

"Die Grundimmunisierung er­folgt mit drei Impfungen mit jeweils vier Wochen Ab­stand, beginnend in der achten Lebens­woche“, erklärt unser Experte Christian Prachar. "Die erste Auf­frischungs­impfung erfolgt dann ein Jahr später. An­schließend ist eine Auf­frischung alle drei Jahre sinn­voll, um dauer­haft einen aus­reichenden Schutz auf­recht­zu­erhalten“, ergänzt Prachar.

Die Gothaer Tierkrankenversicherung bietet einen jährlichen Vorsorgezuschuss für Impfungen und Wurm­kuren, sofern der Zusatz­baustein Heil­be­handlungen mit in den Ver­sicherungs­schutz eingeschlossen ist. Erfahren Sie hier mehr über die Katzenversicherung bei der Gothaer.

Fazit

Wenn die geliebte Samtpfote schwer krank wird, kann das sehr be­lastend sein. Die Katzen­seuche ist eine sehr hart­näckige und widerstands­kräftige Katzen­krank­heit. Eine Impfung kann helfen, Ihren Vier­beiner vor einem schwer­wiegenden Krank­heits­verlauf zu schützen. Außerdem ver­hindert eine Impfung die all­gemeine Aus­breitung des Virus, was für alle Katzen­besitzer*innen von Vorteil ist.

Fragen & Antworten zur Katzenseuche

Wie macht sich die Katzen­seuche bemerkbar?

Ist Katzenseuche heilbar?

Ist Katzenseuche meldepflichtig?

Was kostet eine Impfung gegen die Katzenseuche?

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