Durch Marderbisse entstehen jährlich KFZ-Schäden in Millionenhöhe – mehr als 200.000 Versicherungsfälle zählt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) jährlich.
Das Problem: Die meisten Abwehrtipps helfen nur wenig.
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Warum lieben die Nager den Platz unter Motorhauben? Was zieht Marder unters Blech? Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass Marder die dort zu findenden Kabel und Schläuche besonders appetitlich finden, ist es wohl eher die ausgeprägte Neugier, die Marder den Motorraum erkunden lässt. Und ihr Sicherheitsbedürfnis: Zwischen all den Gerätschaften bieten sich nämlich meist ausreichend Winkel und Freiräume, die auf Marder wie eine schutzbietende Höhle wirken. Aber warum muss er dann alles kaputtmachen?
Der Grund für die zerbissenen Leitungen und Kunststoffteile liegt im Revierinstinkt des Marders: Meist suchen die Tiere nur kurzzeitig Unterschlupf unter einem Auto. Riechen sie dabei einen anderen Marder, der sich vorher in den Zwischenräumen des Autos aufgehalten hat, kommt es zu einem Revierkampf. Der Marder beißt dann alles, was er im Auto zwischen die Zähne bekommt. Erst, wenn der Geruch des Rivalen neutralisiert ist, beruhigen sich die Tiere.
Die größten Probleme haben dann oft Pendler, die abwechselnd in unterschiedlichen Marderrevieren parken. Solche Revierkämpfe haben nicht selten erhebliche Schäden zur Folge – vor allem in der Paarungszeit der Marder, die vom Frühling bis in den Spätsommer reichen kann.
Ob Marderschreck per Ultraschall, Stromschläge oder Mardersprays: Der Handel hat sich inzwischen einiges einfallen lassen, um dem Problem Marderbiss Herr zu werden – leider mit nur geringen Erfolgsaussichten. Zur Prävention von Marderschäden eignen sich eigentlich nur zwei Maßnahmen, beide werden auch vom GDV empfohlen:
Wer Spuren eines Marders an seinem Auto feststellt, sollte seinen Motorraum fachgerecht reinigen lassen. Denn: Auf nichts reagieren Marder so aggressiv wie auf die Duftspuren ihrer Artgenossen. Die Duftmarken regelmäßig zu entfernen kann Marderbissen wirksam vorbeugen.
Außerdem sollten Sie dringend durch einen Fachbetrieb prüfen lassen, ob der Marder bereits einen Schaden an Kabeln oder Schläuchen verursacht hat. Da die Marderzähne äußerst spitz und scharf sind, ist eine Beschädigung nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen – sollte aber auf jeden Fall behoben werden.
Leider lassen sich Marderschäden nicht immer vermeiden. Die Teilkasko-Versicherung ist eine freiwillige Ergänzung zur vorgeschriebenen Autoversicherung. Sie zahlt zum Beispiel, wenn Naturgewalten, Steinschlag oder eben Tiere das Fahrzeug des Versicherten beschädigt haben. Die Teilkasko-Police sollte auch bei Marderbiss – oder allgemeiner: Tierbiss – leisten.
Wichtig: Ob allerdings auch Folgeschäden nach einem Tierbiss eingeschlossen sind – etwa wenn aufgrund des defekten Kabels die Bremsen versagen und das Fahrzeug gegen einen Baum prallt – hängt von den Vereinbarungen im Versicherungsvertrag ab. Gute Policen leisten also auch, wenn zerbissene Zündkabel den Katalysator lahmlegen, kaputte Gummimanschetten zu Schäden an den Antriebs- oder Achsgelenken führen oder undichte Kühlschläuche eine Motor-Überhitzung veranlassen.
Marder-/Tierbisse sind ärgerlich – und können vor allem bei Folgeschäden extrem teuer und sogar gefährlich werden. Verhindern lassen sich leider nicht alle Tierschäden – umso wichtiger ist eine Teilkasko-Versicherung, die im Schadensfall leistet.
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