Brauchen Versicherer Nachhaltigkeit?

Oliver Schöller, CEO der Gothaer, spricht in dieser Podcast-Folge darüber, ob Versicherer Nachhaltigkeit brauchen. Er geht unter anderem darauf ein, welche Verantwortung Versicherer gegenüber der Welt haben, wie das Geschäftsmodell einer Versicherung angepasst werden muss und wie sich Nachhaltigkeit auf finanzielle Aspekte auswirkt.

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Welches Thema ist im Bereich Nachhaltigkeit besonders relevant?


Relevanz fängt erst mal mit folgender Frage an: Was treibt einen eigentlich? Das kann man aus unterschiedlichen Perspektiven sehen, entweder man sieht es aus der Sicht eines Versicherungsmanagers bzw. einer Versicherungsmanagerin, welcher/welche gewisse regulatorische Vorgaben zu erfüllen hat, oder man begreift das Thema als die größte Transformationsaufgabe, die die Menschheit vermutlich jemals gehabt hat, denn nachhaltig zu sein bedeutet natürlich aus der Begrifflichkeit allein heraus nachhaltig leben zu können.

Wenn ich mich frage, was mich persönlich treibt ist es ganz einfach, denn meine Kinder werden mich irgendwann fragen: "Papi, du wusstest es. Was hast du getan?". Darauf möchte ich eine simple Antwort haben und das ist erst mal der wichtigste Treiber für die Aktivitäten, die wir als Versicherer haben. Zudem gesellt sich dazu, dass wir als Versicherung einfach große Hebel haben, um in Deutschland wirklich was zu bewegen.

Wo siehst du, bezogen auf Nachhaltigkeit, Punkte die im Geschäftsmodell angepasst werden müssen?


Zuerst stellt sich hier die Frage, wo die Dinge sich anpassen müssen. Zudem stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten daraus entstehen. Ich würde immer lieber über Letzteres reden, aber ich beginne gerne erst mal bei der ersten Frage. Wir als Versicherer versichern naturgemäß auch gegen große Naturereignisse wie Erdbeben, Flutkatastrophen, Starkregen, Feuer und ähnliche Dinge und müssen sicherstellen, dass dies versicherbar bleibt.

Ich glaube aber, dass die Nachwehen fehlender nachhaltiger Druckpunkte viel größer sind als nur in Naturereignissen. Es beginnt damit, dass wir in weiten Teilen Afrikas große Probleme bekommen die Menschen zu ernähren. Die Menschen werden nach Europa kommen und große soziale Druckpunkte auslösen. Ich denke daher, dass die Weltgemeinschaft der wesentliche Blickwinkel ist, den wir brauchen um Nachhaltigkeit wirklich zu umreißen.

Welche Rolle bzw. welchen Hebel haben Versicherer im Bezug auf die Welt?


In der Versicherung haben wir naturgemäß einen großen Wertschöpfungsanteil in den Kapitalanlagen. Alleine in Deutschland sind über 1 Billionen Euro verfügbar wobei die Frage, in was wir investieren, einen großen Stellenwert hat. Die Gothaer ist ein gutes Beispiel: Wir haben Beginn der 1990er-Jahre relativ früh verstanden, dass erneuerbare Energien eine große Rolle spielen werden. Wir haben daher begonnen insbesondere Windkraftanlagen zu versichern und sind bis heute mit weitem Abstand europäischer Marktführer. Etwa jede dritte Windkraftanlage in Deutschland ist durch uns versichert und diese Fähigkeit haben wir in unsere Kapitalanlagen übertragen, weil wir verstanden haben, was der Erfolg da ausmacht und haben heute knapp anderthalb Milliarden Euro gebunden in erneuerbaren Energien: Eine Hälfte Windkraftanlagen und die andere Hälfte Solar.

Habt Ihr dadurch, dass eure Kund*innen erneuerbare Energien-Betreiber waren, mehr über deren Geschäftsmodell gelernt und so besser verstanden, welche Unternehmen sich als Investition eignen und welche nicht?


Ganz genau so ist es! Viele der Projekte, die wir in dieser gigantischen Transformation in der Bundesrepublik vor uns haben, müssen finanziert werden, wobei Versicherer eben einer der wichtigen Spieler in diesem Markt sind. Deswegen ist es so relevant, dass man sich damit auseinandersetzt. Das ist die eine Seite. Die zweite Seite ist naturgemäß, dass wir auch unsere Kund*innen unterstützen können, einen nachhaltigen Beitrag zu leisten.

