Gothaer Ratgeber: Vier brennende Kerzen stehen auf dem Tisch. Im Hintergrund ist ein Weihnachtsbaum.

Kerzen und Lichterketten: Brandgefahr

Brandschutztipps zu Weihnachten

Der Weg vom stimmungsvollen Lichtlein zum verheerenden Wohnungs­brand ist oft nicht weit. Die trockenen Tannen­zweige weihnacht­lichen Schmuck­werks bieten den Flammen ideale Aus­breitungs­möglich­keiten. Damit Sie die Weihnachts­zeit bei Kerzen­schein unbe­schwert genießen können, sollten Sie folgende Tipps für Brand­schutz beherzigen.

Verkannte Gefahr: Adventskränze

  • Lassen Sie brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt. Auch kleine Kinder oder Haustiere dürfen sich nicht alleine in einem Raum mit brennenden Kerzen auf­halten - die Versuchung, mit dem flackernden Licht zu spielen, ist zu groß.
  • Stellen sie Gestecke oder Weihnachtsbäume nie auf leicht brennbares Material. Holzunterlagen und Papier­unterlagen saugen sich mit auslaufendem Wachs voll und sorgen für eine rasche Aus­breitung der Flammen.
  • Kerzen dürfen nur in sicheren Haltern aus Metall oder Porzellan angebracht werden. Niemals Kerzen mit Wachs an die Dekoration "kleben".
  • Das Tannengrün bei Gestecken sollte regelmäßig gewechselt werden, da es mit der Zeit aus­trocknet und somit leichter Feuer fängt. Regel­mäßiges bestäuben mit Wasser (Wäschesprenger) verzögert den Austrocknungs­prozess.
  • Ausreichender Abstand zu Gardinen oder Vorhängen ist wichtig, da diese sich sonst entzünden können.
  • Wechseln Sie die Kerzen regelmäßig aus, bevor sie zu kurz werden und Äste in Brand stecken könnten.
  • Gestecke oder Weihnachtsbäume dürfen nie im Durchzug stehen. Frische Kerzen brennen sonst überraschend schnell herunter, Dekomaterial kann in die Flamme wehen.

Brandschutztipps für Weihnachtsbäume

  • Kaufen Sie Weihnachtsbäume erst kurz vor dem Fest, da sie dann frischer sind und die Brand­gefahr sinkt.
  • Echten Kerzenschmuck sollten sich nur sehr besonnene Menschen gönnen. Wenn es häufig mal hektischer zugeht und der Baum den ganzen Tag lang strahlen soll, empfiehlt sich eine elektrische Baum­beleuchtung.
  • Verankern Sie den Baum fest in einer sicheren, ausreichend großen Halterung (Kipp­gefahr vermeiden). Baum­ständer mit Wasser verzögern das Aus­trocknen der Nadeln.
  • Schmücken Sie Ihren Baum umsichtig: Befestigen Sie nur zuverlässige Kerzen­halter mit passenden Kerzen an aus­reichend starken Ästen. Achten Sie auf großen Abstand der Kerzen zum Baum­schmuck.
  • Für den Fall der Fälle sollten Sie vorsichtshalber einen Eimer Wasser parat halten. Wenn Sie diesen erst aus der Besen­kammer holen und füllen müssen, kann es zu spät sein.
  • Auf jeden Fall ist bei einem Brand die Feuerwehr unter 112 zu informieren.

Wer ersetzt den Raub der Flammen?

Wenn der Brandschutz an Weihnachten leider doch versagt, springt die Hausratversicherung ein. "Erstattet werden Schäden, die an der Einrichtung entstanden sind - durch das offene Feuer oder Löschwasser - inklusive der Weihnachtsgeschenke, die unter dem Baum gelegen haben", sagt Gerhard Heister von der Gothaer.

Bei den meisten Hausratversicherungen sind dagegen grob fahrlässig herbei­geführte Schäden nicht versichert. Wenn Sie etwa schlafen gehen, während im Wohn­zimmer noch die Kerzen brennen, handeln Sie grob fahrlässig. Sollte es hierdurch zu einem Brand kommen, leisten die meisten Versicherungen keinen Ersatz.

