Steuerzahlergedenktag: Ein Angestellter bekommt nach der Abgabe seiner Steuererklärung Steuern zurück.

Steuerzahlergedenktag – Wo finden Sie Rat in Steuerangelegenheiten?

Traurig, aber wahr: Laut Bund der Steuerzahler arbeiten Sie bis zum bald anstehenden Steuerzahlergedenktag ausschließlich für den Fiskus. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Der Zeitraum, in dem Sie leer ausgehen, lässt sich verkürzen. Denn fast jeder, der eine Steuererklärung einreicht, erhält Geld vom Finanzamt zurück.

Stellt sich nur die Frage: Wie macht man das eigentlich? Wir stellen die besten Anlaufstellen beim Thema Steuern vor.

Steuererklärung abgeben: Mehr Zeit mit professioneller Hilfe

Kann eine Steuererklärung Spaß machen? Klar, wenn es Geld zurückgibt! Und das geschieht häufiger als die meisten denken. Im Schnitt erstattet das Finanzamt jedem, der eine Erklärung abgibt, 1.027 Euro zurück. Wer seine Steuererklärung auf eigene Faust einreichen möchte, sollte sich allerdings beeilen, denn er muss die Unterlagen in diesem Jahr bis zum 2. August fertig haben – sonst drohen hohe Zuschläge. Mehr Zeit bekommt, wer sich professionelle Unterstützung sucht, und zwar bis Ende Februar 2022. Doch auch mit Unterstützung lohnt es sich, das Thema nicht zu verschleppen. Je früher Sie einreichen, umso schneller bekommen Sie im Regelfall auch die Erstattung.

Hilfe gibt’s zum Beispiel vom Steuerberater. Aber auch ein Lohnsteuerhilfeverein könnte für Sie die richtige Option sein. Oder reicht für Sie doch die Steuersoftware?

Für wen eignet sich ein Lohnsteuerhilfeverein?

Deutschland ist Vereinsland – das gilt auch beim Thema Steuern. So gibt es unzählige kleine und meist nur lokal aktive Steuerhilfevereine, aber auch Vereine, die sich in zertifizierten Dachverbünden zusammengeschlossen haben. Im größten, dem Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL), sind derzeit rund 300 Lohnsteuerhilfevereine organisiert.

Laut Steuerberatungsgesetz ist der Adressatenkreis der Vereine eingeschränkt: Arbeitnehmer, aber auch Arbeitslose, Rentner, Pensionäre oder Bezieher von Unterhaltsleistungen sind die Hauptzielgruppe. Nebeneinkünfte aus Vermietung, Spekulationsgewinnen und Kapitalvermögen sind grundsätzlich erlaubt, dürfen aber 13.000 Euro (bzw. 26.000 Euro bei Zusammenveranlagung mit dem Lebenspartner) im Jahr nicht überschreiten. Für Einnahmen aus nebenberuflichen Tätigkeiten – zum Beispiel als Erzieher, Übungsleiter oder Ausbilder – liegt die Höchstgrenze bei 2.400 Euro.

Und die Kosten? Lohnsteuerhilfevereine dürfen für ihre Beratungstätigkeit keine Gebühren verlangen, stattdessen erheben sie einen Mitgliedsbeitrag, der die Beratungsleistungen mit abdeckt. Die Höhe hängt vom individuellen Jahresbrutto ab, ist von Verein zu Verein unterschiedlich gestaffelt und liegt in der Regel zwischen 30 und 300 Euro pro Jahr.

Was für einen Steuerberater spricht

Warum überhaupt mehr Geld für einen Steuerberater ausgeben – wenn es doch die günstigeren Lohnsteuerhilfevereine gibt? Wie oben geschildert, ist die Zielgruppe der Vereine beschränkt. Selbstständige und Unternehmen erhalten beim Lohnsteuerhilfeverein keine Unterstützung. Auch wer eine Photovoltaikanlage betreibt und den erzeugten Strom gegen Bezahlung ins Netz, bekommt keine Hilfe von einem Lohnsteuerhilfeverein, da es sich in diesem Fall um gewerbliche Einkünfte handelt. Für Mieteinnahmen und Kapitalerträge gelten zudem die genannten Höchstgrenzen. Außerdem kann es bei komplexeren Steuererklärungen sinnvoll sein, einen professionellen Steuerberater hinzuzuziehen, der das Steuergesetz auf dem aktuellsten Stand kennt und weiß, wo Sie einsparen und Abzüge geltend machen können.

Zu den Kosten: Ein Steuerberater ist nicht zwingend so viel teurer, wie die meisten denken. Wie hoch die Kosten für den Berater letztlich ausfallen, hängt vom Aufwand und auch von der Höhe der zu versteuernden Einnahmen ab und ist in der Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV) geregelt.

Reicht nicht auch eine gute Steuersoftware?

Wer lediglich Lohneinkommen hat, dürfte durchaus ohne Assistenz in der Lage sein, die Unterlagen einzureichen – muss dann aber die kürzere Frist einhalten (siehe oben). Völlig ohne Kosten geht das mit dem elektronischen Finanzamt "Mein Elster", das seit diesem Jahr das beliebte Programm ElsterFormular ablöst. Vorteil: Es muss keine Software mehr geladen, installiert und auf dem aktuellen Stand gehalten werden, der Anwender macht die Steuererklärung direkt im Browser. Wer etwas mehr Anleitung sucht und auf regelmäßig aktualisierte Steuertipps Wert legt, ist meist mit kommerziellen Softwarelösungen gut bedient, die es schon ab 15 Euro im Handel gibt.

Steuerzahlergedenktag: Für die Steuererklärung wird eine Steuersoftware genutzt.

Fazit

Lohnsteuerhilfevereine können eine günstige Option für Otto-Normal-Verdiener sein. Sobald es etwas außergewöhnlicher wird, bleibt jedoch der Steuerberater die erste Adresse für alle, die professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen möchten. Und wer sich die Erklärung selbst zutraut und keine Fristverlängerung benötigt, findet in "Mein Elster" seit diesem Jahr eine kostenlose Alternative zu kommerzieller Software.

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