Nachhaltigkeit vor Ort
Durch die Gestaltung der innerbetrieblichen Infrastruktur und Arbeitsweise nimmt die Gothaer Einfluss auf den eigenen ökologischen Fußabdruck und den ihrer Lieferanten. Dies geschieht durch die Einbeziehung sozialer und ökologischer Aspekte beim Einkauf von Waren und Dienstleistungen.
Bereits jetzt zeigt sich durch den Anstieg des Meeresspiegels, dem massenweisen Artensterben und Extremwetterereignissen, dass sich niemand den Folgen des industriellen Wachstums entziehen kann. Der Handlungsdruck steigt, da ein fortwährender Anstieg der Treibhausgasemissionen unumkehrbare Veränderungen im gesamten Klimasystem zur Folge hätte.
Durch die Ausübung von Geschäftstätigkeiten entstehen Emissionen: Licht brennt, Heizungen und Klimaanlagen laufen, Arbeitnehmer fahren zur Arbeit oder auf Geschäftsreisen und Papier wird bedruckt, um nur ein paar Emissionsquellen zu nennen. Im Rahmen des Klimamanagements der Gothaer werden diese Emissionen erfasst, bewertet und Maßnahmen zur Emissionssenkung umgesetzt.
Durch die Zertifizierung der Hauptverwaltung Köln als klimaneutrales Unternehmen über den TÜV Nord setzt die Gothaer ein klares Zeichen für aktiven Klimaschutz. Die Zertifizierung schafft eine Ausgangslage, die kontinuierlich verbessert wird. Bis 2025 soll die Klimaneutralität den Konzern umfassen. Zudem werden kontinuierlich ambitionierte Maßnahmen zur Emissionsminderung umsetzt, sodass lediglich mehr verbleibende Emissionen jährlich durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden. Weitere Informationen über die Klimabilanz der Gothaer, Maßnahmen zur Senkung von Emissionen und Klimaschutzprojekten werden auf dieser Seite geteilt.
Der Corporate Carbon Footprint ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung einer weiterführenden Klimaschutzstrategie. Auf der Basis dieser Analyse können Reduktionspotenziale und -hebel identifiziert, entsprechende Maßnahmen zur Reduktion entwickelt und eine ambitionierte Klimaschutzstrategie erarbeitet werden.
Die erste Bilanz basiert auf den Daten von 2018 und umfasst die Emissionen am Hauptsitz in Köln, an dem 2018 circa 3.000 Mitarbeitende tätig waren.
Für das Jahr 2020 und 2021 zeichnen sich pandemiebedingt niedrigere Emissionen ab. Zudem werden ab 2020 der Bezug von erneuerbarer Energie für Zukäufe der Kölner Hauptverwaltung sowie die Modernisierung unseres hauseigenen Blockheizkraftwerks wirksam. In den Jahren 2020 und 2021 wurde die Klimabilanz jeweils um weitere Außenstandorte des Konzerns erweitert.
Bis 2025 hat sich die Gothaer das Ziel gesetzt, 50% ihrer Emissionen des Basisjahres (2018) zu reduzieren und prüft fortlaufend die Möglichkeiten hierzu. Bis 2024 wird eine konzernweite Klimabilanz angestrebt.
Die Gothaer arbeitet bei der Erstellung der Klimabilanz mit dem Unternehmen "ClimatePartner" zusammen, welches auch bei Auswahl und Erwerb geeigneter und hochwertiger Klimaschutzprojekte unterstützt. Die Verifizierung der CO2-Bilanz und Klimaneutralität erfolgt durch den TÜV Nord.
Das GHG Protocol unterteilt die Emissionen in Scopes (Bereiche), nach denen die Erfassung erfolgen muss.
In Scope 1 werden alle CO2-Emissionen ausgewiesen, die direkt durch das bilanzierende Unternehmen gesteuert werden können. Hierunter fallen die Verbrennung fossiler Brennstoffe (mobil und stationär), CO2-Emissionen aus chemischen und physikalischen Prozessen sowie Kältemittelleckagen aus Klimaanlagen.
