Ein Büro der Gothaer in der DDR

Pionierleistung & Innovation: Wiedervereinigung, Asstel & MediFon

1990


Die Wiedervereinigung: neue Märkte in alter Heimat

Durch die Wiedervereinigung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) mit der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) öffnet sich 1990 für die deutsche Versicherungswirtschaft ein ganz neuer Markt. Innerhalb kürzester Zeit muss ein flächendeckendes Vertriebs- und Servicenetz aufgebaut werden. Das ist zu Anfang oft sehr improvisiert, statt fester Büros gibt es mobile Anlaufstellen: "Vor den Campingwagen standen die Menschen Schlange, um Versicherungspolicen zu erwerben", erinnern sich Mitarbeiter der Gothaer Lebensversicherung.

Die neuen Mitarbeiter im Osten müssen zunächst gut ausgebildet werden, damit sie ihre Kunden auch seriös beraten können. Bereits 1995 arbeiten in den neuen Bundesländern 500 Mitarbeiter im Außendienst für die Gothaer.

Zu den ersten Vertriebsbüros, die eröffnet werden, gehören Leipzig und Gotha, wo Ernst Wilhelm Arnoldi 1820 und 1827 die beiden Gegenseitigkeitsversicherer gegründet hatte.

1994

Hausratversicherung mit Home-Service

Durch die Deregulierung kommt 1994 Bewegung in die Branche. Die Gothaer will in einer ihrer klassischen Versicherungsdomänen mit zusätzlichen Dienstleistungen punkten: "Die beste Hausratversicherung, die es je im Hause gab", kündigt die Gothaer 1994 an. Sie deckt nicht nur noch mehr Risiken ab – darunter auch Elementarschäden etwa durch Hochwasser –, sondern bietet auch einen "Home-Service": Im Schadensfall bezahlt die Gothaer nicht nur Kosten, sondern engagiert selbst die Handwerker oder Dienstleister, die die Schäden beseitigen. Das verbessert den Kundenservice des damals drittgrößten Hausratversicherers in Deutschland.

Und auch wenn kein Schaden vorliegt, sondern die Kunden lediglich fachmännische Hilfe benötigten, vermittelt die Gothaer die entsprechenden Profis. Dieser Service ist 1994 einmalig auf dem deutschen Versicherungsmarkt.

2002

Überbetrieblich: Altersvorsorge à la Gothaer

Die Gothaer gründet die erste überbetriebliche Pensionskasse in Deutschland, die 2002 den Geschäftsbetrieb aufnimmt: die Pensionskasse AG. Damit reagiert die Gothaer auf die Rentenreform von 2001, die am 1. Januar 2002 in Kraft tritt und die Bedeutung der betrieblichen Altersversorgung als zweite Säule der Altersvorsorge stärkt. Nun sind Unternehmen verpflichtet, ihren Mitarbeitern betriebliche Altersvorsorge anzubieten. Einer der Vorteile der Pensionskasse ist, dass sie günstiger als andere ist, da keine Beiträge an den Pensionssicherungsverein anfallen. Im Angebot hat die Gothaer Pensionskasse neben klassischen Rentenversicherungen erstmals auch Varianten auf der Basis von Investmentfonds.