Versicherungen für Berufseinsteiger*innen

Irgendwann geht auch die längste Lern­phase zu Ende: Wer jahre­lang von wenig Geld leben musste, weiß nach Aus­bildung oder Studium das Plus auf dem Konto erst recht zu schätzen.

Viele Berufs­einsteiger*innen sind unsicher: Brauchen sie schon Ver­siche­rungen oder hat das noch Zeit? Wir sagen Ihnen, welche Ver­sicher­ungen Sie als Berufs­anfänger*in benötigen und für welche Policen der Berufs­einstieg der richtige Zeit­punkt ist.

Machen Sie sich jetzt über Ihre Möglich­keiten schlau!

Eine junge Frau ist bei der Arbeit und schaut über die Schulter nach hinten.

Versicherungen für Berufseinsteiger*innen: Abgesichert in den Beruf starten

Endlich das erste rich­tige Gehalt! Mit den neu gewon­nenen finan­ziellen Möglichkeiten ändert sich auch die Ausgaben­seite. Da sind Wünsche, die man lange zurück­gestellt hat: Ein eigenes Fahr­zeug oder eine Urlaubs­reise, die auch ein­mal mehr kosten darf. So­lide und stylische Mö­bel oder der Besuch eines guten Restau­rants.

Eines wird schnell klar: Leider bleiben die Wün­sche auch nach dem echten Start ins Berufs­leben größer als das zur Verfü­gung steh­ende Budget. Und es gibt noch eine weitere, unbe­queme Wahr­heit: Auch in Sachen Ver­siche­rungen oder Alters­vorsorge besteht jetzt Handlungs­bedarf. Bei der Aus­wahl der Ver­siche­rungen für Berufs­einsteiger*innen ist eine Priori­sierung sinnvoll.

Die wichtigsten Versicherungen für Berufseinsteiger*innen

Privathaftpflichtversicherung für Berufseinsteiger*innen

Mittendrin im Leben: Die Haftpflicht­versiche­rung gehört spätestens jetzt zu einer existen­ziell notwendigen Ver­siche­rung für Berufs­anfänger*innen. Gerade hier ist die Aufmerk­samkeit von Berufs­einsteiger*innen gefragt: Denn ab dem ersten Tag des Arbeits­lebens läuft die Haft­pflicht nicht mehr über die Eltern.

Wer Anderen einen Scha­den zugefügt, muss dafür gerade­stehen. Wer keine private Haftpflichtversicherung hat, setzt seine eigene finan­zielle Existenz aufs Spiel. Deshalb ist die Haft­pflicht­ver­siche­rung für jeden Men­schen unver­zichtbar. So kann zum Beispiel der berühmt-berüchtigte herab­fallende Blumen­topf von der Fenster­bank ein Auto beschä­digen oder gar einen Menschen verlet­zen. Das gesetz­lich festge­legte Haftungs­prinzip besagt, dass die Besitzerin oder der Besitzer des Blumen­topfes nun zahlen muss. Auch dann, wenn der Wind den Topf hinunter­gestoßen hat.mehr

Übrigens: Die private Haft­pflicht­versiche­rung für Berufs­einsteiger*innen wehrt außer­dem Schaden­ersatz­ansprüche ab, die unbegründet sind. Kommt es in so einem Fall zum Rechts­streit mit der Person, die Anspruch auf Schaden­ersatz stellt, führt der Haft­pflicht­versicherer den Prozess und trägt die Kosten.

Wenn etwas auf der Arbeit pas­siert, haftet für Schäden die Haftpflichtversicherung der Arbeit­geber*innen. Im Beruf sind also auch die Berufs­einsteiger*innen immer abgesichert. Aber in einem Fall kann es den­noch zu hohem finan­ziellen Schaden kommen: wenn der Schlüs­sel verloren geht. Ist dann der Aus­tausch einer komplet­ten Schlüssel­anlage fällig, kann das mehrere tausend Euro kosten. Deshalb bieten viele Ver­sicherer eine speziel­le Schlüssel­versicherung an. Sie ist meist in den Premium­tarifen enthalten – für nur ein paar Euro mehr im Jahr.

