Immer mehr Menschen ernähren sich von industriell vorgefertigten Speisen. Das Problem: Je mehr ein Produkt verarbeitet ist, desto mehr künstliche Aromen, Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker sind enthalten. Fett und Salz gibt es im Übermaß, natürliche Vitamin- und Nährstoffspender dagegen kaum. Dass eine Tütensuppe nach Brokkoli schmeckt, liegt nicht am Brokkoli, sondern an der Chemie.
Bei dieser Art der Ernährung bleiben nicht nur Frische und Vielfalt auf der Strecke, auch die Gesundheit leidet. Insbesondere Fettleibigkeit und Mangelernährung sind die Folgen. 67 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen haben Übergewicht, rund 23 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen sind sogar krankhaft adipös.
Wer sich gesund und bewusst ernähren möchte, sollte die Mechanismen der Hersteller kennen. Nur dann können Verbraucher*innen wirklich frei entscheiden, welche Zutaten auf ihren Tellern landen und welche nicht.
Als Grundregel für den gesunden Einkauf gilt: immer genau hinschauen. Das Wichtige steht im Kleingedruckten. Es ist eben ein Unterschied, ob der Frischkäse "mit" Ziegenkäse oder "aus" Ziegenkäse hergestellt wurde. Entscheidend ist die "Verkehrsbezeichnung", die meist auf der Rückseite versteckt ist. Sie muss angeben, um was für ein Produkt es sich tatsächlich handelt. Oft weicht sie stark von einem verführerisch klingenden Produktnamen ab.
So entpuppt sich etwa ein Erdbeer-Drink schnell als "Milchmischgetränk" mit "Erdbeergeschmack". Von echten Erdbeeren keine Spur, denn sonst wären sie als solche angegeben. Das Wort "Geschmack" bedeutet meist nichts anderes als Aromastoffe. Zugleich outet sich ein "Crispy Chicken" im Kleingedruckten plötzlich als Formfleisch, "fein zerkleinert" und "zusammengefügt".
Falsche Qualitätsversprechen, fehlende Hinweise auf Zusatzstoffe, unklare Herkunftsbezeichnungen - den Durchblick zu behalten, ist nicht leicht, wenn Sie gesund essen wollen. Meist hilft nicht einmal der Blick auf die Zutatenliste, die oft unbekannte Ausdrücke enthält. Eins sollten Verbraucher*innen deshalb stets bedenken: Wenn sie die Inhaltsstoffe nicht kennen - warum sollten sie diese dann essen? Ansonsten ist Nachfragen angebracht. Seriöse Verkäufer*innen sollten Auskunft geben können, woher die Produkte stammen und was sie enthalten.