Das beginnt mit nachhaltigen Produkten auf unserer Seite, beispielsweise in der Sachversicherung oder insbesondere auch in der Lebensversicherung, wo wir nachhaltige Kapitalanlagen in die Lebensversicherungsprodukte einbauen. Es hat aber auch was mit unseren eigenen Aktivitäten zu tun, zum Beispiel wie wir Schäden regulieren: Bedienen wir die Circle Economy oder andere Facetten, in denen wir einen großen Anteil daran haben, ob wir Nachhaltigkeit vorantreiben und positiv in die Gesellschaft tragen oder auch nicht.

Wie groß ist der Anteil von "nachhaltigem Kapital" am Gesamtkapital?


Das hängt davon ab, welche Vorgaben wir aus der Taxonomie-Verordnung bekommen und wann wir Kapitalanlagen als nachhaltig klassifizieren können. Wenn wir zum Beispiel in eine deutsche Staatsanleihe investieren, dann ist sie nach dieser Klassifikation eine nicht nachhaltige Staatsanleihe, weswegen wir aber natürlich trotzdem nicht den Planeten schädigen. Und das sind schon die ersten 70 Prozent der Zinsinstrumente. Zweitens stellt sich die Frage, was wir mit den großen Kapitalanlagen, die wir zum Beispiel in Immobilien haben, machen. Immobilien sind einer der großen Treiber für CO2 in unserer Gesellschaft, sowohl im Herstellungsprozess wegen des genutzten Zements und Stahls, als auch in ihrem energetischen Verbrauch. Wir machen hier ein so genanntes "Active Investment", was bedeutet, das wir als Investoren aktiv auf ihr Portfolio einwirken damit es nachhaltiger wird.

Dabei geht es also nicht nur um den Neukauf nachhaltiger Kapitalanlagen, sondern dass man in seinem bestehenden Kapitalanlagevolumen - und das sind dann immer gleich sechs bis sieben Milliarden Euro - einwirkt, sodass sie nachhaltig werden. Im Konkreten, dass wir zum Beispiel in unserem Immobilienportfolio mit den Fondbetreibern sprechen, was sie dafür tun, dass ihre Bestandsimmobilien nachhaltiger werden. Sie können zum Beispiel für Solarpanels auf dem Dach oder die Begrünung von Anlagen oder eben weitere Effekte, wie energetische Sanierung, sorgen. Es gibt eine ganze Reihe an Möglichkeiten, um Bestandsimmobilien nachhaltig zu machen und gerade das ist auch ein wesentlicher Teil des Transformationspfades hin zu einer CO2-neutralen Gesellschaft. Etwa zwei Prozent der Bestandsimmobilien müssen pro Jahr energetisch saniert werden und auch da können wir wieder einen großen Beitrag leisten.

Würdest Du sagen, dass durch eine künstliche Einschränkung der Möglichkeiten, die volkswirtschaftliche Effizienz reduziert wird?


Ich bin fest davon überzeugt, dass die deutsche, aber auch europäische bzw. globale Tätigkeit zu einer prosperierenden Wirtschaft und Gesellschaft führen wird, wenn wir sie nachhaltig gestalten. Sowohl langfristig als auch kurzfristig. Da wir in den nächsten 25 Jahren den Transformationsprozess im Wesentlichen zu einer CO2-neutralen Wirtschaft vorangetrieben haben müssen, werden sich daraus Geschäftsmodelle entwickeln, die sich prosperierend auf unsere Gesellschaft auswirken. Wenn wir die CO2-Entwicklung in der Welt anschauen, liegt Deutschland bei etwa zwei Prozent, Europa bei etwa zehn Prozent und dann haben wir die Top 5, wenn man Europa sozusagen als einen der Top 5 nimmt, sind 60 Prozent des CO2 Ausstoßes. Wenn man aber etwas granularer wird, sieht man eigentlich, dass fast 60-70 Prozent der Länder nach wie vor einen steigenden CO2-Ausstoß haben.

