Wenn Sie Wasser im Keller feststellen, gilt es, besonnen zu handeln. Übereilte Aktionen sind gefährlich und können den Schaden außerdem verschlimmern. Dieser Handlungsleitfaden gibt Sicherheit:
- Bei einem Rohrbruch drehen Sie das Wasser am Haupthahn ab.
- Stellen Sie den Strom ab, damit das Wasser im Keller nicht zur tödlichen Gefahr durch einen Stromschlag wird.
- Überlassen Sie diese Sicherungsarbeiten den Profis von der Feuerwehr, wenn der Stromkasten sich dort befindet, wo bereits Wasser ist. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät auch dazu, auf professionelle Hilfe zu warten, falls das Wasser im Keller durch Heizöl verschmutzt ist.
- Dokumentieren Sie den Schaden nach Möglichkeit (z. B. einige Fotos mit dem Smartphone schießen oder den höchsten Wasserstand markieren).
- Hat Hochwasser zu Wasser im Keller geführt, müssen Sie mit dem Abpumpen warten, obwohl das sicher schwerfällt. Erst wenn der Stand des Grundwassers niedriger ist als die Bodenwanne des Hauses, darf das Wasser entfernt werden. Andernfalls kann diese durch nachdrückendes Wasser Schaden nehmen.
- Länger als unbedingt nötig darf der Keller nicht unter Wasser stehen. Schnelles und zügiges Abpumpen mindert den Schaden an der Bausubstanz.
- Ist das Wasser im Keller entfernt, greifen Sie zu Eimer, Schaufel und Wischmopp. Trocknet der Schlamm erst an, wird er steinhart und ist kaum zu entfernen.
- Informieren Sie unverzüglich Ihre Versicherung über den Schaden.
Grundsätzlich gilt: Keine Gegenstände sind so wertvoll wie ein Menschenleben. Betreten Sie niemals den Keller, um Ihr Hab und Gut zu retten, wenn das Wasser schnell steigt. Steht das Wasser hoch im Keller, verlieren Sie leicht die Orientierung.
Keller feucht durch Grundwasser: Wann leistet die Versicherung?
Handelt es sich beim Wasser im Keller um Grundwasser, ist dieser Schadenfall in der Regel nicht versichert. Grundwasser ist Wasser, das sich unterhalb der Erdoberfläche befindet. Die Bodenwanne von Immobilien verfügt über einen Schutz gegen das Eindringen von Wasser aus dem umliegenden Erdreich. Ist der Keller feucht durch Grundwasser, handelt es sich um einen baulichen Mangel und daher besteht kein Versicherungsschutz.
Steigt dagegen das Grundwasser so hoch, dass es aus dem Erdreich austritt, wird es zu Oberflächenwasser. Dringt dieses in das Gebäude ein und setzt den Keller unter Wasser, dann besteht Versicherungsschutz, sofern Sie Ihre Immobilie entsprechend abgesichert haben.