Darmkrebsvorsorge
Jährlich erkranken ungefähr 60.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs und ca. 25.000 sterben.
Jährlich erkranken ungefähr 60.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs und ca. 25.000 sterben.
Darmkrebs entsteht meist aus gutartigen Gewebewucherungen, sogenannten Polypen, und wächst sehr langsam.
Die ersten Anzeichen für einen Darmtumor sind meist wenig typisch und können auch auf andere Darmerkrankungen hinweisen.
Mögliche Symptome sind:
Zwei mögliche Verfahren im Rahmen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms
Diese Empfehlungen gelten für Menschen, die nicht genetisch vorbelastet sind bzw. bei denen Angehörige nicht bereits an Darmkrebs erkrankt sind. Für diese Gruppe gilt die Faustregel orientiert am Alter des Darmkrebspatienten/der Darmkrebspatientin:
Eine erste Darmspiegelung sollte bei Verwandten ersten Grades zehn Jahre früher stattfinden (Beispiel: War der/die Erkrankte bei Diagnosestellung 45 Jahre alt, sollten seine/ihre Kinder und Geschwister spätestens mit 35 Jahren zum Arzt gehen.).
Der Fäkale okkulte Bluttest (FOBT) ist ein Test, der nicht sichtbares (okkultes) Blut im Stuhl nachweisen kann. Mittlerweile wird die Verwendung des sogenannten iFOBT (immunologischer FOBT) empfohlen, bei welchem mit Antikörpern das menschliche Hämoglobin (der Blutfarbstoff) nachgewiesen wird.
Hintergrund ist, dass Tumoren im Darm oder kleine Polypen häufig in geringen Mengen bluten und das Blut mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Die Mengen sind dabei so gering, dass man sie gerade in den Anfangsstadien nicht mit bloßem Auge erkennen kann.
Ablauf
Sie bekommen ein Stuhlproben-Entnahmeset mit nach Hause und sammeln - wie in der Anleitung beschrieben - eine Stuhlprobe. Diese Probe geben Sie dann entweder bei Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin am nächsten Tag wieder ab oder senden sie zur Auswertung direkt ins Labor.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
Nachteile:
Was beim Stuhltest zu beachten ist
Stuhltests bieten keine hundertprozentige Sicherheit. Ein negativer Test (kein Blut nachgewiesen), schließt Darmkrebs nicht sicher aus – ein Tumor kann, aber muss nicht bluten. Genauso bedeutet ein positiver Test (Nachweis von Blut) nicht immer Darmkrebs – Blut im Stuhl kann auch andere Ursachen haben, sollte aber immer abgeklärt werden.
Manchmal können es auch zwei Ursachen gleichzeitig sein. Die Genauigkeit und Aussagekraft des Stuhltests steigt mit der Regelmäßigkeit der Anwendung.
Die derzeit zuverlässigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs ist die Darmspiegelung (Koloskopie).
Sie kann in der Regel ambulant durchgeführt werden und darf nur von Medizinern bzw. Medizinerinnen mit entsprechender Weiterbildung durchgeführt werden.
Bei der Darmspiegelung wird der gesamte Dick- und Enddarm untersucht, bei der Sigmoidoskopie nur der letzte Teil des Darms.
Ablauf
Den genauen Ablauf erfahren Sie vorab über eine schriftliche Aufklärung und ein Gespräch von dem durchführenden Arzt oder Ärztin.
Die Untersuchung bedarf einer gewissen Vorbereitung, bei der eine bestimmte Ernährung und Diät eingehalten werden muss, sowie am Tag vor der Untersuchung abgeführt werden muss, damit der Untersucher bzw. die Untersucherin alle Bereiche des Darmes gut einsehen kann.
Der gesamte Dick- und Enddarm wird mit einem Koloskop untersucht. Das ist ein fingerdicker, biegsamer Schlauch mit einer Kamera am Ende, die die Bilder direkt auf einen Bildschirm für den Untersucher/die Untersucherin überträgt.
Sie entscheiden, ob Sie die Untersuchung entweder wach mitverfolgen wollen oder ein kurz wirksames Narkosemittel bekommen und die Untersuchung schlafend verbringen.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
Nachteile:
"Kleine" Darmspiegelung oder Sigmoidoskopie
Bei der kleinen Darmspiegelung werden nur Enddarm und das letzte Stück des Dickdarmes untersucht. Hierbei können ein Großteil der Darmkrebstumoren oder -vorstufen erkannt werden, da die meisten kolorektalen Karzinome im unteren Drittel des Darmes entstehen.
Ablauf:
Der Ablauf ist ähnlich der kompletten Darmspiegelung, außer, dass das Koloskop nicht so weit in den Darm vorgeschoben wird.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
Vorbereitung und Untersuchung sind weniger aufwendig als bei der großen Darmspiegelung und somit ist auch das Risiko für Komplikationen geringer. Und auch hier kann bei verdächtigen Gewebewucherungen direkt eine Probe entnommen oder kleine Wucherungen wie Polypen direkt abgetragen werden. Somit kann man die Tumoren in einem frühen Stadium finden und hat höhere Heilungschancen bzw. bei Vorstufen wird verhindert, dass sie sich zu Krebs weiterentwickeln.mehr
Die Gothaer Krankenversicherung AG erstattet die Kosten für die Darmkrebsvorsorge im tariflichen Rahmen gemäß den Bestimmungen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms.
Genaue Informationen zur Erstattungsfähigkeit erhalten Sie bei Ihrem Kundenservice Gesundheit:
Wohin muss ich mich wenden, wenn ich mich für eine Darmspiegelung entschieden habe?
Die Koloskopie darf nur von Medizinern bzw. Medizinerinnen durchgeführt werden, die eine besondere Weiterbildung und Qualifikation nachgewiesen haben und auch spezifische Anforderungen an die Abläufe und Ausstattung müssen entsprechend zertifiziert sein. Meist sind dies Fachärzte bzw. Fachärztinnen für Innere Medizin mit einer Spezialisierung für Erkrankungen des Verdauungstraktes, sogenannte Gastroenterologen.
Sieht Ihr Gothaer Vertrag das Primärarzt- bzw. Hausarztprinzip vor, dann ist Ihr Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin oder auch der behandelnde Gynäkologe oder die Gynäkologin die erste Anlaufstelle für die Darmkrebsfrüherkennung. Sie klären Sie zu den (individuellen) Nutzen und Risiken auf und können Sie zur Koloskopie überweisen.
Wohin muss ich mich wenden, um einen Stuhltest zu machen?
Auch hier ist Ihr Hausarzt/Ihre Hausärztin die erste Anlaufstelle für die Darmkrebsfrüherkennung. Sie klären Sie zu den (individuellen) Nutzen und Risiken auf und können Ihnen ein Stuhlproben-Entnahmeset für den Test auf verstecktes Blut mit nach Hause geben.
Aber auch der behandelnde Gynäkologe bzw. die Gynäkologin, die Urologen/Urologinnen, Hautärzte/Hautärztinnen, Ärzte/Ärztinnen für innere Medizin und Chirurgen/Chirurginnen geben den Test aus.