Was interessant ist, wenn man bedenkt, dass es eine offensichtliche Transparenz gibt, welche Auswirkungen das auf unsere Welt hat. Ich denke, dass es an der Sehnsucht nach Wohlstand liegt. Das heißt die Menschen wollen Wohlstand in Indien, Bangladesch, Indonesien also überall. Mit dem Wohlstand verbunden sind immer höhere CO2-Ausstöße. Das heißt, selbst wenn wir anfangen, CO2-Ausstoß zu reduzieren, wird dieser steigende Wohlstand immer mehr CO2-Ausstoß auf Grund des steigenden Energieverbrauches (mit Betos/Zement müssen Gebäude gebaut werden, große Treiber von CO2 wie Autos/Mobilität, Smartphone, all diese Dinge).

In der Essenz heißt das umgedreht, wenn wir keine technologischen Antworten finden, dann wird es schwer das Rennen zu gewinnen und dafür prädestiniert ist eigentlich der Deutsche Mittelstand. Während wir die erste digitale Welle in Deutschland sozusagen verschlafen haben, so ist dies ein viel stärker auf den Maschinenbau ausgerichtetes Segment. Das hat was mit Einfangen von CO2 zu tun, aber auch mit Technologien, die zum Beispiel CO2-armen oder neutralen Zement herstellen und so weiter. Wenn wir das in Deutschland machen, sind wir natürlich die Export-Weltmeister dieser Technologien und Maschinen und so weiter und dann kann sich in Deutschland natürlich auch entsprechend dieser Wohlstand entwickeln.

Wie kann dafür gesorgt werden, dass es keine sozialen Nachteile für gewisse Gruppen geben wird?


In einer solchen Transformation wird es Verlierer*innen geben. Man denke zum Beispiel an Unternehmen wie Getriebehersteller oder Motorenölhersteller, welche natürlich ein endliches Geschäftsmodell haben. Allein in der Automobilindustrie rechnet man mit ungefähr 100.000 Jobs die ihre Struktur umstellen müssen, um der Elektrifizierung von Mobilität gerecht zu werden. Es ist daher ungeheuer wichtig, dass wir die Gesellschaft beisammenhalten. Wenn wir das nicht tun und es zu viele Verlierer in einer Transformation gibt, hat eine Gesellschaft die Möglichkeit einer Rache. Das ist ihre Stimme in einer Demokratie, was schnell in Populismus enden kann, wie beispielsweise in den USA, wo es zu einem vollständigen Erliegen jeglicher Nachhaltigkeitsbemühungen geführt hat.

Ist der gesellschaftliche Zusammenhalt wichtiger als die Nachhaltigkeit?


Es bedingt sich. Wir brauchen den gesellschaftlichen Zusammenhalt, um nachhaltig zu werden und ohne Nachhaltigkeit werden wir auf längere Sicht keinen gesellschaftlichen Zusammenhalt erleben. Es löst zu viele Folgewirkungen aus mit denen eine Gesellschaft Schwierigkeiten hat zurechtzukommen. Daher stellt sich die Frage, wie wir das verhindern. Es geht wirklich darum, die nachhaltige Transformation positiv anzutreiben. Ich glaube daraus entstehen wirklich erhebliche Wachstumsmärkte, die man in gesellschaftlichen Wohlstand übersetzen kann, was ein Treiber dafür ist, dass wir auch gesellschaftlich zusammen bleiben.

Wichtig ist, dass wir den Unternehmen helfen diese Transformation voranzutreiben und gut überlegen was für sie wichtig ist, denn das sind am Ende die ganzen Mittelständler, die wir in den Regionen haben. Das sind die, die dort die Jobs machen, die gesellschaftlichen Zusammenhalt schaffen (die Fußballclubs etc.) und das ist die Basis für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das ist gar nichts Abstraktes, sondern sowas wie: Geh ich morgens zur Arbeit? Habe ich meinen Kolleg*innenkreis? Geh ich in einen Sportclub? Die Dinge, die einem Sinn im Leben und eine gesellschaftliche Einbettung geben. Diese sind relevant und wir müssen dafür sorgen, dass sie bestehen bleiben.

Wie viel Druck ist gut und woher weiß man, was das richtige Maß an Schnelligkeit ist?