Berufsunfähigkeitsversicherung für Berufseinsteiger*innen

Die wert­vollste Ver­siche­rung für Berufs­einsteiger*innen bezieht sich auf die Ab­sicherung des eigenen Gehalts: Wenn das wegfällt, dann geht es gleich um exis­tenzielle Fragen. Berufs­unfähig sein ist deshalb ein Risiko, das unbedingt versichert werden sollte – ein Umstand, bei dem sich sogar ausnahm­sweise einmal Versicherer, Politik und Verbraucher­schützer einig sind. Der Grund: Die staat­liche Absiche­rung würde den erreich­ten Lebens­standard nicht ansatz­weise absichern. Wer nach 1961 geboren wurde, hat keinen An­spruch auf eine gesetz­liche Berufsunfähigkeitsrente. Sie erhalten lediglich eine Erwerbs­minderungs­rente, die die Lebens­haltungs­kosten in der Regel nicht decken kann.

Der Preis der Versiche­rung hängt insbe­sondere von folgen­den Faktoren ab:

  • Eintrittsalter
  • vereinbarte Rentenhöhe
  • und Gesundheitszustand

Dies führt dazu, dass junge Leute in der Regel niedri­gere Bei­träge als ältere Personen zahlen. Eben­falls bekom­men sie leichter einen Ver­trag. Achten Sie beim Ab­schluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung auf eine Nach­ver­sicherungs­garantie. Damit können sie Ihre Berufs­unfähigkeits­rente ohne erneute Gesundheits­prüfung erhöhen. Dies kann der Fall sein, sobald sich Ihre Lebens­umstände noch ein­mal ändern (zum Bei­spiel durch Hei­rat, Kinder oder Immobilien­erwerb).

Unfallversicherung für Berufseinsteiger*innen

Im Job gibt es den gesetz­lichen Unfall­schutz, in der Frei­zeit aber nicht. Der Berufs­einstieg ist der rich­tige Zeit­punkt, um sich über eine Unfall­versiche­rung Gedan­ken zu machen. Eine Unfall­versiche­rung schützt vor den existenz­vernich­tenden Fol­gen eines Unfalls. Statis­tiken zeigen, dass die meis­ten Unfälle in der Frei­zeit passieren – hier schützt die gesetz­liche Unfall­versiche­rung für Arbeits­unfälle nicht.

Zwar bieten Unfall­versiche­rungen unter­schied­liche Kondi­tionen an. Doch vom Grund­prinzip ist das Pro­dukt einfach: Anhand einer sogenan­nten Glieder­taxe wird der Grad der Inva­lidi­tät bestimmt. Die kon­krete Ausge­staltung der Glieder­taxe kann sich je nach Tarif unter­scheiden. Auf dieser Ba­sis wird ein festge­setzter Betrag ausge­zahlt. Kompli­zierte Gesundheits­fragen fallen nicht an.

Die ein­fache Unfall­ver­siche­rung bietet aus­schließ­lich diese Einmal­zahlung. Sie geht hier­bei von einer Ver­sicherungs­summe aus. Diese wird aber in der Re­gel durch die sogenan­nte Progres­sion aufge­stockt. Wurde zum Bei­spiel eine Deckungs­summe von 100.000 Euro und eine Progres­sion von 500 Prozent vereinbart, dann würde die oder der Versicherungs­nehmer*in im Falle der Voll­invali­dität nicht 100.000 Euro, sondern 500.000 Euro ausge­zahlt bekommen.

Tipp: Die private Unfall­ver­siche­rung lässt sich durch viele Optio­nen ausweiten. Dazu gehö­ren zum Beispiel Leis­tungen wie

  • das Krankenhaustagegeld
  • die Unfallrente
  • oder die Todesfallleistung

Verzichten Sie allerdings aus finanziel­len Gründen für diese Komfort­leistungen nicht auf an­dere wichtige Ver­siche­rungen. In so einem Fall em­pfiehlt es sich, die Unfall­versiche­rung lieber so schlank wie möglich abzu­schließen. Faire Berater*innen werden hier im­mer auf den rich­tigen Mix hinwei­sen.