Anders bei der Gothaer Hausrat: Hier erhalten Sie auch bei grob fahrlässig herbeigeführten Schäden Ersatz (bei der Basis-Variante nur bis 10.000 Euro).

Versicherungsschutz kontrollieren

Ihre Hausratversicherung übernimmt in der Regel Brand- und Löschwasserschäden. Wissen Sie jedoch, ob Ihr Versicherungs­schutz noch auf dem aktuellen Stand ist? Oftmals hat sich der Wert Ihres Hausrats seit der letzten Anpassung stark gesteigert. Liegt der Wert Ihres Hausrats erheblich unter Ihrer Deckungs­summe, werden Schäden eventuell nur anteilig ersetzt. Ihr Ansprechpartner vor Ort hilft Ihnen gerne, den passenden Versicherungs­umfang zu ermitteln und beantwortet Ihre Fragen.

Feuer durch Lichterkette

Nicht nur Kerzen, sondern auch elektrische Lichterketten können Weihnachtsbäume in Brand setzen und sollten daher auch beim Thema "Brand­schutz an Weihnachten" bedacht werden. Vor allem Beschädigungen an Lichter­ketten und eine falsche Hand­habung führten häufig zu Schäden, warnte der TÜV in München. Keines­falls sollten die Glüh­birnen mit Papier oder anderen Materialien überzogen werden, weil sich darunter die Wärme staue und ein Feuer ausgelöst werden könne. Gefährlich sind auch Beschädigungen an den Strom­leitungen oder der Aus­fall mehrerer Glüh­birnen. "Die verbleibende Spannung verteilt sich auf die restlichen Birnen und erhöht natürlich die Hitze­strahlung auf ein kritisches Maß", erklärt Dieter Fietz vom TÜV. Die Lämpchen sollten deshalb unbedingt regelmäßig kontrolliert und defekte durch neue ausge­tauscht werden. Ist ein Aus­wechseln der Glüh­birnen nicht möglich, rät der TÜV zur umgehenden Aus­musterung der gesamten Kette.

Frau mit Lichterkette vor dem Weihnachtsbaum

Lichterkette mit Transformator

Zum Schutz vor gefährlichen elektrischen Schlägen empfiehlt Fietz den Einsatz von Lichter­ketten mit Transfor­mator. "Der Trafo reduziert die Spannung auf maximal 50 Volt. Bei Kontakt mit einem defekten, Strom führenden Teil erhält man also keinen gefährlichen Schlag", erklärt er. Gerade bei Kindern im Haushalt sei eine solche Anschaffung sinnvoll.

Lichterketten, bei denen angegeben ist, dass sie nur in Innenräumen verwendet werden dürfen, sollten keines­falls auf dem Balkon aufge­hängt werden. Für den Außen­bereich sollten nur wasser­dichte Lichter­ketten verwendet werden. Kaufen Sie lieber qualitativ hoch­wertige Ware als billige und achten Sie auf das GS-Zeichen. Heutzutage werden oft stromsparende LED-Lichterketten verwendet, die stoßfest sind und keine Wärme entwickeln und daher viel­seitig verwendet werden können. Es gibt sie mit kaltem und warmem Licht oder bunt bzw. farbig.

Fazit

Damit Ihr Weihnachtsfest nicht in Flammen aufgeht, berücksichtigen Sie unsere Brand­schutz­tipps. Allgemein sollten Sie brennende Kerzen niemals unbe­aufsichtigt lassen und zur Sicher­heit immer einen Eimer Wasser bereit­gestellt haben. Achten Sie auch auf die Qualität von Lichter­ketten, denn auch diese können ein Feuer aus­lösen. Falls Sie sich vor den finanziellen Schäden im Ernst­fall absichern müssen, eignet sich eine Haus­rat­ver­sicherung, denn diese übernimmt in der Regel Brandschäden und Löschwasserschäden.

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