Sicherheit bei der Jagd

An erster Stelle steht bei der Jagd immer die Sicher­heit für Jäger*innen, Jagd­hunde und natürlich auch alle Un­beteiligten. Nur so können Sie Ihrem Hobby ver­antwortungsvoll nach­gehen und die wich­tige Rolle erfüllen, die das Jagen für Flora und Fauna besitzt.

Der Gothaer Rat­geber gibt Tipps, wie die Jagd sicher bleibt. Lesen Sie am besten gleich unsere wert­vollen Hinweise!

Mann bei der Jagd

Jagd und Sicherheit: Jeder Jagdunfall ist einer zu viel

Das Wichtigste vorweg: Die Jagd ist ein sehr sicheres Hobby. Jähr­lich werden weniger als 1.000 Ver­letzungen bundes­weit gemeldet. Bei den meisten handelt es sich um Knochen­brüche, Gelenk­verletzungen und Stau­chungen. Schuss­verletzungen sind äußerst selten. Die tödlichen Un­fälle sind sogar noch rarer und liegen pro Jahr im nie­drigen einstelligen Be­reich. Das liegt auch an den strengen Sicher­heits­vor­schriften, die für die Jagd in Deutschland gelten. Diese sind in den Unfall­verhütungs­vorschriften (UVV Jagd) geregelt.

Zu den Pflichten einer ver­antwortungs­bewussten Jägerin oder eines ver­antwortungs­bewussten Jägers gehört es, sich vor der Jagd zu ver­gewissern, ob Gewehr, Munition und Optik in Ord­nung sind. Insbe­sondere sollten Sie die sicherheits­relevanten Details wie Sicherung und Spann­schieber aus­probieren. Ein Blick durchs Zielfern­rohr zeigt, ob es optimal ein­gestellt ist. Das Innere des Laufes, das Kaliber und die zusammen­gehörige Munition müssen eben­falls überprüft werden.

Natürlich ist bei der Jagd­ausübung ein gültiger Jagd­schein mitzuführen.

So gelingt Ihnen sicheres Jagen

Sicher jagen: Erntejagd

Die Anbauflächen für Mais und Raps sind in den letzten Jahren stark ge­wachsen – auf inzwischen fast 10 Prozent der gesamten Fläche der Re­publik. Ein wahres Eldorado für Wild­schweine: Durch milde Winter, ein großes Nahrungs­angebot und durch das Fehlen natür­licher Feinde ist auch deren Be­stand deutlich an­gestiegen. Die Tiere dringen in Städte vor und ver­ursachen Schäden in der Land­wirtschaft. Spätestens mit Ver­breitung der afri­kanischen Schweine­pest sind sie auch für die heimischen Vieh­wirte und ihre Haus­schweinbestände zu einer existen­ziellen Bedrohung geworden. Was viele nicht wissen: Ohne aktive Be­jagung würde sich die Wildschwei­npopulation nahezu vervierfachen – und das jedes Jahr.

Aus diesen Gründen ist die so­genannte Erntejagd in den letzten Jahren immer wich­tiger geworden. Wenn Land­wirtinnen und Landwirte auf den Feldern die Ern­te einholen, können die Jäger*innen Wild­schweine effektiv bejagen. Dabei gilt immer: Sicherheit geht vor Jagd­erfolg. Die Ernte­jagd muss klar mit der Land­wirtin oder dem Land­wirt abgesprochen sein. Dies beinhaltet die detaillierte Ein­weisung aller Schützinnen und Schützen am Jagd­tag. Die Dauer der Jagd sollte festgehalten werden. Warn­schilder an benachbarten Land- oder Fern­straßen weisen Verkehrs­teilnehmende auf den laufenden Jagd­betrieb hin. Da mit erhöhtem Wild­wechsel zu rechnen ist, sollten Verkehrs­teilnehmende die Geschwindigkeit an­passen.

Sicher jagen: Unfallverhütungsvorschriften

Dort steht beispielsweise, dass Jagd­teilnehmende bei Bewegungs­jagden Signal­farben tragen müssen. Vor allem darf nur geschossen werden, wenn das Ziel ein­deutig erkennbar ist – also "an­gesprochen" werden kann. Einfach mal so einen Schuss abzufeuern, ist unter ver­antwortungsvollen Jagenden absolut verpönt und ein echtes No-Go. Konkret be­deutet das: Eine Person auf der Jagd muss vor dem Schuss genau er­kennen, welche Tier­art welchen Geschlechts vor ihr steht. Außerdem muss immer ein Kugel­fang vorhanden sein. (Ein ge­wachsener Boden, der die Kugel fängt.) Deshalb darf nie auf eine Hügel­kuppe oder parallel zum Boden ge­schossen werden.