Hausratversicherung für Berufseinsteiger*innen

Als Student*in oder Azubi zahlten noch die El­tern indirekt über ihre Hausratversicherung den Schutz der studen­tischen Woh­nung. Mit dem Berufs­einstieg ist das anders: Nun müssen Sie sich selbst ver­sichern – auch, weil vermutlich der Wert der Ein­richtung eher steigt als sinkt. Mit dem Berufs­einstieg gibt es endlich ein festes Gehalt, der Lebens­standard steigt – und damit wird auch mehr Geld für eine größere Woh­nung und für teurere Möbel ausge­geben. Waren Sie als Student*in beispiels­weise noch mit der schnell ersetz­baren Billig­matratze aus Schaum­stoff zufrieden, so erfüllen Sie sich jetzt eventuell den Traum, in einem Wasser­bett zu schlafen. Als Berufstätige*r häufen Sie im­mer mehr Werte in Ihrer Woh­nung an.

Die Hausrat­ver­siche­rung für Berufs­einsteiger*innen hat ein sehr umfang­reiches Leistungs­spektrum: Sie sichert Ihre Besitz­tümer finanziell ab gegen:

  • Feuer
  • Hagel
  • Leitungswasser
  • und Einbruch

Betriebliche Altersvorsorge: Die speziell auf die betriebliche Altersvorsorge zugeschnittenen Versicherungen der Gothaer bieten Ihnen als Arbeitgeber ein attraktives Vergütungsinstrument für Ihre Arbeitnehmer.

Betriebliche Altersvorsorge für Berufseinsteiger*innen

Für viele Menschen, die gerade Aus­bildung oder Stu­dium abge­schlos­sen haben, erscheint das Al­ter noch weit weg. Doch es lohnt sich, sich früh­zeitig Gedan­ken über das Leben nach dem Berufs­leben zu machen. Denn wer in jungen Jah­ren mit seiner Alters­vor­sorge beginnt, muss monat­lich weniger bei­seite­legen. Mit Aktien­fonds haben Sie lang­fristig die Chance auf hohe Er­träge. Erkun­digen Sie sich außer­dem bei Ihrer oder Ihrem Arbeitgeber*in, ob eine betrieb­liche Alters­ver­sorgung oder vermögens­wirksame Leistungen ange­boten werden.

Traurig, aber wahr: Die gesetz­liche Rente wird jun­gen Menschen künftig keinen ausköm­mlichen Ruhe­stand mehr sichern kön­nen. Zusätz­liche Vor­sorge ist also gerade bei jüng­eren Gene­rationen zwing­end notwendig. Viele sind sich dessen durchaus bewusst. Dennoch schieben sie die eigene Alters­vorsorge vor sich her. Ein Fehler: Denn gerade bei der Vor­sorge für den Ruhe­stand lohnt sich ein langer Atem besonders.

Besonders lohnenswert: die betriebliche Altersversorgung (BAV)

Alle Berufstätigen haben einen Rechts­anspruch auf eine Betriebs­rente. Seit Anfang 2019 gilt zudem, dass bei Neu­verträgen die Arbeit­geber*innen etwas dazugeben müssen. Zahlt ein*e Arbeit­nehmer*in beispiels­weise monat­lich 100 Euro in eine Direkt­versiche­rung ein, müssen die Arbeit­geber*innen 15 Euro zu­schießen. Ab 2022 gilt diese Rege­lung auch für Alt­verträge mit Entgelt­umwandlung.

Unab­hängig davon unter­stützen viele Betrie­be ihre Ange­stellten beim Aufbau einer Betriebs­rente. Etwa indem sie die Bei­träge zur betrieb­lichen Alters­versor­gung entweder voll bezah­len oder sich mit den Ange­stellten teilen.

Weitere Versicherungen für Berufseinsteiger*innen

Krankenzusatzversicherung für Berufseinsteiger*innen

Berufsein­steiger*innen haben meistens nicht die Wahl: Sie werden gesetz­lich in einer Kranken­kasse versichert. Wer den­noch nicht auf den Kom­fort der Privaten ver­zichten will, kann dies mit einer Krankenzusatzversicherung für Berufs­einsteiger*innen errei­chen. Dabei gilt: Je früher, desto güns­tiger ist es in vielen Tari­fen.