In Scope 2 werden indirekte CO2-Emissionen ausgewiesen, die durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe während der Produktion von Strom, Wärme, Kälte und Dampf bei externen Energieversorgern verursacht werden. Durch den Ausweis in einer separaten Kategorie wird eine Doppelzählung beim Vergleich von CO2-Emissionen unterschiedlicher Unternehmen vermieden.
Alle übrigen CO2-Emissionen, die nicht der direkten unternehmerischen Kontrolle unterliegen, werden in Scope 3 ausgewiesen. Hierunter fallen zum Beispiel CO2-Emissionen, die mit Produkten und Dienstleistungen verbunden sind, die durch das bilanzierende Unternehmen in Anspruch genommen oder verarbeitet werden. Hinzu kommen CO2-Emissionen, die mit der Nutzung verkaufter Produkte und Dienstleistungen verbunden sind, wenn dabei direkte CO2-Emissionen verursacht werden.
Die Emissionen aus Scope 1 und 2 müssen erfasst werden. Unternehmen ist die Erfassung von Scope 3 freigestellt. Die Gothaer hat sich dazu entschlossen, auch im Scope 3 wesentliche Emissionsquellen in ihrer Bilanz zu berücksichtigen und einen Aussagegehalt von mindestens 95 % der bilanzierten Daten zu schaffen. ...weniger
Bei der Erstellung der Klimabilanz handelt die Gothaer nach dem Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). Das GHG Protocol ist ein international anerkannter Standard für die Bilanzierung von Unternehmensemissionen. Er wurde durch das World Resources Institute (WRI) und den World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) entwickelt. Mehr anzeigen
Bei der Erstellung der Klimabilanz handelt die Gothaer nach dem Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). Das GHG Protocol ist ein international anerkannter Standard für die Bilanzierung von Unternehmensemissionen. Er wurde durch das World Resources Institute (WRI) und den World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) entwickelt.
Ziel der Gothaer ist es, ihre Emissionen kontinuierlich und langfristig zu senken. Ausgehend von der CO2-Bilanz des Basisjahres 2018 liegen die größten Einsparpotenziale der Gothaer in den Bereichen Energie und Gebäude und Mobilität.
Umgesetzte Maßnahmen bis 2020:
Umgesetzte Maßnahmen 2021:
Darüber hinaus befinden sich ein Konzept für nachhaltige Beschaffung sowie weitere Energieeffizienz-Projekte in der Hauptverwaltung in Erarbeitung.
Die Gothaer arbeitet bei der Auswahl der Klimaschutzprojekte mit ClimatePartner zusammen und gleicht die entstandenen Emissionen der Hauptverwaltung durch Klimaschutzprojekte in den Bereichen der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien aus.
Klimaneutralität beschreibt den Prozess der Berechnung und Minderung der Emissionen sowie Kompensation solcher Emissionen, die sich nicht durch technische oder sonstige Maßnahmen vermeiden lassen. Ein Produkt oder ein Unternehmen wird somit nicht als frei von CO2 dargestellt, stattdessen werden die anfallenden Emissionen durch die Unterstützung unterschiedlicher Klimaschutzprojekte kompensiert. Es handelt sich in diesem Sinne um rechnerische Klimaneutralität auf Organisationsebene.
Der Mechanismus des CO₂-Ausgleichs gründet auf der Tatsache, dass sich Treibhausgase gleichmäßig in der Atmosphäre verteilen und die Treibhausgaskonzentration somit überall auf der Erde in etwa gleich ist. Deshalb ist es für die globale Treibhausgaskonzentration und den Treibhauseffekt unerheblich, an welchem Ort auf der Erde Emissionen verursacht oder vermieden werden. Emissionen, die lokal nicht vermieden werden können, können daher durch Klimaschutzmaßnahmen an einem anderen Ort rechnerisch ausgeglichen werden. Dieser Ausgleich erfolgt durch Klimaschutzprojekte.