Der Deutsche Jagd­verband empfiehlt sogar, grund­sätzlich nur von erhöhten Ein­richtungen – etwa Hoch­sitzen – zu schießen. So soll man für einen sicheren Kugel­fang sorgen. Die Waffe darf erst auf dem Stand ge­laden werden und muss nach Be­endigung des Treibens sofort ent­laden werden. Beim Ab­stellen der Waffe besteht die Gefahr, dass Rinde, Erde oder Regen in den Lauf ge­langen. Stellen Sie es daher am besten so ab, dass es auch bei einem unbe­absichtigten Umfallen gesichert ist. Bevor die jagende Person Wild ins Faden­kreuz nimmt, muss sie ihre Um­gebung genau in Augen­schein nehmen und eine Hintergrund­gefährdung aus­schließen. Ein Schuss in Richtung von Personen, Autos und Sied­lungen ist strengstens unter­sagt.

Die kompletten UVV Jagd können Sie hier beim Deutschen Jagd­verband ansehen:

Aktuelles zu Sicherheit und Gesundheitsschutz


Mit der Gothaer Jagdversicherung absichern

Versicherungsinhalte der Jagdversicherung

Knapp 400.000 Jagd­scheininhaber*innen gibt es in Deutschland – und die Zahl der Jung­jäger*innen steigt seit Jahren stetig. Gerade Anfänger*inngen sollten sich Gedanken über aus­reichenden Versicherungs­schutz im Rahmen der Jagdversicherung machen. Doch auch für "alte Hasen" lohnt es sich, regel­mäßig den Bedingungs­stand ihrer Policen zu überprüfen.

Neben einer aus­reichenden Deckungs­summe ist es ratsam, auf moderne Ver­sicherungs­inhalte wie Forderungsausfall oder den Verzicht auf den Einwand des fehl­enden Ver­schuldens zu achten. Risiken wie Hoch­sitze sollten auch nach Beendigung des Versicherungs­vertrages und bei Aufgabe des Reviers zeit­lich befristet weiter ver­sichert bleiben. Außerdem sollten heute im Versicherungsumfang eine Mitversicherung

  • von Jagd­verletzungen zwischen Personen am gleichen Woh­nsitz (durch den Gebrauch von Hieb-, Stoß-, und Schusswaffen)
  • sowie von Haftpflichtschäden aus der Pflege von jungem und krankem Wild

enthalten sein.

Um dem Risiko feh­lender Inhalte dauer­haft aus dem Weg zu gehen, empfiehlt sich eine Innovations­klausel. Dadurch gelten zum Bei­spiel bei der Gothaer nach­trägliche Verbes­serungen der Versicherungs­bedingungen nicht nur für Neu­kundschaft. Sie gelten dann auch für bestehende Vertrags­verhältnisse.

Fazit

Die Jagd ist ein Hobby mit großer Ver­antwortung. Wer sich an alle Sicher­heits­regeln hält und gut ver­sichert ist, weiß sich gut ge­schützt. Er kann mit freiem Kopf seinen Teil dazu bei­tragen, die Wild­bestände zu regulieren. So können Wald und Land­schaften gepflegt werden.

Fragen & Antworten zur Jagd

Was ist das "grüne Abitur"?

Unter dem "grünen Abitur" versteht man die Ausbildung zum Jäger bzw. zur Jägerin. Allein im vergangenen Jahr haben mehr als 14.700 Menschen die Jagdscheinprüfung bestanden. Betrachtet man die Entwicklung der vergangenen 20 Jahre, ist laut Deutschem Jagdverband (DJV) ein Zuwachs von mehr als 24 Prozent zu verzeichnen. Die Jägerschaft wird aber nicht nur immer größer, sondern auch immer weiblicher und jünger. So ist laut DJV zwischen 2011 und 2021 der Anteil der Frauen in Jagdschulen von 20 auf 28 Prozent gestiegen und das Durchschnittsalter der Jungjägerinnen von 36 auf 33 Jahre gesunken, das Durchschnittsalter der Männer hingegen liegt konstant bei 35 Jahren.

Worauf muss man bei Jagdbekleidung achten?

Vor nicht allzu langer Zeit war die ausschließlich "grüne Kleidung" ein Muss. Heutzutage stehen häufig Funktionalität, aber auch Sicherheit ganz oben auf der Liste für die Auswahl von Jagdkleidung. Einfache schmale orange Hutbänder sind eher selten geworden – stattdessen dominieren orange Jacken und Westen.

Was versteht man unter Drück-und Treibjagd?

Die Drück- und Treibjagd sind Jagdformen, bei denen das Wild von Treibern (meistens mit Hunden) in Bewegung gebracht wird. Bei der Drückjagd wird Schalenwild (z.B Rehe und Wildschweine) in Waldgebieten gejagt, während die Treibjagd zumeist Fuchs, Hase und Federwild gilt und auf Feldern stattfindet. Gerade bei dieser Jagdausübung ist das Risiko verletzt zu werden oder jemanden oder Dinge Dritter zu beschädigen sehr hoch.

Wir raten allen Jäger*innen sich hier durch Aus- und Weiterbildung auf diese Jagdform vorzubereiten und sich mit der Bewegungsjagd-Versicherung gegen alle Risiken zu schützen.

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Haben Sie Fragen zur Gothaer Jagdversicherung?

Sie wollen sich mit der Gothaer Jagdversicherung zu­verlässig absichern? Sie haben noch of­fene Fragen oder brauchen weitere Infor­mationen? Wir beraten Sie gerne persön­lich oder tele­fonisch.

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