Auch wenn das Gesundheits­system in ständ­iger Kritik und auch im ständ­igen Wandel ist: Die Grund­versor­gung funktio­niert gut und schützt vor hohen Kos­ten, die mit Krank­heit oder Un­fall einher­gehen können. Den­noch werden die Leis­tungen der gesetz­lichen Kas­sen immer mehr redu­ziert. Entspre­chend ist es sinnvoll, zusätz­liche Leist­ungen in Form einer privaten Kranken­zusatz­ver­siche­rung abzu­schließen. Der Berufs­einstieg ist ein guter Zeit­punkt für die Kranken­zusatz­ver­siche­rung: denn je jünger die oder der Versicherungs­nehmer*in ist, desto niedri­ger ist der Beitrag in vie­len Tari­fen. Außer­dem sind in jungen Jahren die Vorer­kran­kungen noch nicht so aus­geprägt, die zu Aus­schlüssen führen können.

Mit Kranken­zusatz­ver­siche­rungen können sich Berufs­einsteiger*innen von teuren Zu­zah­lungen und Eigen­leis­tungen befreien – egal ob bei

  • Kranken­haus­aufent­halten
  • kost­spie­ligen Zahn­behand­lungen
  • Zahn­ersatz
  • Arznei­mittel
  • Seh­hilfen
  • oder Natur­heil­ver­fahren

Rechtsschutzversicherung für Berufseinsteiger*innen

Für Berufs­einsteiger*innen gibt es viele Situa­tionen, in denen eine private Rechtsschutzversicherung sehr hilf­reich sein kann. Gibt es zum Bei­spiel Ärger mit dem Chef, so bietet sie gute Unterstützung – zumal bei gericht­lichen Streitigkeiten rund ums Arbeits­recht in erster Instanz jede*r für sich zahlt. Und Streit­fälle am Arbeits­platz gibt es viele: Von Streitigkeiten rund ums Arbeits­entgelt – dem häufigsten Klage­grund vor deutschen Arbeits­gerichten – bis hin zu Entlas­sungen und ihren Folgen, steckt der Job voller Poten­zial für Klagen.

Die Rechts­schutz­ver­siche­rung kann mit verschie­denen Leistungs­bausteinen individuell ge­staltet werden. Typische Bausteine sind neben dem bereits auf­geführten Arbeits­rechts­schutz der Privat­rechts­schutz, Verkehrsrechtsschutz und der Rechts­schutz rund ums Thema Wohnen (ob als Mieter*in oder Eigentümer*in).

Übrigens: Viele Streit­fälle lassen sich auch durch einen neu­tralen Vermit­tler, den sogenannten Mediator, schlichten. Das spart Zeit und Nerven. Schließlich soll ein Streit be­endet und kein Krieg begon­nen werden. Hierfür eignet sich die Mediation besonders. Die Kosten für ein Mediations­verfahren übernimmt die Rechts­schutz­ver­siche­rung im Rahmen der vereinbarten Vertrags­bedingungen. Sollte das Mediations­verfahren nicht erfolgreich sein, können die Par­teien anschließend immer noch vor Gericht ziehen.

Bei allen Rechtsschutzpolicen gilt: Wichtig ist es, den Schutz schon ab­geschlossen zu haben, bevor etwas geschieht. Wenn der Klage­grund bereits besteht, greift die Ver­siche­rung nicht, wenn Sie sie dann erst abschließen. In manchen Bau­steinen gibt es außerdem Warte­zeiten. Gemeint ist damit der Zeit­raum zwischen Vertrags­beginn und Beginn des Ver­sicherungs­schutzes. Er beträgt in der Regel drei Monate. Dadurch soll ver­mieden werden, dass ein Ver­sicherungs­vertrag erst kurz vor einer abseh­baren recht­lichen Auseinander­setzung abge­schlossen wird.

Fazit

Karriere­ziele setzen, Gemein­schaft leben, Träume reali­sieren: Mit dem Start ins Berufs­leben geht’s erst so richtig los. Wer mit­ten im Le­ben steht und voll durch­starten will, benö­tigt aber auch mehr Absich­erung, sobald die An­sprüche steigen. Mit der pas­senden Ver­siche­rung für Berufs­einsteiger*innen stillen Sie den Wunsch nach mehr Sicher­heit. So sorgen Sie dafür, dass Sie den Kopf frei haben für den Karrier­estart!

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