Darüber hinaus zahlen Klimaschutzprojekte auf eine nachhaltige Entwicklung in den Projektländern ein und leisten einen Beitrag zu den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen, indem sie beispielsweise Biodiversität schützen oder zur Bildung der lokalen Bevölkerung beitragen.
Unter dem nachfolgenden QR-Code oder über ClimatePartner können Informationen über die Höhe des Ausgleichs, sowie über die Klimaschutzprojekte im Detail eingesehen werden.
Die Gothaer unterstützt 2022 das Projekt "Saubere Kochöfen" in Nairobi, Kenia
Das Kochen auf offenem Feuer mit festen Brennstoffen zählt zu den größten Gesundheits- und Umweltproblemen der Welt. Fast die Hälfte der Weltbevölkerung ist direkt davon betroffen, jährlich sterben fast 4 Millionen Menschen vorzeitig an den Folgen.
Das Klimaschutzprojekt in Kenia wirkt diesen Problemen durch die Verteilung der so genannten Jikokoa-Kochöfen entgegen. Es leistet einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels und verbessert gleichzeitig die Lebensbedingungen für Menschen in ganz Kenia. Der Jikokoa-Ofen ermöglicht es den Haushalten, Zeit und Geld zu sparen, die sonst für das Kochen und den Kauf von Kohle aufgewendet würden. Zudem verbessert er die Gesundheitssituation. Das Projekt hat mehr als 200 lokale Arbeitsplätze geschaffen und trägt außerdem zur Stärkung der Rolle der Frauen bei.
Wie funktioniert Klimaschutz mit Kochöfen?
In vielen ärmeren Regionen der Welt kochen Familien auf offenem Feuer, oft in geschlossenen Räumen. Dabei ist die Energieeffizienz gering, es gehen große Mengen an Energie ungenutzt verloren. Saubere Kochöfen sind oft einfache Vorrichtungen aus Metall oder Ton, die aber die zugeführte Energie besser nutzen. Die Familien sparen damit Brennstoffe und CO2. Manchmal werden die Öfen auch in Kleinunternehmen eingesetzt.
Beitrag des Klimaschutzprojekts zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs)
Die Gothaer unterstützt 2022 das Projekt "Windenergie" in Tanger-Tétouan, Marokko
Das Windkraftprojekt im Norden Marokkos schützt das Klima, indem es den Anteil erneuerbarer Energien im Land erhöht. Gleichzeitig trägt es zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region bei. Der Windpark umfasst insgesamt 40 Turbinen mit einer Kapazität von je drei Megawatt und hat somit eine Gesamtkapazität von 120 Megawatt. Bei einer Auslastung von 28 Prozent erzeugt die Anlage durchschnittlich 296.100 Megawattstunden sauberen Strom pro Jahr. Dieser fließt in das nationale Stromnetz und senkt so den Anteil der nach wie vor dominierenden fossilen Energieträger in Marokko. Gleichzeitig hilft das Projekt, die starke Abhängigkeit des Landes vom Import fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas zu reduzieren, die derzeit 95 Prozent beträgt.
Eines der Hauptziele des Projekts neben der Reduzierung von Treibhausgasen ist die Stärkung der Rolle von Frauen in den lokalen Gemeinden. Es verbessert ihre soziale und wirtschaftliche Lage und ist daher mit dem "W+" Standard ausgezeichnet.
Wie funktioniert Klimaschutz mit Windenergie?
Da Energie aus Wind ohne fossile Brennstoffe erzeugt wird, gilt sie als emissionsfrei. Der Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung ist essenziell, um die globale Erwärmung aufzuhalten und langfristig die Energieversorgung zu sichern. Die Menge der eingesparten Emissionen in einem Windkraftprojekt wird anhand der so genannten Baseline-Methode berechnet: Wie viel CO2 würde die gleiche Menge Energie mit dem üblichen Strommix der Region verursachen?
Beitrag des Klimaschutzprojekts zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs):