Wie das Robert-Koch-Institut mitteilt, verdeutlicht die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (2. Erhebungswelle 2014 bis 2017), dass Unfälle für Kinder und Jugendliche zwischen einem und 17 Jahren eine erhebliche Gesundheitsgefahr darstellen. Die Untersuchung zeigt:
- Unfälle stellen die häufigste Todesursache in dieser Altersgruppe dar.
- 17,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen benötigen innerhalb eines Jahres ärztliche Hilfe nach einem Unfall.
- Tendenziell sind Jungen mit 19,4 Prozent öfter betroffen als Mädchen (15,2 Prozent).
- Jedes achte Kind bleibt mindestens eine Nacht in stationärer Behandlung.
Die meisten Eltern halten den Straßenverkehr für die größte Gefahr. Allerdings geschehen hier nur rund sieben Prozent aller Unfälle mit Kindern. Viel größer ist die Unfallgefahr im häuslichen bzw. privaten Umfeld (43,8 Prozent), in der Schule oder in Betreuungseinrichtungen wie Kindergarten oder Hort (24,2 Prozent) sowie in Sporteinrichtungen und auf Spielplätzen (17,4 Prozent). Diese Zahlen machen deutlich, warum unter den Versicherungen für Kinder die private Unfallversicherung so wichtig ist. Denn nur ein knappes Viertel aller Ereignisse tritt dort ein, wo die gesetzliche Unfallversicherung greift. Außerdem stellen deren Leistungen lediglich eine Basisabsicherung dar, die nicht für ein selbstbestimmtes Leben ausreicht.
Versicherungen für Kinder: Das leistet die gesetzliche Unfallversicherung
Welche Versicherungen sollte man für Kinder haben? Diese Frage ist schnell beantwortet, wenn Sie die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung kennen. Unfälle im Geltungsbereich der gesetzlichen Unfallversicherung sind nicht selten. Allein 2017 kam es zu 1,2 Millionen Schadenereignissen in Schulen, Hochschulen und Kindertagesstätten sowie auf dem Weg dorthin oder zurück nach Hause. Die gesetzliche Unfallversicherung bietet bessere Leistungen als die Krankenkasse. Dazu gehören unter anderem:
- Ärztliche Behandlung (stationär & ambulant)
- Rehabilitationsmaßnahmen
- Psychologische Behandlung
- Unterricht am Krankenbett
- Umbaumaßnahmen in der Wohnung (z. B. rollstuhlgerechtes Bad)
- Lebenslange Unfallrente (bei dauerhaftem Gesundheitsschaden)
Theoretisch sollen die gesetzlichen Unfallkassen der Länder ein geschädigtes Kind so stellen, als sei der Unfall nie geschehen. Aber die Leistungen reichen dazu bei Weitem nicht aus. So legt die gesetzliche Unfallversicherung einen fiktiven Jahresarbeitsverdienst fest, da Kinder und Jugendliche noch kein eigenes Arbeitseinkommen erzielen. Daraus ermittelt die Kasse die Unfallrente:
- Ein 100 Prozent erwerbsgemindertes Kind bis fünf Jahre erhält demnach eine monatliche Rente in Höhe von 548,59 Euro (Stand 2021, West). Bei einer so starken bleibenden Schädigung benötigt das Kind rund um die Uhr eine Betreuung. Diese lässt sich damit nicht finanzieren.
- Ein 19-jähriger Studierender, der nach einem versicherten Unfall dauerhaft zu 90 Prozent erwerbsgemindert ist, muss mit 1.184,40 Euro auskommen.
Die Beispiele zeigen, dass die gesetzliche Unfallversicherung keinen umfassenden Schutz und Ausgleich bietet. Dazu kommt, dass die meisten Unfälle von Kindern im heimischen Umfeld oder beim Sport passieren. Dort greift der gesetzliche Schutz nicht. Daher gehört die Kinderunfallversicherung zu den wichtigen Versicherungen für Kinder.