Gesellschaftlich ist das relativ einfach definiert. Wir haben ganz klare Ziele aus dem Pariser Klimaabkommen, welches heruntergebrochen Folgendes ist. Der erste große Meilenstein ist bis 2030 etwas mehr als die Hälfte des CO2-Ausstoßes zu reduzieren und dann auch naturgemäß in den jeweiligen Sektoren. Das heißt man hat eine ganz gute Bemessungsgrundlage, um zu sehen, ob wir gut vorankommen oder nicht. Wir wollen auf etwa 400 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß bis 2030 kommen. Wir sehen auch, dass sich die damit verbundene Geschwindigkeit verglichen zu den letzten 30 Jahren ungefähr verdreifachen muss und das ist je nach Sektor unterschiedlich (Energie, Häuser, Industrie, Mobilität etc.).

Da gibt es sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten, die wir brauchen aber in etwa verdreifachen, wobei notwendige Geschwindigkeit immer schneller wird, wenn wir jetzt nicht sofort verdreifacht sind, das heißt nächstes Jahr müssen wir mehr als verdreifacht schneller sein. Und es hilft uns auch nicht gute Gründe zu haben, also jetzt im Moment haben wir ja sozusagen gute Gründe uns erst mal anderen Themen zuzuwenden und man sieht, dass wir das natürlich auch gesellschaftlich und politisch tun. Die Herstellung von Energiesicherheit und Bezahlbarkeit ist natürlich das große Thema im Moment. Das Problem ist: Der Klimawandel wartet nicht. Er sagt ja nicht: "So ihr Menschen habt jetzt gerade bessere Dinge zu tun, wir machen jetzt mal kurz Pause“, sondern er geht weiter und wir verlieren das Wettrennen gegen die Zeit. Das bedeutet auch, dass ich große Sympathie habe, dass wir die Dinge parallel vorantreiben auch wenn ich weiß, dass es unserer Gesellschaft viel abverlangt.

Es gibt sehr gute Antworten darauf, was man wo tun muss, sozusagen eine sehr gute und klare Idee was wir tun müssen, ob wir schnell genug sind oder nicht. Das andere ist fürs eigene Unternehmen, also eine Frage nach dem eigenen Beitrag und da kann ich sagen brauchen wir Zwänge. Natürlich braucht ein Unternehmen eigene Zielvorstellungen, wie zum Beispiel: "Wir wollen bis dann und dann nur noch Elektroautos in der Flotte haben“ oder "bis dann muss Öl oder Kohle aus unserem Investitionsportfolio verschwunden sein“, da haben wir ganz klare Zielsetzungen, und zwar bis 2030. Im Vorstand dürfen wir schon jetzt nichts anderes mehr fahren als Elektroflotten. Wir setzen auch selber Akzente, aber der Kern besteht in der Unterstützung der Mitarbeitenden selbst, die Lust haben, Initiativen in den Gang zu setzen, die Lust haben, selber auf den Lichtknopf zu drücken, um das Licht auszuschalten, die Lust haben, sich in der Gesellschaft zu engagieren und dafür muss man Raum schaffen. Und das ist das Schöne: In dem Thema haben wir hier bei der Gothaer auch durch unsere Historie mit Windkraft und Solar unglaublich viel Zugkraft. Das Beste ist: Man lässt Raum für Initiativen und lässt sie durch die Menschen selber füllen.

Wie kriegen wir es hin, dass die Motivation das Ziel zu erreichen, nicht sinkt?


Erst mal was wichtig ist: Es gibt ja in der Zielerreichung nicht nur erreicht oder nicht erreicht, sondern jeder Schritt zählt und deswegen darf man sich nicht zu sehr hinter dem "genau das ist nicht erreichbar und dann brauchen wir nichts tun" verstecken. Ich bin überzeugt davon, dass es wie immer da anfängt, wo es immer anfängt, nämlich mit dem Anfang. Im Kern geht es darum, dass man einfach mal anfängt und nicht wie wir es unmoderner Weise machen, nämlich über die nächsten 30 Jahre einen Plan zu machen, wo jetzt was wann genau passieren soll und dann merkt man am zweiten Tag: "Ups, wir haben den ersten Tag schon gerissen“ und dann wird es schwer.

Ich glaube eher, dass es wichtig ist, dass wir einfach beginnen an den großen Hebeln gesellschaftlich, politisch, aber auch ökonomisch zu arbeiten, wobei jeder seinen wesentlichen Hebel hat. Von dem Menschen, der schlicht und einfach Energie spart bis hin zur Politik, die die Regulatorik dahin gegen verbessert, dass wir weniger Bürokratie haben, um nachhaltig arbeiten zu können, bis hin zu den Wirtschaftstreibenden wie wir, die ihre Hebel einsetzen um Nachhaltigkeit wirklich nach vorne zu bringen.

Im Bezug auf die Gothaer, inwiefern beeinflusst die Energiekrise eure Mitarbeiter*innen vor Ort?


Erst mal blicken wir auf 40.000 Mitarbeiter*innen, hier vorne sind nämlich unsere drei Bienenstöcke, die wir hier haben. Wir haben diesen Raum und ein bisschen Geld gegeben und zwei Mitarbeiter*innen haben sich dazu entschieden, sich mit viel Engagement um sie zu kümmern. Dahinter steckt Biodiversität. Es geht darum: Bienen sind ungeheuer wichtig für Biodiversität, sie sind Bestäuber und deshalb für die Natur ungeheuer wertvolle Mitglieder. Allerdings haben wir zu wenig davon. Wir haben in Deutschland ein großes Bienensterben, wobei man sagen muss, dass das Problem in der Stadt geringer ist als auf dem Land. Auf dem Land wird zu viel gespritzt, weshalb Bienen sich dort nicht mehr ernähren können. Dennoch zählt jede Biene und deswegen finde ich es super, dass wir das hier haben.

Wir sind im Moment in einer außergewöhnlichen Situation und diese außergewöhnliche Situation braucht unseren Beitrag. Im Bezug auf Klimaanlagen ist es bisher nicht so wahnsinnig schwer gewesen, denn wir hatten zwar einen sehr warmen Sommer, gekühlt wird hier aber eh nicht. Insofern haben wir dann alle gemeinsam geschwitzt. Dann geht es auch um Licht, wobei wir beispielsweise Leuchtreklamen abgeschaltet haben, um unseren Beitrag bezüglich der Zielsetzung ungefähr 30 Prozent der Energie zu sparen, zu leisten. Jetzt sind wir natürlich als Versicherer nicht der große Energietreiber, aber auch hier zählt jeder Beitrag. Des Weiteren braucht es natürlich einen klaren Aufsetzpunkt: Das ist unsere Energiebilanz. Wir haben also mittlerweile ein gutes Verständnis dafür, was und wo wir Energie verbrauchen. Wir übersetzen das dann so, dass die Mitarbeiter*innen wirklich Tipps von uns bekommen, wie man eigentlich Energie spart.

Das heißt auch hier: Wieder sehr stark auf Eigenverantwortung setzen und auf das Bewusstsein, dass wir hiermit auch einen Beitrag leisten können. Nachhaltig wird das Ganze natürlich, wenn wir selber auch jetzt mal disjunkt von der Frage, ob wir Energiesicherheit oder auch Bezahlbarkeit von Energie in der nächsten Zeit sicherstellen können, auch wirklich nachhaltige Gebäude haben und da stehen bei uns auch erhebliche Investitionen an mit Blick auf beispielsweise Solarpanels auf dem Dach oder auch Energieeffizienz in den Gebäuden, aber auch vor allem die Mobilitätsförderung unserer Belegschaft. Natürlich hat Homeoffice die grundsätzliche Mobilität deutlich abgesenkt, also die Menschen fahren viel weniger große Strecken hin und zurück zur Arbeit. Wenn sie dann fahren, geht es aber auch darum, wie sie fahren. Das heißt mit öffentlichen Verkehrsmitteln und im besten Falle nicht mehr fliegen. Das heißt, dass sie selber oder eben über uns elektrische Autos haben oder am besten noch das Fahrrad benutzen.

Wie lässt sich die nachhaltige Vorgehensweise finanzieren?


Wenn man anfängt hinter Nachhaltigkeit den Erwartungswert zu hängen einen positiven Businesscase zu erzeugen, dann hat man vermutlich schon verloren. Es geht schon darum, dass man seine Aktivitäten auch ökonomisch verkauft, also dass man Marketing einsetzt und damit auch zeigt, dass die Gothaer nachhaltig arbeitet. Aber es darf nicht der Treiber sein. Der Treiber muss sein: entweder wir bewältigen das gemeinsam in dieser Gesellschaft und dann hat jeder seine Rolle und wir eben als Manager*innen auch oder wir haben keine Perspektive. Und so einfach ist es am Ende. Deswegen machen wir in unseren Nachhaltigkeitsinitiativen fast nie einen Businesscase auf Fragen, sondern sehen es als unsere gesellschaftliche Verantwortung.

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